Heute stand Punk und Postpunk auf dem Konzertplan des Zwischenfalls, in Form von zwei Urbands der Szene: Substance of Dream und Fliehende Stürme. Unterstützt wurden sie von dem lokalen Act Kontakt46.
Ihre Rolle als Anheizer nahmen sich Kontakt46 richtig zu Herzen. Sänger Geesta gab sich alle Mühe, die Anwesenden mit ihrer Mischung aus Punk und Hardcore mitzureißen. Da es den Anschein machte, dass einige gerade wegen Kontakt46 gekommen waren, gelang es ihm sehr gut durch sein sehr engagiertes Singen das Publikum einzustimmen. Leider kam es wohl zu Unstimmigkeiten im Zeitplan, da der Auftritt wohl etwas zu lang geriet und somit für Substance of Dream nicht mehr die Zeit blieb, die sich Sänger Udo gewünscht hätte.
Der Auftritt von Substance of Dream wirkte leider etwas unmotiviert. Nun schiebe ich es der Fairness wegen einfach mal darauf, dass es einerseits das vorletzte Konzert der Tour und andererseits auch wegen des verkürzten Auftritts war. Udo gab sich zwar einige Mühe ihre Musik rüberzubringen, doch blieb das Publikum nicht nur auf Distanz zur Bühne, sondern hielt sich auch stimmungsmäßig zurück. Zur Mitte des Auftritts unterstützte Andi von den Stürmen mit seinen Fähigkeiten am Bass die Bemühungen von Substance of Dream. Leider konnte dies die Show nicht retten und so schienen viele froh zu sein, als der Auftritt beendet war und die Umbauten für die Fliehenden Stürme anfingen.
Wie bei den beiden Bands zuvor ging es nach einen kurzen Hallo einfach los. Wer nochmal eben schnell zur Toilette war oder sich am Merchstand eine CD kaufen wollte, wurde nur durch die plötzlich beginnende Musik zur Eile gerufen. Aber gerade bei den Stürmen schien auch keine Vorstellung notwendig zu sein. Was zu Beginn des Abends noch nach einem kaum gefüllten Raum aussah, war nun bis zur Bühne gefüllt. Sänger Andi und Bassist Stefan fielen nicht gerade durch ihr dynamisches Spielen auf, sondern eher durch Ruhe und Konzentration. Aus ihren Instrumenten zauberten sie so die melancholischen Melodien ihrer Musik hervor, die vom Substance of Dream Drummer Andi mit teils heftigen monotonen Beats unterlegt wurden. Getragen durch diese Mischung in Liedern wie "Das Chaos brütet" oder "Satellit" tanzten und pogten die Fans vor der Bühne fast das ganze Konzert hindurch, nur von ihrem Applaus für die Band unterbrochen. Da der Abend schon recht fortgeschritten war und es wohl schon öfter wegen der Laustärke früher Probleme gab, mußten die Zugaben gekürzt werden. Allerdings konnte das Publkum mit ihren Bekundungen, dass ihnen die Nachbarn nun wirklich egal waren, die Stürme zu einer zweiten Zugabe auf die Bühne holen, um ihnen zumindest noch das lange gewünschte Lied "kleines Herz" zu entlocken.
Einige machten nach dem Konzert einen recht abgekämpften Eindruck und werden sicherlich einige Zeit gebraucht haben, um den Zwischenfall zu verlassen, zumindest sahen sie so aus, als ob sie Spaß gehabt hätten. Mir selbst hat es recht gut gefallen, obwohl es eigentlich so gar nicht meine Musik ist und ich nur "Satellit" kannte.
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