Megaherz: Götterdämmerung (2012) Book Cover Megaherz: Götterdämmerung (2012)
Golden Core
20.01.2012
www.megaherz.de

Tracklist:

  1. Jagdzeit
  2. Heute Nacht
  3. Keine Zeit
  4. Licht Am Ende Der Welt
  5. Rabenvater
  6. Prellbock
  7. Mann Im Mond
  8. Feindbild
  9. Herz Aus Gold
  10. Abendstern
  11. Kopf Oder Zahl

Der Trend zu schwulstigen deutschsprachigen Balladen geht auch an Megaherz nicht vorbei. Doch sind Megaherz noch nicht so sehr weichgespült, wie andere Bands die gern mit „neuer deutscher Härte“ umschrieben werden. Aber ihre Schwäche sind die Texte, die mal mehr im Sprechgesang mal schon eher im RAP-Stil vorgetragen werden.

„Herz Aus Gold“ und „Abendstern“ sind zwar im Bereich der ruhigeren Balladen angekommen, aber werden im Hintergrund durchaus Druckvoll nach vorn gespielt. Auch inhaltlich sind Megaherz nicht so wie manch andere so weich gespült. Es kommt aber auf Grund der textlichen Schwäche manchmal nicht so sehr auf den Punkt an. Manchmal muss man sich einfach von der Musik und weniger von den lyrischen Ergüssen treiben lassen. „Jagdzeit“ erinnert leider sofort an die gute alte „Laichzeit“ von Rammstein und schießt als Opener für das Album leider voll daneben. Auch will der Text wohl nur provozieren und findet für mich keinen echten Höhepunkt. Schade. Das Drumherum wiederum gefällt mir eigentlich ganz gut.

Gradliniger Rock schön nach vorn gespielt keine unnötigen vielen Spielereien und voller Power. Ähnlich gut klingt „Keine Zeit“ das echte Highlight der Scheibe, die übrigens auch in Vinyl zu bekommen ist. „Keine Zeit“ ist einfach Spaß und kann immer wieder gern gehört werden. Manchmal aber sollten sich Bands dann auch auf die Dinge verlassen, die sie besser können. Dadurch fällt das Album einfach stark ab. Es fehlt ein Roter Faden. Nach dem X-ten mal hören der CD weiß ich noch nicht wo die Megaherz(en) hin wollen.

Die Anzahl der weichen Songs ist zwar noch erträglich, doch wird da draus noch kein „Härte“-Album. Und wenn dann auch noch Prellbock wie ein Rammstein Abklatsch klingt, wird es langsam zu doof! Jedenfalls im Bezug auf Gesang und Stimmenbetonung. Wer es nicht glaubt, möge doch mal bitte „Prellbock“ hören. Wenn der Text noch etwas doppeldeutiger wäre und tiefe hätte… Aber nun ja. „Heuchler“ war in des ein besseres weil auch eigenständigeres Album. „Rabenvater“ ist doch eher typischer Megaherz, provokant, klassisches Thema sprich heißes Eisen intoniert und Gesang wie Musik eindeutig. Davon hätte ich Megaherz mehr gewünscht. Ich hoffe nur das die Band auch sich selbst im Blick hat und nicht einem vermeintlichen Erfolg hinter her rennt, der gerad auch andere Bands dieser Richtung dazu gebracht hat sich Richtung Zitat: Hausfrauengoth zu bewegen. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zu letzt.

Wenn jetzt jemand dem Ganzen nicht so folgen möchte, der sollte sich die ersten zwei Rammstein CDs und das aktuelle Eisbrecher-Album anhören und dann diese CD noch mal. NEIN, jetzt kommt kein Eisbrecher Lob und da wäre alles doch besser, und wenn und dann doch und überhaupt. Einzig die Richtung die beide in den letzten ein bis zwei Jahren eingeschlagen haben, richtet sich zu sehr an Gefälligkeit und weniger an musikalischem Können aus. Mittelfristig der tot einer Band, wenn man es nicht schafft seine Fans zu halten. Später wird man zu beliebig und austauschbar. Das hat schon manch Band das Ende bereitet.

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Oliver Garrandt
Oliver Garrandt ist ein ECHTER Fotograf! Echt jetzt!! Mit Betonung auf Graf, aber in der Regel inkognito, mit Verzicht auf Titel und jegliches Zeremoniell. Alles andere wäre albern und unpraktisch. Man erzählt sich, von Garrandts Sommerresidenz in Dings bei Bums sei soetwas wie das rebellische Knusperhäuschen der internationalen Anti-Low-Carb-more-Fat-Bewegung. Ein käseüberbackenes, solarbetriebenes Nudelparadies mit extradünnen Extras. Der blaublütige Pixelprommi is so fucking real und exclusiv, der lebt sogar seinen Hang zu Electro und alternativer Musik, „die gern auch Crossover Industrial und Metal beinhalten darf“, offen aus.