Preview: M’era Luna – Das LineUp steht – The Prodigy machen den Deckel drauf! (2018)

Auf „Sturmfahrt“ in Richtung Sommer: Mit Eisbrecher bestätigt der Veranstalter den ersten Headliner für das M’era Luna Festival 2018. Neben den überaus erfolgreichen Münchner Vordenkern nehmen außerdem noch viele weitere Künstler Kurs auf das Festival am 11. und 12. August 2018 in Hildesheim, das Treffpunkt für die Schwarze Szene aus ganz Europa ist.

Eisbrecher Foto: (Foto: Torsten Volkmer bs! 2015)

Für ihren heutigen Erfolg haben Eisbrecher hart gearbeitet: Die Formation um Alexander Wesselsky und Jochen Seibert ist klangversessen und hat eine ganz genaue Vorstellung von ihrem Sound. Mit dieser Detailverliebtheit und Akribie haben sie das Korsett der Neuen Deutschen Härte schon längst gesprengt und einen eigenen Raum geschaffen, der sich nicht mehr über nur ein Genre definieren lässt.

Davon zeugt das jüngst erschienene Album des Duos: „Sturmfahrt“ schoss auf Platz 1 der deutschen Charts und zeigt eindrucksvoll, warum Eisbrecher eine beispiellose Karriere gelungen ist. Harte Riffs, perfekt orchestrierte Melodien und geschickt eingesetzte Elektronik: Eisbrecher setzen mit jeder Veröffentlichung nicht nur neue Maßstäbe, sondern definieren sich auch ständig neu.

Impressionen vom Mera Luna (Foto: Torsten Volkmer bs! 2017)
Ministry (Foto: Oliver Garrandt bs! 2017)

Mit Front 242 sind weitere tonangebende Künstler vor Ort: Seit Beginn der 1980er-Jahre prägt die Formation die Electronic Body Music. In Extremo sind weniger elektronisch unterwegs, aber ebenfalls Ikonen ihres Genres: Mittelalter-Rock wäre seit 20 Jahren ohne die Berliner Barden undenkbar. Ministry verbinden dagegen Metal, Industrial und EBM zu ihrem eigenen Klang, der nicht nur in ihrer US-amerikanischen Heimat Illinois, sondern weltweit fasziniert. Saltatio Mortis ist ein anderes Kunststück gelungen: Mit zwei Nummer-1-Alben in Folge sind die Karlsruher eine weitere unverzichtbare Säule des Mittelalter-Rock. Den Blick in die Zukunft richtet dagegen Apoptygma Berzerk aus Norwegen: Stephan L. Groth zeigt seit 1989, wie Future-Pop durch immer neue Einflüsse zukunftsfähig bleibt.

Saltatio Mortis (Foto: Torsten Volkmer)
Lord Of The Lost (Foto: Kristin Hofmann bs!)

Auch L’Âme Immortelle haben viel erreicht: Ihre eigene Vision von tanzbarer Melancholie ist ebenso erfolgreich wie unverwechselbar. Das Gleiche gilt für Lord Of The Lost, die in der Schwarzen Szene für mitreißende Musik und verführerisch-leise Töne gleichermaßen geschätzt werden. Leise Töne sind nicht das Ding von Hocico aus Mexiko, die mit Darkwave, Hardcore Elektro und Techno ausloten, was in der Electronic Body Music alles möglich ist. The 69 Eyes stehen dagegen für feinsten finnischen Gothic-Rock: Mit fetten Gitarrenriffs und ebenso satten Beats hat die Formation Platinstatus erreicht und wird nicht müde, live zu beweisen, dass ihr Erfolg mehr als verdient ist.

The 69 Eyes (Foto: Torsten Volkmer bs!)
Tanzwut (Foto: Lena Behlmer bs!)

Der Erfolg von Atari Teenage Riot liegt im Pioniergeist der Berliner Klang-Entdecker begründet. Ihr Sound, der allein auf dem gleichnamigen Computer entsteht, macht sie zu den Gründern des Digital Hardcore, der Technologie- und Gesellschaftskritik mit explosiven Breakbeats kombiniert. In Strict Confidence bieten dagegen Elektro mit Pathos – Musik für die Seele, die trotzdem noch in die Beine geht. Damit sind sie, völlig zu Recht, in Europa zu einem wichtigen Impulsgeber der Szene geworden. Auf unbedingte Tanzbarkeit setzen Rotersand, deren Future-Pop dank heftiger Trance- und Techno-Einflüsse sofort in die Beine geht. Die Berliner Mittelalter-Rocker von Tanzwut stehen für fulminante Liveshows, die Augen und Ohren verwöhnen – und sicherstellen, dass der Name hier definitiv Programm ist.

Lacrimas Profundere (Foto: Torsten Volkmer 2016 bs!)

Das trifft auch auf Lacrimas Profundere zu: Grund zum „Tränen vergießen“ haben die Dark-Rock-Größen allerdings nur musikalisch, denn ihr Erfolg zeigt sich in umjubelten Liveshows von Berlin bis Tokio.

The Prodigy (Foto: Pressefreigabe, hfr.)

Die Rave-Legenden von The Prodigy werden das M’era Luna nach ihrem fantastischen Debüt 2009 erneut besuchen. Zum Festival vom 11. bis 12. August kommen außerdem weitere Szenegrößen nach Hildesheim, mit denen der Veranstalter das Line-up für die 19. Ausgabe des Festivals in Hildesheim vervollständigt.

Impressionen vom Mera Luna (Foto: Torsten Volkmer bs! 2017)

Peter Heppner hat sich Musik verschrieben, an der seine Hörer wachsen können: Sorgsam konstruierte Klangwelten aus treibenden Bässen, majestätischen Synths und Heppners unverwechselbarer Stimme faszinieren seine Fans schon seit 30 Jahren mit Melancholie, die auch immer Raum für Hoffnung lässt. Diese Gratwanderung beherrschen auch London After Midnight, die ähnlich lange im Geschäft sind. Die vier Musiker aus Kalifornien sind mit einem Sound erfolgreich, der die Grenzen des Gothic Rock bewusst sprengt. Ihr eigener Klang hat etwas Hypnotisches und eine eindringliche Kraft, die ihnen zu Recht eine internationale Fanbase beschert hat.

Die Fans des M’era Luna können sich noch auf weitere Acts freuen: Auf das Flughafengelände Hildesheim-Drispenstedt kommen außerdem Merciful Nuns, Heimatærde, Torul und FabrikC. Ebenfalls bestätigt wurden Massive Ego, Cephalgy, Schattenmann, Whispering Sons und Too Dead To Die. Das Line-up des Festivals ist damit komplett, weitere Informationen zum Rahmenprogramm wird der Veranstalter demnächst bekanntgeben.

Die Bands:

The Prodigy, Eisbrecher, Front 242, In Extremo, Ministry, Saltatio Mortis, Apoptygma Berzerk, Peter Heppner, L’Âme Immortelle, London After Midnight, Lord Of The Lost, Hocico, The 69 Eyes, Atari Teenage Riot, In Strict Confidence, Rotersand, Nachtmahr, Tanzwut, Lacrimas Profundere, Zeraphine, Bannkreis, Welle:Erdball, Aesthetic Perfection, Die Kammer, Clan Of Xymox, Das Ich, Rabia Sorda, Frozen Plasma, Merciful Nuns Heimatærde, Torul, Erdling, Eisfabrik, FabrikC, Massive Ego, Cephalgy, Schattenmann, Whispering Sons, Too Dead To Die

Die Dates:

  • 11. & 12. August 2018, Hildesheim

Links:
www.meraluna.de

Veranstalter:
FKP Scorpio Konzertproduktionen GmbH

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be subjective! music webzine est. 2001 Live-Berichte und Konzertfotos stehen bei uns im Fokus. Die richtigen Wort für neue Töne, musikalische Experimente, Stimmungen in Bildern gebannt, Mega Shows in neuen Farben. Der Atem in deinem Nacken, die Gänsehaut auf Deiner Haut, der Schweiß durchtanzter Nächte zum Miterleben und Nachbeben. Interviews mit Bands und MusikerInnen.  be subjective! aus der Musikszene für mehr Musikkultur. 

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