Melotron: Sternenstaub (2003) Book Cover Melotron: Sternenstaub (2003)
Synthetic Symphony
06.10.2003

Tracklist:

  1. Sternenstaub
  2. Der Anfang
  3. Der Kosmonaut
  4. Wünsch mich nicht zurück
  5. Erwartungen
  6. Immer noch
  7. Kein Morgen
  8. Kein Problem
  9. Manchmal
  10. NGC 1005
  11. Mediensturm
  12. Das Letzte

Melotron – Sie sind im Januar 1995 hervorgegangen aus der Band The Vermin, und bestehen aus Kay Hildebrandt, Andy Krüger und Edgar Slatnow. Nach dem letzten Album „Weltfrieden“ melden sie sich nun nach ungefähr einem Jahr mit ihrem neuen Werk „Sternenstaub“ bei Fans und Hörern zurück. Die erste Maxi Auskopplung ist „Kein Problem“, und beinhaltet zwei Versionen von „Kein Problem“ plus zwei weitere Tracks. „Sternenstaub“ wird neben dem Europäischen Markt noch in Nordamerika veröffentlicht. Außer der „normalen“ Variante gibt es noch eine limitierte Auflage der Cd mit „Planetenwind“ als Bonusstück. Als Alternative zur „Plastikversion“ der CD ist „Sternenstaub“ auch noch im Digipack erhältlich.

Wer bei „Sternenstaub“ allerdings nur Songs im vielleicht etwas dick aufgetragenen Schlagerstil wie „Welt du bist so still“ oder „Gib mir alles“ erwartet, wird bei diesem Album schnell feststellen, dass „Sternenstaub“ nicht mehr ganz so stark durch den seichten ironisch-schmalzigen Stil gekennzeichnet ist, und in Sachen Vielfalt viel bietet. Melotron bevorzugen in ihrem neuen Album diesmal härtere Beats, ganz im Synthi- und Futerepop Stil, dem sie damit sicher auch absolut gerecht werden. Natürlich sind nicht alle Tracks des Albums nur durchweg hart und nur zum abtanzen geeignet. Auch wenn der Grundstil zwar härtere Beats und Sequenzen beinhaltet, so ist natürlich auch Platz für Songs zum chillen und träumen auf der Zusammenstellung. Zusammenfassend kann man im Grobüberblick über „Sternenstaub“ sagen, dass alle Songs erkennbare und abgerundete Einzelstücke sind, die in keinem Fall wie eine Wiederaufwärmung alter Stücke klingen, oder von fehlender Kreativität zeugen würden. Ein sehr schönes Album, was auch schon beim ersten Anhören Feinheiten preisgibt, und natürlich wie immer eindrucksvoll durch die charismatische Stimme von Andy Krüger geprägt ist.

Favoriten auf dieser CD was Tanzbarkeit und Mitsinggefährdung angeht sind sicherlich die Stücke „Der Anfang“, „Erwartungen“, „Kein Morgen“, „Kein Problem“ und „Manchmal“. „Der Anfang“ ist dabei sehr stark futurepopgeprägt, sehr gut tanzbar, geht leicht ins Ohr, und ist sprichwörtlich „der Rhythmus wo jeder mit muss“. „Erwartungen“ ist ebenfalls durch recht schnelle Beats und einen eingehenden Rhythmus gekennzeichnet. Die erste Singleauskopplung „Kein Problem“ schließt sich an „Der Anfang“ lückenlos an, auch wenn der Anfang von „Kein Problem“ schon fast ein wenig zu sehr an Techno erinnert. So passt es, dass „Manchmal“ auch bereits auf der Singleauskopplung von „Kein Problem“ als ein schönes rhytmisch-tanzbares Stück enthalten ist.

Das erste Stück „Sternenstaub“ auf dem gleichnamigen Album ist ein sehr futuristisch angehauchtes Intro. Man kann es praktisch als Einleitung für das gleich darauf folgende härtere Stück „Der Anfang“ sehen, aber genauso gut auch als Vorbote für die ruhigeren und träumerischen Stücke des Albums wie „Der Kosmonaut“, „Immer noch“ und „NGC 1005“ die ebenso auch zum chillen einladen. „Der Kosmonaut“ ist besonders durch die komplizierteren Beats und Sequenzen geprägt, die es vielleicht dadurch nicht ganz so tanzbar machen. Nichts desto trotz eben ein schöner etwas ruhiger Song zum träumen oder chillen. Diesen Anspruch erfüllt auch „NGC 1005“, ein Instrumentalstück, welches ein wenig an die „Space Night“-Musik die aus dem Fernsehen bekannt ist, erinnert.

„Wünsch mich nicht zurück“ hat hingegen wieder einfachere und einprägsame Rhythmen, und tendiert vielleicht sogar auch wieder ein ganz kleines bisschen ins schmalzige Lager. Das aber sicherlich nicht zu aufdringlich. „Mediensturm“ ist eine Mischung aus der ruhigeren Sparte auf der CD und den härteren Einflüssen. Anfangs sehr ruhig, träumerisch, wird aber im Verlauf eindeutig härter. Ein sehr schönes und abschließend erwähnenswertes Stück ist noch „Das Letzte“, was ebenso zunächst ruhiger beginnt, gegen Ende hin aber tanzbarer und schneller wird.

Alles in allem betrachtet ist „Sternenstaub“ durchaus eine Investition wert, und Melotron Fans kommen dabei voll auf ihre Kosten.

Vorheriger ArtikelZeraphine: Traumaworld (2003)
Nächster ArtikelUnmoored: Indefinite Soul Extension (2003)
be subjective!
be subjective! music webzine est. 2001 Live-Berichte und Konzertfotos stehen bei uns im Fokus. Die richtigen Wort für neue Töne, musikalische Experimente, Stimmungen in Bildern gebannt, Mega Shows in neuen Farben. Der Atem in deinem Nacken, die Gänsehaut auf Deiner Haut, der Schweiß durchtanzter Nächte zum Miterleben und Nachbeben. Interviews mit Bands und MusikerInnen.  be subjective! aus der Musikszene für mehr Musikkultur.