Specials: bs! x ESC – Der Eurovision Song Contest – Das Finale (2023)

Der Eurovision Song Contest. Kaum ein Musik-Fernsehevent spaltet und vereint Europa gleichermaßen so erfolgreich. Man liebt es oder man hasst es, man fiebert mit oder schaut es mit Verachtung, im Schlafanzug auf dem heimischen Sofa oder mit reichlich Sekt und Abendkleidung auf der obligatorischen Watchparty. Eines ist aber klar: Eine Meinung dazu haben alle. Wir natürlich auch – Grund genug für einen regen Austausch. Getreu nach dem Motto be subjective! hier ein „kleiner“ Einblick in den Chatverlauf unseres Abends. Wer wird Recht behalten, welche Prognose altert schlecht? Alles in Echtzeit und ungefiltert. Mit dabei sind Torsten (TV), Thea (TD), Rune (RF), Michael (MG) und Daphne (DD).

DD: Ein paar Minuten noch!!! Irgendwie bin ich dann ja immer ein wenig aufgeregt, freue mich auf Überraschungen, Kuriositäten und Absurditäten des ESC. Und eine ganz große Priese Europa.

MG: Es wird auf jeden Fall ein besonderer ESC, da das Urgestein Peter Urban zum letzten Mal Kommentator sein wird.

RF: Für mich heißt es jetzt zum aller ersten Mal ESC. Bin gespannt und skeptisch zugleich.

TD: Ich bin bei einer Watchparty mit Leuten, die jede einzelne ESC Ausgabe der letzten 20 Jahre auswendig kennen und traue mich gar nicht mehr, mit den Augen zu rollen.

TV: ESC und Show gehört schon immer zusammen. Die Bühne ist ein absoluter Augenschmaus. Wirklich viel Berührungspunkte zum ESC hatte ich aber zuvor auch nicht. Wollen wir mal gucken was unsere Pauli Jungs so reißen können.

1. Act – Österreich – Teya & Salena – Who the hell is Edgar?

TD: Wenn man den Ton ausschaltet könnten es die White Stripes sein. Schöne Optik. Musikalisch geht’s in Richtung Möchtegern-Billie Eilish, nur leider absolut ohne Wiedererkennungswert. Catcht mich gar nicht.

DD: Habe extra keinen Song vorher gehört und bin direkt voll dabei! Würde gerne eine kluge Referenz zu Edgar schreiben aber muss zu sehr tanzen. 12 Points – hoffentlich nicht die letzten die ich heute Abend vergeben würde.

MG: Also vom Beitrag aus Österreich ist mir nichts hängen geblieben…

RF: Billie Eilish auf Wish bestellt? Ok, ganz so schlimm wars nicht aber gecatcht hats mich nicht.

TV: Styling 12 Points. Schwache Stimmen, unendliche Wiederholungen. Next.

2. Act – Portugal – Mimicat – Ai coracao

TD: Schöne schlichte Show auf’s wesentliche reduziert. Sehr coole Performance und ein sehr stabiler Song. Solide 10! Peter’s Alliterationen aber ne klare 12/12

DD: Ich liebe ja diese Stilwechsel von Act zu Act. Ein bisschen Musical, ein bisschen Flamenco, ein bisschen Moulin Rouge. Was für starke Acts zum Start!

MG: Also Portugal war… eigen.

TV: I will survive….! Eben nicht! Portugals Beitrag könnte perfekt in einen der unzähligen Rückblicke bei „Haus des Geldes“ passen. Das Publikum tobt.

3. Act – Schweiz – Remo Forrer – Watergun

DD: Jetzt beginnen die fragwürdigen Tanzperformances. Schöne Stimme aber für meinen Geschmack zu ruhig.

TD: Ja, ne. Danke.

MG: Die Schweiz hat zwar im Grunde einen guten Refrain am Start, aber Song selbst baut kaum Spannung auf, wodurch keine Tiefe für den Refrain entsteht. Schade.

RF: Solider Song, guter Einstieg aber hinten raus fehlt das gewisse Etwas.

4. Act – Polen – Blanka – Solo

TD: Ich finde es mega schade, dass alle auf Englisch singen dürfen. Dadurch fehlt bei Songs wie diesen auch nur der kleinste Krümel Individualität. Ganz furchtbar. Wirklich.

TV: Forrer, Fogger… Hauptsache viel Nebel. Junger Typ, viel Gefühl. Packt nicht.

DD: Mir ist schwindelig von den ganzen special effects. Und der Song klingt nach irgendeinem Sommerhit Anfang 2000?!

MG: Von Polen wird mir nur der Name der Sängerin im Kopf bleiben. Aber nicht wegen der musikalischen Darbietung, sondern da ein Charakter aus dem Spiel „Street Fighter“ den gleichen Namen trägt. Austauschbarer moderner Radio-Pop.

RF: Early 2000er Summer Pop. Das war… nix

5. Act – Serbien – Luke Black – Sami mi se spava

TD: Ja, ich bin auch müde. Uhhh…ist das schief. Nach dem Aufstehen hat er wenigstens die Töne wiedergefunden. Bass wummert aber schön. Dafür 6 Punkte.

RF: Ich nutze diesen Song und hole mir ein Kaltgetränk. Ich denke das sagt alles.

MG: Das einzige Gute an dem serbischen Beitrag war der elektronische Part zu Beginn. Danach gings steil bergab. Man hätte mehr daraus machen können…

DD: Ich vermisse Island aus 2022. das war nerdig-cool. Das hingegen war nix.

TV: Serbien. Netter Groove, schwache Stimmen. Fast Forward.

6. Act – Frankreich – La Zarra – Évidemment

DD: Lady Gaga?

TD: Optik täuscht. Hab ein zweites Polen erwartet, aber das ist ja wieder ein solider Chanson…halt warte…jetzt die Elektronik. Ach nö. Es ist ein zweites Polen, aber auf die feine französische Art.

DD: Ich mag den französischen Beitrag, eingängig, Landessprache -gibt sowieso Sympathieextrapunkte- und ein schöner Höhepunkt. Für meinen Geschmack hätte da noch mehr kommen dürfen.

MG: Auch der Beitrag aus Frankreich kann nicht begeistern. Bisher ist noch nichts interessantes  geboten worden…

RF: Fancy Outfit und tolle Stimme aber mehr irgendwie auch nicht. Kein Song der hängen bleibt.

7. Act – Zypern – Andrew Lambrou – Break A Broken Heart

TD: Halt auch schon 20x Mal im Radio weitergeschaltet. Waren die beiden Lohnsongschreiber eine KI?

DD: Könnt ihr euch mal für einen Lichteffekt entscheiden bitte? Wenn ich Zeit habe das zu denken heißt es leider auch: Musikalisch reißt mich da nichts vom Hocker.

RF: Wieso klingt bis hierhin auf eine gewisse Art und Weise alles gleich? Selbst die Breaks sind oft an derselben Stelle.

TV: Break a broken heart. Schon keinen Bock mehr. Wer schreibt sowas? Warum singt er außerhalb seiner ihm möglichen Tonlage?

MG: Der zypriotische Beitrag hat einige Zutaten für einen guten Song, es will aber dennoch nicht genusshaft schmecken…

8. Act – Spanien – Blanca Paloma – Eaea

TD: Elektroflamenco. Das hat mir immer gefehlt im Leben. Nutzen die einfach alle den gleichen Beat?

RF: Next please

DD: ESC definiere: Migränetrigger.

TV: Schattenspiel, nice. Der Rest ist Katzengejammer aus Spanien.

MG: Ich sehe und höre mir den  spanischen Beitrag an und habe nur Fragezeichen im Gesicht. Ich kann doch den Morsecode und Dr. Doolittle (siehe Katzengejammer) nicht gleichzeitig sprechen/übersetzen. 

9. Act – Schweden – Loreen – Tattoo

RF: Wieso muss ich hier nur an Dune denken?

DD: Ich glaube sie singt englisch aber ich verstehe kein Wort. Der Soundverlauf gefällt mir aber das ist nicht das, was ich von einer Favoritenrolle erwarte.

TD: Das ist doch irgendwas aus den 90ern, das wir schonmal hatten. Loreen schonmal dabei. Music recycelt, Song fremdgeschrieben – während das technisch alles einwandfrei ist, find ichs schade, dass das wieder so ein Recyclingsong ist

TV: Warum klingen die ersten Sekunden fast aller Songs wie geklaut? Geil… Eindruck bleibt auch darüber hinaus bestehen. Tetris mit identischen 5 Steinen lässt halt kaum Variationen zu.

RF: Endlich mal ein Song mit etwas mehr Dynamik. Für mehr als guten Durchschnitt reicht‘s dann aber doch nicht.

MG: Ich habe eine hohe Meinung über skandinavische (speziell schwedische) Musik. Die DNA davon ist bei Loreen erneut erkennbar. Habe aber einen ausdrucksstärkeren erwartet. Aber bisher der beste Song. Auch wenn mir die Keyboard-Melodie stark bekannt vorkommt. Ich dachte Plagiate seien nicht erlaubt…

10. Act – Albanien – Albina & Familja Kelmendi – Duje

TD: So stelle ich mir einen Beitrag aus Albanien vor. Landessprache, bisschen Folklore aber modern. Haut mich persönlich zwar nicht vom Hocker, aber scheint für mich der originellste Beitrag bisher.

DD: Meine Prognose: Oberes Mittelfeld

MG: Für Albanien kommt wieder der Franke in mir durch und sage: joar, passd scho…

TV: Bei Albanien kann ich mich nicht entscheiden. Ist das Glas halb voll, oder halb leer? Prost! Auf jeden Fall aber passig.

RF: Ein Song mit landestypischem Sound. Cool, endlich mal Abwechslung. Bezeichnend wie wenig hier schon reicht um sich von der 0815 Pop Masse abzuheben.

11. Act – Italien – Marco Mengoni – Due vite

DD: So gelingen ruhige Songs beim ESC! Bravissimo!

TD: Solide. Wirklich gut gesungen. Ohne das Gewummer im Hintergrund wär‘ s wirklich schön. So 10 statt 12.

RF: Nichts was mich vom Hocker haut aber schon ganz ok. Einer der besseren Songs bisher.

TV: Was machen diese Typen da im hinteren Teil der Bühne? Sich ständig ohne Erfolg vom Bühnenrand werfen? So schlecht ist der Song doch gar nicht? Fallende Männer. Danke Peter.

MG: Bella Italia zeigt sich in seiner landestypischer Art. Man erkennt es sofort und es klingt angenehm. Ein positiver Beitrag. 

12. Act – Estland – Alika – Bridges

TD: Zu kitschig. Einfach ZU kitschig. 

TV: Alika, bisher interessanteste Stimme. Bisschen Adele. Gut!

RF: Könnte auch der Titelsong zu einem Bond Film sein. Adele lässt grüßen.

MG: Das programmierte Klavier ständig im Bild zu haben, hätte man sich schenken können. Alika aus Estland kann auch so Aufmerksamkeit  erregen. Der Song könnte ein Grower werden.

13. Act – Finnland – Käärijä – Cha Cha Cha

DD: Anschnallen!

TD: Finnland are u okay? Der Anfang klingt eins zu eins wie der Electric Callboy Anwärter vom letzten Jahr – samt Frisur. Rammstein Tattoo und Lindemannsche Tanzmoves. Aber dieser Song hat mich seit Tagen auf Tik Tok verfolgt und ich muss sagen, der Ohrwurmcharakter ist enorm. Ich wurde gezwungen es zu mögen. Sorry. Lieb auch die Human Centipede.

TV: Finnland. Typisch düster und grau. So hätte ich es wohl gern gesehen. Electric Callboy auf Speed. Funktioniert bestimmt bei tiktok. Nicht für mich.

MG: Jawoll!!! Jetzt macht der ESC Spaß! Die Skandinavier halt! In dem Fall Finnland. Eine Mischung aus Electric Callboy-Humor, Rammstein-Härte samt Keyboard-Note und Avatar-Verrücktheit. Finde ich cool!

RF: Irgendwie muss ich bei dem Beginn an Electric Callboys We Got the Moves denken, nur ohne die coolen Parts. Bin nicht so recht überzeugt. Ein Durchlauf reicht da vermutlich nicht. 

14. Act – Tschechien – Vesna – My Sisters Crown

TD: Gibt mir nix.

DD: Grundsolide Performance, stärkere Message. Nicht mein Favorit aber Mittelfeld sollte drin sein.

MG: Sorry Tschechien, aber in jeglicher Hinsicht, war alles blass, wenn zuvor Finnland so aufgedreht hatte. Da bringen schwingende Zöpfe auch nichts…

TV: Viel pink um nix. Tschechien will mit Message punkten. Nice try.

15. Act – Australien – Voyager – Promise

DD: Der Drop kam überraschend. Schade, dass der Fall schneller vorbei war, als er begonnen hat.

TD: Weiß ich nich, Digga. Hat eigentlich sämtliches Potenzial um gut zu sein. Echte Instrumente, nice 80-er Vibes, guter Breakdown und richtig gute Haare, aber irgendwas fehlt mir. Aber mit Sicherheit unter den ersten 8. 

TV: Oh oh oh. Down under will man düster „everything will be alright“ vermitteln. Oh oh oh.

MG: Ja geil! Progressive Metal beim ESC! Ich habe gar nicht mitbekommen dass Voyager aus Australien antreten. Die Hook könnte griffiger sein, aber kommt vielleicht noch nach mehrmaligen Hören. Find ich super!

RF: Band? Instrumente? Und ein cooler Song? Australien reißt mich grad aus der einsetzenden Müdigkeit. Interessanter Genre Mix und überraschender Breakdown. Gefällt.

16. Act – Belgien – Gustaph – Because of You

DD: Die Dee-Lite-Vibes sind nicht zu verleugnen.

TD: Nicht mein persönlicher Geschmack, aber ein Song der in sich endlich mal stimmig ist und nix sein will, was er nicht ist. Disco Galore!

TV: Belgien trumpft auf. Nicht meine Musik, aber irgendwas kickt.

RF: Cooler Beat und Song. Der Vibe stimmt. Einer der besseren Songs bisher.

MG: Ich habe Bilder aus 80er-Jahre Filmen im Kopf, wenn ich den Song aus Belgien höre. Das finde ich nicht mal schlecht. Kalifornien, Soul, tanzen mit Pep. Nicht schlecht.

17. Act – Armenien – Brunette – Future Lover

TD: Butter – mochte ich noch nie.

DD: WIE kommt man bei dem Song auf solche Tanzmoves?

MG: Der „Future Lover“ aus Armenien ist bereits schlafen gegangen. Ich war auch schon am gähnen…

TD: … immerhin selbstgeschrieben.

RF: Ach ich weiß doch auch nicht. Interessante Ansätze aber mehr auch nicht.

TV: Da hatten wir doch alles, danke Peter. Weniger ist mehr Armenien.

18. Act – Moldau – Pasha Parfeni Soarele si Luna

TD: Fand ich cool. Bis der Refrain kam.

DD: Wenn Herr der Ringe ein Musical wäre, es wäre dieser Beitrag.

TV: Masked Violinist on Stage. Lindsey hätte ruhig mehr Raum bekommen können. Trotzdem, an die Waffen! Die Orks kommen.

MG: Ja, ne, ich weiß nicht. Also ich weiß echt nicht, ob ich den Song aus Moldau gut oder schlecht finden soll Irgendwie hat er was, aber er ist mir auch „too much“. Wir hatten an diesem Abend jedenfalls schon schlechtere Beiträge…

RF: Der Elektro Beat macht mir den Song irgendwie kaputt. Hat Potential aber macht nicht viel draus. Bin sehr zwiegespalten.

19. Act – Ukraine – Tvorchi – Heart of Steel

TD: Ukraine: klingt sehr modern und international. Coachella-ig. Aber die im Vorspann vermittelte Message hab ich da jetzt nicht rausgehört.

TV: Ukraine zeigt sich modern. Go on.

MG: Also der diesjährige Beitrag aus der Ukraine wirkt musikalisch unpassend. Inhaltlich umso wichtiger.

20. Act – Norwegen – Alessandra – Queen of Kings

TD: Endlich neuer Stoff für den Techno-Viking. Wird mit Sicherheit der Rausschmeißer auf jeder kommenden Mittelalterparty. Da geh ich gern.

TV: Norwegen hat offensichtlich auch „mit alles“ bestellt und bekommen. Meins ist es nicht.

MG: In dem norwegischen Beitrag befindet sich untern dem musikalischen Bombast auch eine kleine Hook. Sie wird nur zu sehr erdrückt und kann sich kaum entfalten. Einfach zu viel…

RF: Ich weiß nicht was ich noch schreiben soll. Irgendwie langweilt mich fast alles. Ich habe die meisten Songs mit dem letzten Akkord gleich wieder vergessen. Da reihen sich auch Ukraine und Norwegen mit ein. Ich brauch gleich nen Kaffee wenn es so weiter geht.

21. Act – DeutschlaND – Lord of the Lost – Blood & Glitter

TD: Hat den eigentlich auch Ralf Siegel geschrieben? Ich hab die Lotls ja auch schon das ein oder andere Mal live gesehen und hab großen Respekt. Der Song geht auch echt ins Ohr, aber die Lyrics sind halt echt…cringe. Wie von nem 14-Jährigen geschrieben. Trotzdem wenigstens Top-5-würdig. Hat der Zoll das zweite Hosenbein kassiert?

DD: Der Refrain ist super, zwischendurch ist es einfach zu viel von jedem Genre der Metalszene. Dazu Laserkanonensounds – waren die schon immer da?

TV: Endlich Germany. Auch hier „mit alles“. Nicht ihr bester Song, doch durch Vielseitigkeit durchaus machbar. Fette Show, Arsch auf Eimer beim ESC. Beste Chancen für Deutschland seit langem.

RF: Pluspunkte für Band & Instrumente. Schon einer der besseren Songs aber auch nichts was ich nach dem ESC noch mal hören werde.

MG: Klar, „Blood & Glitter“ ist mir am besten vertraut von den Beiträgen. Ich war zuvor kein Hörer von Lord Of The Lost, aber mir gefällt der Song erstaunlich gut. Täusche ich mich oder haben die Hamburger Jungs bisher auch am meisten das Publikum eingeheizt und aufgefordert mit zu machen? Ich bin mir sicher: Letzter werden wir dieses Jahr nicht, obwohl wir dort einen Stammplatz haben…

22. Act – Litauen – Monika Linkyté – Stay

TD: Süß. Lena-Meyer Landruth Vibes. Seh ich weiter vorn.

MG: Litauen dagegen waren ganz nett…

RF: War ganz ok

TV: Bei über 20 Songs, viele davon aus dem Baukasten, kommt auch beim Beitrag aus Litauen wenig Begeisterung auf. Aber auch kein Drama. Tut keinem weh.

23. Act – Israel – Noa Kirel – Unicorn

TD: Ganz ganz ganz schlimm

DD: Das Bühnenbild erinnert mich so an den Gästeeingang von Wetten dass. Musikalisch rührt es ein bisschen weiter im nichtssagenden Einheitsbrei.

RF: Wie viele Genres hier durcheinander geschmissen werden. Hilft aber alles nichts. War nicht wirklich gut.

TD: Was mir wirklich auffällt ist, dass LOTL echt die einzigen wirklichen Live-Künstler zu sein scheinen bisher.

TV: Israel macht sprachlos. Nicht positiv.

MG: Das „Einhorn“ war nicht so besonderes. Alles was man gesehen und gehört hat, kam einen so bekannt vor. Rihanna-Querverweise, Beyonce-Tanzeinlagen und vertraute Melodienläufe von anderen Pop-Sternchen. Ich will wenn dann die Originale und keine Kopisten

24. Act – Slowenien – Joker Out – Carpe Diem

TD: Oaaar. Die sahen so nett aus, aber ich kann diesen Beat nicht mehr hören. Ansonsten slowenische Leoniden. 

DD: Indiecutenesspluspunkte für Slovenien!

TV: Slowenien hat Spaß auf der Bühne, bringen aber nur gewöhnliche Klänge auf die Bretter. Nett.

RF: Ein bisschen Indie. Musikalisch ganz nett aber nichts was bleibt.

MG: Ach nee, Indie Rock aus Slowenien. Ja, war nett, aber das war´s auch. Next!

25. Act – Kroatien – Let 3 – Mama SC

TD: Lieb ich. 50 Punkte.

DD: Ach was, 1000 Punkte! Mindestens!

TD: Turbonegro ausm Ostblock <3 Wenn das das Beste des Abends ist, dann sagt das viel über den Rest der Show aus.

TV: Haha, Danke Kroatien! Turbojugend ist begeistert, Feuerwerk sei Dank!

RF: Was bin ich sehend? Auf eine weirde Art und Weise hat das was.

MG: Auch wenn meine Kollegen und Kolleginnen alle Turbonegro als Vergleich herziehen: Optisch voll und ganz, aber die musikalische Genialität wird nicht mal annährend die der norwegischen Punk´n´Roller bzw. Rotz´n´Roller erreicht. Sorgt also nur optisch für Begeisterung und bleibt auf diesem Wege im Gedächtnis…

26. Act – UK – Mae Muller – I Wrote a Song

TD: Haben die alle den gleichen Chirurgen?

DD: Ach UK… das ist viel zu langweilig für dich!

TD: Hätten wir nicht nach Kroatien aufhören können? Nach Feuerwerk ist doch bekanntlich Schluss. 

RF: Back to irgendein 0815 Pop Song. Ist bald schluss?

TV: Nicht cool, Dude! Nur durch dich so ein Song! Geh verdammt nochmal zurück zu ihr! Eil dich!

DD: Und der obligatorische Rap-Breakdown. Gähn.

MG: God save the… ähm… war das United Kingdom wirklich schon dran? Ok, gut dass nun die Wiederholungen der Songbeiträgen in Kurzform kommen. Vielleicht bleibt dann was hängen.

– Der Recap –

TD: Gott war das furchtbar dieses Jahr.

TV: So war der ESC doch immer. Immer eine Herausforderung für die Ohren und / oder die Leber.

DD: Nicht gerade der beste ESC. Viel Mittelfeld und noch mehr Einheitsbrei. Um meine Highlights abzuzählen brauche ich nicht mal eine Hand: Finnland, Kroatien, Frankreich und Österreich – oh und Italien. Doch ne ganze Hand voll.

RF: Man muss schon ein wenig masochistisch veranlagt sein oder musikalisch keine großen Anspruch haben ansonsten kann ich mir nicht erklären wie man sich sowas freiwillig anschauen kann. Es ist viel Hit or Miss und bei meinem ersten ESC war ganz viel Miss(t) dabei.

TV: Man muss unsere Hamburger nicht mögen… Aber immerhin selbstgemachte Musik, seit Jahren krasse Liveshows und stetig wachsende Fanbase.im Vergleich zum Rest steckt da schon viel Potential drin.

TD: Klar war der ESC schon immer schwierig, aber oft konnte man den Teilnehmenden Originalität zuschreiben. Das war heut fast gar nicht mehr der Fall. Ich sehe uns realistisch auf dem 4. Platz. Nr 1 wird wegen der Social Media Rührtrommel Finnland, Nr. 2 Kroatien, Nr. 3 vielleicht Spanien. Meine größten Reinfälle waren Zypern und Polen. Und Israel. Oh Gott.

MG: Ich schaue seit Jahren gerne den ESC, aber so viele austauschbare, nichtssagende oder kurzweilige Beiträge wie dieses Jahr, hatten wir schon lange nicht mehr. Klar, wie immer alles Geschmackssache, aber es darf gerne mehr Kreativität gezeigt werden. Für mich als Metalhead, freuts mich jedenfalls, dass in den letzten Jahren der Anteil der Rock- und Metalbands deutlich gestiegen ist. Die „böse Musik“ bekommt immer mehr Einzug in die „seriöse“ Musikwelt des ehemaligen „Grand Prix De La Chanson“. Ich habe beim ESC zwar schon vieles gesehen, aber wenn eine Death-Metal, Black Metal oder Grindcore-Band beim ESC für ein Land antritt und im Finale performen wird, dann habe ich wirklich ALLES beim ESC gesehen. Ich bin bereit dafür.

– Die Punktevergabe – 

MG: So langsam kommen wir in die spannende Phase: die Punktevergabe. Ich bin schon gespannt!

TD: Ich bin müde. Und bisschen angetüddelt.

DD: Gibt es eigentlich eine Stempelkarte für jedes Jahr mit Null Punkten?

MG: Es ist faszinierend zu sehen, dass die meisten Jurys scheinbar keinen Geschmack haben. Songs, die absolut nicht gut sind, bekommen Punkte. Dazu fällt mir die legendäre Zeile eines ikonischen Black Sabbath-Songs ein: „If you listen to fools – the mob rules!“

RF: Keine Ahnung nach welchen Kriterien hier entschieden wird aber Qualität kann es nicht sein. Entweder wird gewürfelt oder die meisten Jurys haben einen sehr fragwürdigen Musikgeschmack.

TD: 0 Punkte (als einziges) für Deutschland müssen in diesem Fall eindeutig eine politische Entscheidung sein.

MG: Wow, endlich die ersten Punkte (2) für Deutschland! Danke Island!

TD: Island <3

DD: I don’t feel hate.

MG: Ola! 1 Punkt aus Tschechien. So langsam holen wir von hinten auf…

TD: Immerhin gehen wir gemeinsam mit Kroatien unter. Bitter.

DD: The same Procedere as every year? Spaß gemacht hat’s trotzdem! Generell hätte ich den LotLs wesentlich bessere Chancen eingeräumt, mal gucken wie viele morgen nach Ikke Hüftgold schreien. Hätte ich übrigens auch gerne mal gesehen. 

MG: Unglaublich… Ich hätte auf keinen Fall gedacht, dass wir wieder Letzter werden. Aber Länder, die ebenfalls musikalisch „härtere“ Künstler ins Rennen geschickt haben, die haben ordentlich Punkte bekommen. Muss man dies verstehen?

RF: My expectations were low but wow. Was bringt ein Musikwettbewerb bei dem die Musik scheinbar völlig irrelevant ist? Die pure Zeitverschwendung. Zu viel schlechte Musik und fragwürdige Wertungen. Das nächste Mal nutze ich meine Zeit wieder sinnvoller, z.B. mit schlafen. Und damit gute Nacht.

TD: Uff. Ne. Und dann noch ein „geklauter“ Song der gewinnt.

MG: Schweden hat es wieder mal gemacht. Ich verstehe es zwar nicht wirklich, weil der Track von Loreen nicht so markant ist, wie ihr damaliger Siegersong „Euphoria“ und generell nicht so wirklich auftrumpfen kann, denn „angelehnt-abgekupfert“, macht noch kein exzellentes Lied. Dennoch Gratulation. Bis nächstes Jahr.
P.S.: Kann nun endlich mal einer ihr die Nägel stutzen? Sieht echt bescheuert aus….

Und damit… gute Nacht und bis zum nächsten Jahr 😉

Alle weiteren Infos unter: Eurovision Song Contest

Daphne Dlugai
Daphne Dlugaihttps://www.be-subjective.de
Daphne Dlugai. Eine lebendige Mindmap aus einem Kessel Buntes, läuft wie ein Duracellhäschen, wenn man Kaffee, kaffee, kaffee (hier als Nomen, Verb und Adjektiv verwendet) in ihr System kippt. Oder Schokolade. Im Herzen eine Disneyprinzessin (definitiv Mulan, die anderen sind zu girly),  im echten Leben Teilzeitcholerikerin, audiophil Vinyladdicted und ist Daphne ein bisschen sonderbar. Oder war es Sonderpädagogin? Wir wissen es nicht so genau. Man munkelt sie ist wegen Schokolade auf Bewehrung und versucht diese Schwäche mit Bastelkram zu kompensieren. Funzt! Alles ist schöner mit Kerzen! Sogar Kerzen.

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