Review: Rar und Pur, ASP mal anders (08.04.2017, Potsdam)

Angekündigt wurde der Abend als eine Reise zu den selten gespielten Tracks der Frankfurter Gothic-Ikonen von ASP. Mit dem Intro „Augenaufschlag/ De Profundis“ beginnt dieses Gastspiel episch getragen, während sich das semi-akustik Experiment vollkommen entfaltet.

ASP (Foto: Lena Behlmer bs! 2017)

Die Fans sind ab der ersten Sekunde im Bann des Meisters. Mit „Wechselbalg“ steht dann sogleich das nächste Highlight auf der Setlist, das Frontmann Asp zu Höchstleistungen antreibt, während die Temperatur im Auditorium immer weiter steigt. Der Doppelschlag „Die vielen Jahre“ und „Aufbruchstimmung“ zementieren die Feierlaune der Fans und man merkt der Band deutlich ihre Spielfreude an.

Mit der legendären Hymne „Me“ und dem Thema des letzten Albums „Astoria verfallen“ kommen zwei der beliebtesten Fan-Tracks zur Aufführung, ehe ASP seine BesucherInnen in das „Variete Obscur“ entführt. Eine knapp 20minütige Reise an einen ungewöhnlichen Ort, der auch nach vielen besuchen seinen Reiz nie verliert.

Dem/r geneigten KonzertliebhaberIn wird keine Pause gegönnt und so folgt gleich der nächste Doppelschlag in Form der Bandhymne „Schwarzer Schmetterling“ und dem legendären „Finger weg! Finger!“, das frenetisch abgefeiert wird. Natürlich haben ASP stets eine Überraschung im Gepäck und so darf man sich bereits jetzt auf neue Klänge freuen. „20.000 Meilen“ ist der Name der neuen Komposition und der kommenden Tour. Damit wird auch zeitgleich der „Fremder“-Zyklus um ein weiteres Kapitel reicher werden. Der neue Track punktet direkt auf Anhieb und stellt sämtliche Fanlager zufrieden.

ASP (Foto: Lena Behlmer bs! 2017)
ASP (Foto: Lena Behlmer bs! 2017)

Nach der kritischen Auseinandersetzung einer Beziehung in Form von „Rücken an Rücken“ schließt sich das Highlight des gesamten Abends an. „Werben“ ist sicher einer der einprägsamsten Songs dieser Frankfurter Band. Kein Zweifel, zu diesem Beitrag haben bereits Generationen von Gothics gefeiert und auch in Zukunft ist dieser Track unverzichtbar für die schwarze Szene. Den Schlusspunkt setzt das düster-romantische Stück „Nie Mehr“ unter diesen Abend. Ein ungewöhnlicher Abend, der sehr rare Stücke zu bieten hatte, findet damit sein gerechtes Ende.

Galerien (by Lena Behlmer bs!):

ASP (Foto: Lena Behlmer bs! 2017)

Setlist:

  1. Augenaufschlag / De Profundis
  2. Wechselbalg
  3. Die vielen Jahre
  4. Aufbruchstimmung
  5. Du bist nie allein
  6. Hunger
  7. Me
  8. Astoria verfallen
  9. Varieté Obscur
  10. Der Strom
  11. Schwarzer Schmetterling
  12. Finger weg! Finger!
  13. 20.000 Meilen
  14. Souvenir, Souvenir
  15. Rücken an Rücken
  16. Werben
    Encore
  17. Nie mehr

Links:
www.aspswelten.de

Veranstalter:
Landstreicher Konzerte

Fabian Bernhardt
Fabian Bernhardthttps://www.be-subjective.de/
Um unglaublich international zu wirken, hat die Redaktion einen Headhunter auf DEN Berliner angesetzt. DAS Phantom, wie es aus Szenekreisen heißt, hat viele Tarnidentitäten. Gesichert ist, dass der Dämon – ein gerade mal 76 Zoll großer metalbesessener Gothik-Zwerg – im Nebenerwerb als Schauma-Shampoo-Model jobbt und einen mittel bis stark ausgeprägten Festivalfetisch pflegt, sich während der Wintermonate mit Kneipensport Ersatzbefriedigung verschafft und eine ruhige Kugel in seinem Prinzessin-Lilliefee-Darkroom schiebt. Ob es das Spandauer Edelexemplar wirklich gibt oder auch Bernhardt nur ein Pseudonym ist, konnte bisher nicht geklärt werden.

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