Review: Elektronisch akustische Klänge mit Monophona (02.11.2017, Bielefeld)

Es ist 19:55 Uhr, fünf Minuten vor Konzertbeginn und es ist noch unglaublich leer. Gerade mal eine Handvoll zahlender Gäste sind da. Dann gibt es die Info dass das Konzert eine viertel Stunde später beginnen soll. Nicht so ganz sicher ob dieser Aufschub wirklich viel bringt und trotzdem mit der Hoffnung das noch ein paar Leute mehr den Weg ins Forum finden war jetzt erst mal warten angesagt. Und tatsächlich, plötzlich ist gut was los und der kleine Saal des Forums füllt sich innerhalb kürzester Zeit immer mehr. Gerade rechtzeitig denn Fiesta Morose aus Schweden, die heute als Support Act mit dabei sind, machen sich auf den Weg zur Bühne.

Fiesta Morose (Foto: Rune Fleiter bs! 2017)
Fiesta Morose (Foto: Rune Fleiter bs! 2017)

Das Licht im kleinen Saal geht aus und nur noch die Bühne wird in rotes Licht getaucht auf der Fiesta Morose mit ihrem ersten Song den Abend eröffnen. Mit ihrem Folk/Indie Rock passen sie zwar nicht wirklich zu dem elektronisch geprägten Sound von Monophona, dies scheint im Publikum aber niemanden zu stören. Die Songs von Fiesta Morose sind abwechslungsreich, mal ruhig und soft dann wieder schneller und deutlich rockiger. In einigen Songs gesellen sich auch ab und an ein paar Synth und Elektro Sounds dazu. Nach 45 Minuten sind Fiesta Morose dann mit ihrem Set durch und verabschieden sich von der Bühne und vom Bielefelder Publikum.

Schnell bauen Fiesta Morose ihr Equipment zusammen, finden dabei aber immer einen Moment für etwas Small Talk mit dem Publikum oder um ein eben am Merch erworbenes Album zu signieren. Sehr sympathisch diese Schweden. Nach etwa 30-minütiger Pause geht es nun mit Monophona weiter.

Monophona (Foto: Rune Fleiter bs! 2017)

Auf der Bühne hat sich unterdessen einiges getan. Sechs große Lichtröhren stehen nun verteilt auf der Bühne die diese abwechselnd in eine oder mehrere Farben taucht. Die Lichtröhren sind zugegeben auch bitter nötig denn viel mehr Licht gibt es die meiste Zeit nicht. Da es die ganze Zeit auch keinerlei Nebel gibt wirkt alles nochmal etwas dunkler als es eh schon ist. Alles passend zum Sound von Monophona und dieser ist oft eher düster.

Monophona (Foto: Rune Fleiter bs! 2017)

Viele Songs die Monophona spielen sind von dem neuen Album  „Girls on bikes boys who sing“ welches erst vor kurzem erschien und auf dieser Tour kräftig promoted wird. Es werden aber nicht nur neue Songs gespielt, auch Songs aus den älteren Alben sowie eine Interpretation des Songs Prison Blues von Johnny Cash geben Monophona zum besten. Mal dominieren dabei die Elektronischen Beats und Synths von Philippe „Chook“ Schirrer die Songs, dann wieder die akustischen Drums von Jorsch Kass. Unabhängig davon harmonieren beide wunderbar zusammen  und die elektronischen und akustischen Beats ergänzen sich perfekt. Je nach Stimmung komplettiert Claudine Muno die Songs nicht nur mit ihrer tollen Stimme sondern auch mit Akustik- oder E-Gitarre. So schaffen Monophona eine große Klangvielfalt und einen richtig guten Mix aus Elektro mit Singer /Songwriter Elementen.

Monophona (Foto: Rune Fleiter bs! 2017)

Neben Bielefeld führt die Tour Monophona auch nach Hannover, Hamburg und Mannheim. Das Monophona aber besonders gerne in Bielefeld spielen und sich immer sehr auf die Konzerte hier freuen erwähnen sie während ihrer Show gleich öfter was vom Publikum direkt mit Applaus bedacht wird. Das liegt nicht zuletzt auch daran das ihre Plattenfirma Kapitän Platte in Bielefeld beheimatet ist, bei der sich Monophona auch ausgiebig bedanken.

Nach einer Stunde gehen Monophona dann zum ersten Mal von der Bühne, kommen aber nicht weit da umgehend eine Zugabe vom Publikum gefordert wird. So gibt es noch zwei weitere Songs ehe sich Monophona dann nach 70 Minuten endgültig verabschieden.

Galerien (by Rune Fleiter bs! 2017):

Links:
www.monophona.com
www.facebook.com/pg/Fiesta-Morose-705580972864923/

Rune Fleiter
Rune Fleiterhttp://www.rune-fleiter.de/
be subjective! music webzine est. 2001 Live-Berichte und Konzertfotos stehen bei uns im Fokus. Die richtigen Wort für neue Töne, musikalische Experimente, Stimmungen in Bildern gebannt, Mega Shows in neuen Farben. Der Atem in deinem Nacken, die Gänsehaut auf Deiner Haut, der Schweiß durchtanzter Nächte zum Miterleben und Nachbeben. Interviews mit Bands und MusikerInnen.  be subjective! aus der Musikszene für mehr Musikkultur. 

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