De/Vision: 13 (2016) Book Cover De/Vision: 13 (2016)
Popgefahr Records
27.05.2016
www.devision-music.de

Tracklist:

  1. Who Am I
  2. Essence
  3. Starchild
  4. Where Is The Light?
  5. Synchronize
  6. Prisoner
  7. Read Your Mind
  8. Their World
  9. Gasoline
  10. The Firing Line

Lange ist es her, das es was von De/Vision zu hören gab. Jedenfalls was Neues aus deren Feder. Das letzte Album liegt sage und schreibe vier Jahre zurück und ist somit kaum mehr in wessen Erinnerung. Zwischen durch noch mal schnell die 25 Jahre Bandgeschichte mit einer Best of Tour gefeiert. Aber sonst? Funkstille. Dabei hat sich im Hintergrund durchaus was getan.

So trennte man sich nach immerhin 12 Jahren vom Produzenten und das Ergebnis ist ein sehr frisches Album. Trotz der stillen Jahre, die nur eben mit einer Tour den Fans die Zeit versüßen sollte, wurde durch eine Pledge-Music Kampagne eben dieses Werk ermöglicht und das gleich zu Faktor 2.8 😉 Also durchaus ein großes Vertrauen der Fans in die Fähigkeiten der zwei. Wie so oft bei De/Vision sind die Songs sehr textlastig und somit auch nicht immer nur Musik um der Musik willen.

Aber so erscheint „13“ in mehreren Versionen. Es wird neben der regulären Digisleeve‐Version mit den zehn Songs und einem 12‐seitigen Booklet über Pledge Music auch eine Limited Box, diverse Bundles und limitiertes Vinyl angeboten. Und die zehn Songs haben es in sich. Schon der Opener ist nun die zweite Woche in Folge auf Platz zwei der „DAC-Charts“. Somit sollte „13“ ganz sicher auch bald weit, weit oben mit dabei sein. Das wie bereits erwähnt sehr textlastige Album ist auch inhaltlich nicht immer mit leichter Kost unterwegs. So gibt es brennende Asylunterkünfte, Überwachung, Unterdrückung, Terrorismus und weitere schwere Beikost um irgendwie verstört dazu trotzdem sein Tanzbein zu schwingen. Denn tanzbar ist die Scheibe allemal.

Dabei verlassen sich Thomas und Steffen nicht eben bloß auf die gekonnten Töne und Sounds, sondern zeigen, dass man sich nach 25 Jahren weiterhin am Puls der Zeit und der Technik weiter entwickelt hat. So sind die Refrains wie immer gut mit singbar und auch die Beats schlagen wie Granaten ein. Steffen seine prägnant melancholische Stimme gibt dem Ganzen einen unverwechselbaren mitunter verträumten Touch. Sicherlich ist das alles NICHTS für Freunde des gepflegten Rock, Metal oder Industrial. Aber Fans des Electro werden sicherlich auf ihre Kosten kommen. Und wer De/Vision noch nicht kennt, soll es ja geben, findet mit Songs wie „Prisoner“ und „Read Your Mind“ einen guten Blick zurück. Die Wurzeln der Jungs. Sehr ruhige mit unter schon romantisch klingende Songs, ohne großen SchnickSchnack! Heutzutage nicht mehr so ganz meins, aber trotzdem ein Teil der Band-(Geschichte). Daher sind meine Anspieltipps auch alle eher tanzbarer Natur und mitunter eben wie zum Beispiel „Gasoline“ alles andere als klassischer Songaufbau. Verstörende Beats, die verspielt und dazu nicht überall zu hören sind.

Ich freu mich schon auf die paar Tourdaten im Herbst!!! „13“ ist De/Vision wie man sie mag. Nicht aufdringlich aber intensiv!

Anspieltipps:

  • Who AM I
  • Where Is The Light
  • Their World
Vorheriger ArtikelPreview: Mother Tongue – „In the Blood“ Tour 2016 (12.07.2016, Hamburg)
Nächster ArtikelThe Last Shadow Puppets: Briten touren mit Brillantine im Haar, Lässigkeit, Wumms und Stil (23.08.2016, Berlin)
Oliver Garrandt
Oliver Garrandt ist ein ECHTER Fotograf! Echt jetzt!! Mit Betonung auf Graf, aber in der Regel inkognito, mit Verzicht auf Titel und jegliches Zeremoniell. Alles andere wäre albern und unpraktisch. Man erzählt sich, von Garrandts Sommerresidenz in Dings bei Bums sei soetwas wie das rebellische Knusperhäuschen der internationalen Anti-Low-Carb-more-Fat-Bewegung. Ein käseüberbackenes, solarbetriebenes Nudelparadies mit extradünnen Extras. Der blaublütige Pixelprommi is so fucking real und exclusiv, der lebt sogar seinen Hang zu Electro und alternativer Musik, „die gern auch Crossover Industrial und Metal beinhalten darf“, offen aus.