Krypteria: My Fatal Kiss (2009) Book Cover Krypteria: My Fatal Kiss (2009)
Roadrunner Records
28.08.2009
www.krypteria.de

Tracklist:

  1. Ignition
  2. My Fatal Kiss
  3. Why (Did You Stop The World From Turning)
  4. For You I'll Bring The Devil Down
  5. Deny
  6. The Freak In Me
  7. Never Say Die
  8. Dying To Love
  9. Shoot Me
  10. God I Need Someone
  11. Now (Start Spreading The Word)
  12. Head First Into A Sea Of Flames
  13. Too Late, Game Over and Goodbye

My Fatal Kiss, der Titel des neuen Albums spielt auf die Gegensätze an… „Er repräsentiert für mich diesen typischen inneren Engel/ Teufel-Konflikt; den Augenblick des schicksalhaften Kusses zwischen Gut und Böse, in dem sich alles entscheidet im Leben", so die Sängerin und Pianistin Krypterias „Aus meiner Sicht bekommt man immer wieder die Chance, zwischen zwei Wegen auszuwählen!“

Das Album selbst ist ausgewachsener, ja erwachsener Goth/Metal. Dabei scheint das Jahr im Studio der Band viel abgerungen zu haben. So scheint man sich entweder seiner Sache so sicher zu sein, dass man schon mal einen Song per Download gut einen Monat vor Erscheinen an die Fans als Download verschenkt oder aber man möchte die hungrige Meute nicht länger warten lassen. Immerhin ist das letzte Album von 2007. So manch Fan lechzt schon förmlich nach der Scheibe, die auch nicht wirklich schlecht klingt. Allein der Song „Deny“ ist absolut gelungen. Eine Mischung aus harten Riffs, einige Soli mit der absolut prägnanten Stimme der Sängerin und dazu lange schnelle Drumpassagen. Im Grunde alles was man, (oder ich?) gern mag. Ji-In Cho kommt in jedem Falle sehr gut an. Ihre Leidenschaft geht in jedem Song durch die Decke. Sicherlich fehlen solchen Bands aus meiner Sicht gewisse Alleinstellungsmerkmale, die sie von anderen Größen Ihres Formates unterscheiden. Andererseits ist es vielleicht aber genau das, was mir dabei den faden Beigeschmack liefert. Fans werden mir jetzt heftig widersprechen wollen. Das dürft ihr auch gern. Dadurch wird aber die Musik nicht schlechter. Nein, man merkt wie viel professionelles Know How im Hintergrund mitwirkte. Gleichzeitig zeigt dabei das neue Label, Roadrunner Records, dass sie in der Lage sind eine derartige Band rund um zu betreuen. Immerhin ist die Band musikalisch keine Garagencombo mehr. So gekonnt eingespielte Streicher- und Klavierpassagen, wie sie bei „Dying To Love“ zu hören sind, sind technisch zwar heute kein Problem mehr. Es sei denn es sind eben echte Instrumente, die dort zu hören sind. Dann wird es klanglich in Verbindung mit gregorianischen Chorälen schon schwer sowas einfach nur nachzumachen. Das muss man können. Und die vier können es.

Sogar Balladen wird man hören können. „God I Need Someone“ ist da so eine der Verschnaufpausen. Wenn man das Album mit genügend Power auf der Autobahn hört, wird man auch mal eine kleine Pause brauchen. Das sagen sich wohl auch die vier von Krypteria. Wohl weißlich wird aber das darauf langsam anlaufende Finale Feuerwerk mit „Head First Into A Sea Of Flames“ losgelassen. Noch einmal wird Vollgas gegeben. Um schlussendlich mit „Too Late, Game Over and Goodbye“ dem passenden Titelnamen auch das Ende einzuläuten. Noch einmal wechseln sich die zuckersüße aber kraftvolle Stimme der kleinen Koreanerin mit denen der Chöre und allen Instrumenten bis eben zum letzten Schrei ab.

Anspieltipps: „Ignition“, „Deny“, „Shoot Me“

Vorheriger ArtikelDespairation: Music For The Night (2004)
Nächster ArtikelCarnival of Dreams: My Heart So White (2006)
Oliver Garrandt
Oliver Garrandt ist ein ECHTER Fotograf! Echt jetzt!! Mit Betonung auf Graf, aber in der Regel inkognito, mit Verzicht auf Titel und jegliches Zeremoniell. Alles andere wäre albern und unpraktisch. Man erzählt sich, von Garrandts Sommerresidenz in Dings bei Bums sei soetwas wie das rebellische Knusperhäuschen der internationalen Anti-Low-Carb-more-Fat-Bewegung. Ein käseüberbackenes, solarbetriebenes Nudelparadies mit extradünnen Extras. Der blaublütige Pixelprommi is so fucking real und exclusiv, der lebt sogar seinen Hang zu Electro und alternativer Musik, „die gern auch Crossover Industrial und Metal beinhalten darf“, offen aus.