Review: AC/DC auf „Rock Or Bust World Tour“ (10.05.2015, Dresden)

Nachdem AC/DC schon 2010 das Ostragehege in Dresden rockten, war es dieses Jahr wieder einmal so weit. Über 85000 Fans wurden zu dem Rock Spektakel erwartet und bei so einem Fan Aufgebot war es wohl ziemlich klar das die halbe Stadt Kopf stehen würde. Vollgestopfte Bahnen und Züge, Stau auf den Straßen und an jeder Ecke stand die Polizei bereit.

Foto: Torsten Volkmer ©bs!
Foto: Torsten Volkmer ©bs!

Auf dem Weg zum Einlass begegnete man schon vielen Fress – und Getränkeständen, also verhungern und verdursten musste schon mal keiner. Bei dem Anblick kam irgendwie ein wenig Festivalfeeling auf. Der eigentliche Einlass begann bereits 14 Uhr, wir kamen rund zwei Stunden später und da waren schon allerhand Menschen auf dem Gelände. Die erste Absperrung vor der Bühne war bereits voll, sodass wir es nur noch in die zweite Hälfte schafften, wo wir uns schnell ein Bändchen besorgten damit wir unseren Platz dort nicht verloren. Bis zum Beginn des Konzertes verblieb noch jede Menge Zeit, also vertrieb man sich die Langeweile mit Sonnen, quatschen und Geld ausgeben, denn die Getränke an den Ständen hatten enorme Preise sodass der Geldbeutel bei Zeiten leer war.

Um 18 Uhr tat sich endlich was, DJane Kate Kaputto sollte die Massen schon einmal ein wenig in Schwung bringen, zwar nix besonderes aber wenigstens war die Musikauswahl ziemlich gut. Kurz danach ging es mit der Vorband Vintage Trouble weiter. Nicht unbedingt spektakulär, aber wenigstens etwas Stimmung verbreiteten die Herren aus Los Angeles. Nach einer letzten Umbaupause war es 20.40 Uhr an der Zeit und die größte Rockband aller Zeiten machte sich auf den Weg zu ihren Fans. Die riesige Bühne erstrahlte in voller Pracht und als Brian Johnson auf diese gejoggt kam, konnte es lauthals losgehen mit dem ersten großen Hit „Rock Or Bust“, Titelsong des aktuellen Albums. Die Menge tobte bereits nach der ersten Sekunde, alle Augen richteten sich auf die Bühne und auf die fünf Australier die in Topform waren. Ein Hammer Song jagte den nächsten, egal ob Nummern wie „Hell Ain’t A Bad Place To Be“ oder das gewaltige „Thunderstruck“, jeder einzelne Song wurde gefeiert und mit ihnen vor allem auch Brian Johnson und Angus Young.

Foto: Torsten Volkmer ©bs!
Foto: Torsten Volkmer ©bs!

Die drei restlichen Bandmitglieder rückten eher etwas ins Abseits, wobei wohl auch niemand interessierte, dass dort ein neues Gesicht hinter dem Schlagzeug am Werk war. Chris Slade ist derzeit für die Drums zuständig, da Vorgänger Phil Rudd sich wegen schwerer Vorwürfe vor Gericht verantworten muss. Bei Klassikern wie „You Shook Me All Night Long“ oder dem legendären „TNT“, wurde lauthals mitgegröllt und abgerockt. Die Nummer „Whole Lotta Rosie“ glänzte dann noch mit einem besonderen Highlight, eine riesige aufblasbare Puppe schmückte die Bühne, welche sich heiß über ihr Bein streichelte. Gleich im Anschluss läutete mit „Hells Bells“ die Höllenglocke, bevor es mit dem letzten Song „Let There Be Rock“ und einem minutenlangen Gitarrensolo von Angus vorerst dem Ende zuging. Extra für ihn gab es einen 20 Meter langen Steg, der immer höher ragte damit man ihn auch noch ganz hinten sehen konnte, Konfetti wirbelte umher und dann kehrte Stille ein.

Nachdem tausende Fans jedoch lautstark nach einer Zugabe baten und nach Angus riefen, ließen sich die Altmeister nicht lang bitten und kehrten für zwei weitere Songs zurück. Zum Schluss wurde noch die letzte Energie verpulvert, mit „Highway To Hell“ ging es noch einmal in die Vollen bei dem wirklich jeder den Text mitgröllte, das Schlusslicht bot der Song “For Those About To Rock (We Salute You)“, der mit Kanonenschüssen und Feuerwerk verabschiedet wurde.

Foto: Torsten Volkmer ©bs!
Foto: Torsten Volkmer ©bs!

Und wieder einmal muss ich sagen es war ein großartiges Erlebnis die Herren live zu sehen, sie sind zwar nicht mehr die jüngsten rocken aber dennoch die Bühne als wären sie es. Jeder der einmal bei einer Show von AC/DC war weiß, dass es ein unvergessliches Erlebnis ist welches man so schnell nicht mehr vergisst. Wer die Möglichkeit hat die Australier live zu erleben, sollte seine Chance nutzen, wer weiß wie lange man noch die Gelegenheit dazu hat.

Foto: Torsten Volkmer ©bs!
Foto: Torsten Volkmer ©bs!

Setlist:

  1. Rock Or Bust
  2. Shoot To Thrill
  3. Hell Ain’t A Bad Place To Be
  4. Back In Black
  5. Play Ball
  6. Dirty Deeds Done Dirt Cheap
  7. Thunderstruck
  8. High Voltage
  9. Rock ‘N’ Roll Train
  10. Hells Bells
  11. Baptism By Fire
  12. You Shook Me All Night Long
  13. Sin City
  14. Shot Down In Flames
  15. Have A Drink On Me
  16. T.N.T.
  17. Whole Lotta Rosie
  18. Let There Be Rock

Zugaben:

  1. Highway To Hell
  2. For Those About To Rock (We Salute You)

Bericht von Diana Pohl. Fotos aus Hannover 2015 von Torsten Volkmer.

Links:
www.acdc.com/de
www.facebook.com/acdc

Torsten Volkmer
Torsten Volkmerhttp://www.torsten-volkmer.de
Volkmr, der Gründer des ehemaligen Goth-Zine.de, verdingt sich „selbst und ständig“ als Linsenputzer bei volkmr fotografie ihm seine Knipsklitsche, hat sich als Chefredakteur 2.0 selbst recycelt, die Metalfriese abgeschüttelt und kämpft mit be subjective! erfolgreich gegen hausgemachte Langeweile, Schubladendenken und seine Profilneurose an. Manchmal darf er auch die RedakteurInnen rumfahren oder Wassereis abstauben.

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