Regicide

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goth-zine: Hallo ihr, ihr geht bald wieder auf Tour – diesmal im Rahmen der W:O:A RoadShow. Dies soll Anlass sein euch mal mit einigen Fragen zu löchern. Wie kam es dazu das ihr da mitmischen werdet? Denn immerhin seid ihr ja nicht unbedingt im Metal beheimatet.

Timo: Das stimmt genauso wie wir auch in keinem ähnlichen Genre beheimatet sind. Ich glaube, wir haben mittlerweile unseren eigenen Stil gefunden und der beinhaltet auch eine gewisse Portion Metal. Allerdings nicht nur. Gut möglich, dass wir beim ersten betrachten bei der W:O:A RoadShow ein wenig aus dem Rahmen fallen, aber wir werden das Publikum auf jeden Fall auf unsere Seite ziehen können!

goth-zine: Eure letzte Tour – als Support für Schandmaul – war sehr erfolgreich. Erzählt doch mal von 2 wichtigen Ereignissen auf der Tour.

Timo: "Wichtige" Einzelheiten gäbe es weitaus mehr, aber zusammenfassend würde ich sagen, dass der eine wichtige Punkt ist, dass wir durch Schandmaul neue, gute Freunde gewonnen haben und zum anderen eben die Tatsache, dass die Tour so erfolgreich war.

goth-zine: Seit August 2004 steht euer Album Viorus in den Läden. Es war ein richtiger Ansturm auf euch in Gange der von allen Medien jeglicher Richtung unterstützt wurde. Gothic, Metal, Mittelalter. Wie kam es dazu?

Foto: hfr.

Foto: hfr.

Timo: Wir freuen uns immer noch tierisch über die teils sehr guten Kritiken aus der Presse. Wie es allerdings dazu kam lässt sich schwer beantworten. Ich denke wir haben schlichtweg eine gute Platte rausgebracht.

goth-zine: Beschreibt uns doch einmal eure Musik in eigenen Worten?!

Timo: Vielschichtig, melodiös, spannend …….. öhm…. ANHÖREN!!!

goth-zine: Wie hat sich Regicide in euren Augen vom ersten Tag bis heute entwickelt?

Timo: Rasend schnell. Schließlich gibt es Regicide erst seit 3 1/2 Jahren. Das in dieser kurzen Zeit aus einem Studioprojekt eine richtig gut funktionierende Band geworden ist, die viel live spielt und in diesem Jahr sogar auf einigen bedeutenden Festivals mitspielt, finde ich selbst als Mitglied immer noch beeindruckend. Allerdings haben wir immernoch unseren Blick strikt nach vorn gerichtet und sind alle sehr gespannt, wo es uns hinführen wird.

goth-zine: Gibt es irgendwelche prägende Situationen in der Bandgeschichte? Wenn ja, was und war es eine Gute Erfahrung oder eher nicht?

Timo: Die gibt es – sowohl als auch. In kurzen Sätzen ist es immer prägend (und nicht unbedingt positiv), wenn ein Mitglied die Band verlässt. Umso positiver ist es dann aber auch, wenn ein neues Mitglied die Truppe um einiges mehr verstärkt. Aber vor allem ist es prägend, wenn man auf Tour und an endlos langen Tagen, an denen man aufeinander hockt merkt, dass alle an einem Strang ziehen und sich sehr gut verstehen.

goth-zine: Ihr seit eine große Band, das heißt 7 Musiker. Ist es manchmal schwer für euch die Ansprüche aller gerecht zu werden und dabei eine gute Sache zu produzieren, die alle vertreten?

Timo: Absolut. Gerade beim Songwriting schlägt man sich da schonmal die Köpfe ein. Das ist auch ein Grund dafür, dass wir teilweise monatelang an einem einzigen Song basteln. Aber irgendwie bekommen wir dann doch alle Meinungen und Ideen unter einen Hut – auch wenn dann dabei Songs entstehen können, die die 10-Minuten-Grenze überschreiten.

goth-zine: Wie holt ihr euch eure Inspirationen für eure Songs und wie entsteht ein typischer Regicide-Song?

Timo:
Die Inspiration entsteht in allen möglichen Alltagssituationen. Erlebtes, Träume und Fantasien werden in unseren Songs verarbeitet. Der typische Regicide-Song entsteht eben dann, wenn diese vielen Dinge dieser 7 Leute aufeinander treffen und in einen Topf geworfen werden.

goth-zine: Legt ihr beim entstehen eines Liedes auf einen Fakt besonderen Wert? z.B. eure Stimmung in den hörer zu transportieren oder ähnliches? Und was ist euch dabei besonders wichtig?

Timo: Nein. Das Einzige, was beim Entstehen eines Songs wichtig ist, ist unserer Meinung nach, dass er echt und unverfälscht ist. Klar ist es wichtig, Stimmungen zu transportieren, aber das geht in einem Song eben am besten, wenn man sie unverfälscht einbringt.

goth-zine: Plant ihr euch in eine bestimmte Richtung weiter zu entwickeln oder lasst ihr euch von eurem Empfinden lenken?

Timo: Ganz klar letzteres. Wir wollen uns treu bleiben.

goth-zine: Glaubt ihr ermessen zu können, was ihr und eure Musik euren Fans bedeutet?

Timo:
Das ist sehr schwer – obwohl man ja selbst auch seine Idole hat und Fan ist. Durch die Konzerte, unsere Website und Gespräche mit den Fans bekommen wir zwar ein bisschen mit, aber sicherlich längst nicht alles. Einige Fans reisen uns hunderte Kilometer hinterher. Das erfüllt einen natürlich mit Stolz und ist sehr beeindruckend.

goth-zine: Was ist eigentlich eure zuletzt gekaufte CD?

Timo: (kann ja nur für mich sprechen): Mein letztes Album war "The Silent Force" von Within Temptation – gerade gestern gekauft "Live at Budokan"-DVD von Dream Theater.

goth-zine: Wie sieht es bei euch mit Vorbildern aus? Habt ihr Welche? Wenn ja, wen und warum?

Timo:
Na klar haben wir Vorbilder. Die gehen bei uns sieben in völlig verschiedene Richtungen. Gitarrist Jan und ich haben uns dem Prog-Rock/Metal verschrieben (eben Bands wie Dream Theater, Pain of Salvation, Ayreon, …), Geigerin Jonna fühlt sich im Folk beheimhatet, Frauke liebt Reggae, Heiner steht eher auf Klassik, usw… Diese Vorbilder beeinflussen einen natürlich und das ist sehr wichtig um sich weiterzuentwickeln.

goth-zine: Ihr habt ja schon mit mehreren Bands kooperiert. Habt ihr da ein ein spezielles Erlebnis besondere Erinnerung? Wenn ja was war das? Vorallem könnt ihr euch in Zukunft weitere Kooperationen vorstellen?

Timo: Zuerst wäre da – wie vorhin schon erwähnt – Schandmaul zu nennen. Diese Tour bleibt mit Sicherheit uns allen in besonderer Erinnerung. Besondere Ereignisse waren aber auch der Auftritt mit den Rock-Dinos "Uriah Heep", die ja schon ewig im Geschäft sind, aber immernoch total locker und sehr symphatisch. Solche Gigs bleiben allein schon deshalb in Erinnerung, weil wir ja auch einmal auf eine 30jähige Karriere zurückblicken möchten. Zukünftig wird es sicherlich auch gemeinsame Auftritte mit Bands geben, allerdings nicht mehr als Support.

goth-zine: Gab es für euch eine besondere Situation, sei es mit Fans oder Anderem, die euch jetzt besonders in Erinnerung geblieben ist? (positiv sowie negativ)

Timo: Da gibt es mehr als eine Hand voll. Wie gerade schon erwähnt eben die Tatsache, dass manche Fans uns hunderte Kilometer hinterher fahren. Bei einem Gig in Kaufbeuren stieg ich gerade aus dem Bett und sah eine urig aussehende Person vor unserem Bus stehen – Zettel und Stift in der hat und mit großen Augen in den Bus glotzend. Er wartete tatsächlich stundenlang darauf, dass jemand von uns aus dem Bus kam, um ihm ein Autogramm in sein Heftchen zu geben. Natürlich gab es eine vorgefertigte Seite mit Regicide-Artikeln. Das war schon strange…*Lach*

goth-zine: Ihr werdet in der kommenden Saison auf mehreren Festivals spielen. Gibt es eins auf das ihr euch da besonders freut? Und vorallem eine Band im bereits bestätigten Line up, die ihr nicht verpassen dürft?

Timo:
Wir freuen uns tierisch auf jedes einzelne Festival, aber ich denke, das W:O:A 2005 ist schon was ganz besonderes. Ein riesiges Festival und wir spielen auch noch zu ner echt guten Zeit (19.30h). Ich persönlich höre seit ein paar Jahren schon recht gern Sonata Arctica. Auf die freue ich mich. Jon Oliva auf dem RH-Festival darf ich allerdings auch auf gar keinen Fall verpassen!

goth-zine:
So, das soll es auch schon wieder gewesen sein. Die letzten Worte gehören wie immer euch, um diese an unsere Leser und eure Fans zu richten. Vielen Dank.

Timo: Es bleibt wohl nur noch zu sagen, dass wir frisch und hochmotiviert auf das Frühjahr und den Sommer diesen Jahres zugehen und je mehr Menschen bei unseren Gigs vor der Bühne stehen werden, desto besser. Wird auf jeden Fall ein sehr geiles Jahr werden! Bis bald!!!

Link:
www.regici.de

Torsten Volkmer
Torsten Volkmerhttp://www.torsten-volkmer.de
Volkmr, der Gründer des ehemaligen Goth-Zine.de, verdingt sich „selbst und ständig“ als Linsenputzer bei volkmr fotografie ihm seine Knipsklitsche, hat sich als Chefredakteur 2.0 selbst recycelt, die Metalfriese abgeschüttelt und kämpft mit be subjective! erfolgreich gegen hausgemachte Langeweile, Schubladendenken und seine Profilneurose an. Manchmal darf er auch die RedakteurInnen rumfahren oder Wassereis abstauben.

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