ASP: zutiefst (2017)

ASP: zutiefst (2017) Book Cover ASP: zutiefst (2017)
Gothic Novel Rock
Trisol Music Group (Soulfood)
27.10.2017
www.aspswelten.de

Tracklist:

  1. Sturz (Intro)
  2. 20.000 Meilen
  3. zutiefst ...
  4. SonaARta
  5. Torpedos
  6. Leviathan
  7. Die Untiefen
  8. Abyssus 1
  9. BernsteinmeerengeL
  10. Mondscheinsirenade
  11. Sog

Im deutschsprachigen Raum haben sich ASP eine Ausnahmestellung erkämpft. Garant für den Erfolg waren stets gute Melodien, gut durchdachte Texte und ein ganz besonderer Charme, der diese Band sogar bis nach Wacken trieb. Nach Zaubererbrüdern, verlassenen Hotels und einem Maskenball verschlägt es die Frankfurter nun in die Tiefsee. Eine unentdeckte Welt, die sicher die ein oder andere Überraschung bereithält.

Das Intro „Sturz“ entführt den geneigten ZuhörerIn in die maritime Welt. Begonnen mit einem Möwenchor taucht die magische Verbindung hinein in das Unbekannte. „20.000 Meilen“ dürfte den meisten Fans bereits bekannt sein, da dieser Track seine Live-Feuertaufe bereits hinter sich hat. Ein typischer ASP-Song, der auch vergangenen Alben enthalten hätte sein können. Etwas Leichtigkeit kann zum Auftakt nicht schaden. Der namensgebende Beitrag „zutiefst…“ bohrt da schon andere Bretter. Ein deutlich ernsterer Text, der dank der getragenen Melodie den Charme dieser Band erahnen lässt. Leider fehlt der Ohrwurmcharakter und mit gut 8 Minuten Spiellänge braucht dieser Track etwas Reifezeit.

Das englischsprachige „SonaARta“ ist etwas sperrig geraten, dennoch sind die ungewöhnlichen Klänge eine Bereicherung für dieses Werk. Allerdings definitiv kein Live-Track. Da haben ASP ganz andere Kaliber in der Hinterhand. „Torpedos“ verfügt über einige gute Wortspielerein und auch das Tempo stimmt. Sicher kein neues „Ich will brennen“, aber ein heißer Anwärter auf den Fanliebling der CD ist dieser Song auf jeden Fall. Eine Besonderheit dieses Albums ist, dass es gleich 2 Tracks mit einer Spiellänge von über 10 Minuten gibt. „Leviathan“ ist das erste Epos. Keine leichte Kost und viel mehr als ein reines Musikstück. Hier handelt es sich eher um eine vertonte Geschichte, die die Besonderheiten der Tiefsee aufzeigt.

„Die Untiefen“ sind das wohl verträumteste Stück dieses Werks. Eine eingängige Melodie und auch der Text macht Spaß, endlich ASP in Bestform. Das zweite Epos trägt den Namen „Abyssus 1“. Sehr ungewöhnlich und mensch sollte etwas Zeit mitbringen, um die Botschaft des Künstlers in seiner ganzen Tragweite zu begreifen. Auch „BernsteinmeerengeL“ dürfte den Fans bereits bekannt sein. Ein zeitloser Song, dem es jedoch etwas an Geschwindigkeit fehlt. Die „Mondscheinsirenade“ beginnt mit einer längeren Spoken-Word Passage, ehe sich langsam das Gothic-Gefühl einstellt. „Sog“ beendet dann dieses sehr gemischte Album und entlässt den CD-KäuferIn in die eiskalte Wirklichkeit.

Fabian Bernhardt
Fabian Bernhardthttps://www.be-subjective.de/
Um unglaublich international zu wirken, hat die Redaktion einen Headhunter auf DEN Berliner angesetzt. DAS Phantom, wie es aus Szenekreisen heißt, hat viele Tarnidentitäten. Gesichert ist, dass der Dämon – ein gerade mal 76 Zoll großer metalbesessener Gothik-Zwerg – im Nebenerwerb als Schauma-Shampoo-Model jobbt und einen mittel bis stark ausgeprägten Festivalfetisch pflegt, sich während der Wintermonate mit Kneipensport Ersatzbefriedigung verschafft und eine ruhige Kugel in seinem Prinzessin-Lilliefee-Darkroom schiebt. Ob es das Spandauer Edelexemplar wirklich gibt oder auch Bernhardt nur ein Pseudonym ist, konnte bisher nicht geklärt werden.

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