Achtung, Achtung: Eisbrecher auf Festung gesichtet! (15.07.2016, Festung Königstein)

Ach ja, endlich Sommer. Die Sonne scheint, Temperaturen knacken die 30 Grad Marke, Blumen stehen in voller Blüte und die Pollen fliegen putzmunter herum und ärgern die mit Heuschnupfen geplagten Menschen. Beste Voraussetzungen also für eine schöne Open Air Saison mit toller Musik.

Auf der Festung Königstein in Sachsen wird seit einigen Jahren der Sommer so ordentlich gefeiert. Immer am Wochenende rocken hochkarätige Bands die Burg und liefern so ihren Zuschauern und auch sich selbst ein einmaliges Erlebnis mit grandiosem Ausblick auf das Elbsandsteingebirge und die Sächsische Schweiz.

Am Freitag, den 15.07.2016 – quasi mittendrin Sommer – hat die Konzertagentur Dresden die Urgewalten der NDH Eisbrecher und die noch relativ junge Rockband One I Cinema („dynamisch, aggressiv, jung“) auf die Festung eingeladen. Von der musikalischen Seite gab es also volle 100 Punkte. Das Wetter war leider an dem Tag der Meinung, dass es heute keine Lust hat da mitzuspielen. Bei herbstlichen 13 Grad, dunklen Wolken und etwas Regen, machten sich alle Freunde von Eisbrecher inklusive passender eisbrecherigen Kleidung auf Oberkörper und Kopf auf den Fußmarsch vom Parkhaus (Parken für zwei Euro – top!) zur Festung nach oben. Wer sich den Fußweg von knapp 800 m nicht „antun“ wollte, konnte ganz gemütlich mit der Festungsbahn nach oben fahren und die Aussicht genießen. Bequem und ohne Drängeln ging es dann per Aufzug die letzten Meter hoch zur Festung, wo man nicht anders konnte als die wunderschöne Aussicht zu genießen und sich dabei schon das erste Getränk zu gönnen. Die Bühne lag die Treppe herunter im schönen Innenhof der Festung, der keine Wünsche übrig ließ: Getränke aller Art, Essen für Fleischliebhaber und Fleischverweigerer, ein üppiger Merchandise-Stand, schöne Toiletten, eine super Plattform für alle Rolli-Fahrer sowie sehr freundliches Personal an jeder Ecke.

One I Cinema (Foto: Kristin Hofmann)
One I Cinema (Foto: Kristin Hofmann)

Fast pünktlich um 19.50 Uhr ging der Abend mit One I Cinema in den Start. Das noch relativ junge Projekt von Gründer, Sänger, Produzent und Multiinstrumentalisten Marco Meyer punktete mit ihrer frisch-knackig-dynamischen Rock-Metal-Kombination bei den Zuschauern. Ohne dass auch nur eine Minute Langeweile aufkam, spielten die Jungs Songs aus ihrem aktuellen und ersten Album „One I Cinema“. Ob „Not My Fault“ oder „Insidious“ die Osnabrücker Band kam gut an, auch wenn sie sich musikalisch von Eisbrecher sehr unterscheiden. Musik ist toll, Musik verbindet, Musik schafft Brücken. Wir brauchen mehr Musik (!).

I know you have been waiting for me to crawl
Look down and laugh at me
But this is not my fault, not my fault

One I Cinema (Foto: Kristin Hofmann)
One I Cinema (Foto: Kristin Hofmann)
One I Cinema (Foto: Kristin Hofmann)
One I Cinema (Foto: Kristin Hofmann)
One I Cinema (Foto: Kristin Hofmann)
One I Cinema (Foto: Kristin Hofmann)

 

 

 

 

 

Nach dem gelungenen „Warm-Up“ rückte der Eisbrecher auf die Bühne der Festung Königstein. Volle Kraft voraus, es kann losgehen. Mit einem wortwörtlichen Knall und Geldregen starteten Eisbrecher ihre Show. „Verrückt“ möchte man meinen, aber nein, das war extrem cool. Hunderte Armen gingen nach oben in die Luft, um auch nur einen dieser Geldscheine als quasi kostenloses Mitbringsel vom Konzert zu erhaschen. Mit Podest, blauer Brille und schicken Anzug bewaffnet, hatte Sänger Alexander Wesselsky sein Publikum schnell im Bann. Textsicher und mit allen Händen in der Luft feierten alle ab sofort eine große Party auf dem hier gelandeten Eisbrecher.

Eisbrecher (Foto: Kristin Hofmann)
Eisbrecher (Foto: Kristin Hofmann)
Eisbrecher (Foto: Kristin Hofmann)
Eisbrecher (Foto: Kristin Hofmann)

Die Entscheidung ist gefallen,
die Ladung in mir tickt. (sie tickt, sie tickt)
Nichts wird mehr wie früher sein,
zum Glück bin ich verrückt. (Bin ich verrückt? Nein.)

Eisbrecher (Foto: Kristin Hofmann)
Eisbrecher (Foto: Kristin Hofmann)

Mit allerhand knackigen Ansagen mit scharfem Pfiff wie „Becksimperialismus ist auch scheiße. Es ist schön, dass er bergab geht und ihr uns begleitet“, wahren Klassikern wie „Augen Unter Null“ und „Prototyp“ sowie einer großartigen Lichtshow brachten Eisbrecher fast zwei Stunden lang die Festung Königstein zum Beben. Spätestens bei „Himmel, Arsch und Zwirn“ rasteten alle Beteiligten im positiven Sinne komplett aus. Tanzbein raus, Arme nach oben, Sorgen abschütteln und sich aus der Seele schreien. Eisbrecher hilft. Doch Eisbrecher konnten nicht nur Geldscheine regnen lassen, nein. Selbstverständlich konnten sie es an jeder Stelle schneien lassen.

 

Eisbrecher (Foto: Kristin Hofmann)
Eisbrecher (Foto: Kristin Hofmann)
Eisbrecher (Foto: Kristin Hofmann)
Eisbrecher (Foto: Kristin Hofmann)
Eisbrecher (Foto: Kristin Hofmann)
Eisbrecher (Foto: Kristin Hofmann)
Eisbrecher (Foto: Kristin Hofmann)
Eisbrecher (Foto: Kristin Hofmann)
Eisbrecher (Foto: Kristin Hofmann)
Eisbrecher (Foto: Kristin Hofmann)

Mit „Voller Kraft voraus“ brach ein kleiner schöner Schneesturm über die Festung. Was kann man also an dieser Stelle noch mehr wollen. Eisbrecher und One I Cinema haben hier allen Beteiligten einen wunderschönen ereignisreichen und schneelastigen Sommerabend mit ganz vielen tollen Eindrücken beschert, den man so schnell nicht wieder vergessen wird.

 

In diesem Sinne:
Das Eis ist gebrochen. Der Winter ist weg, der Sommer ist da.

Setlist Eisbrecher: *)

  1. Verrückt
  2. Willkommen im Nichts
  3. Augen unter Null
  4. Fehler machen Leute
  5. Leider
  6. Prototyp
  7. Himmel, Arsch und Zwirn
  8. Herzdieb
  9. So oder so
  10. Eiszeit
  11. Die Engel
  12. Miststück (Megaherz Cover)
  13. Volle Kraft voraus
  14. 1000 Narben
  15. This Is Deutsch
  16. Ohne Dich

*) Setlist aus Singen, 16.07.2016

Unsere Konzertfotos in der Galerie:

Links:

Kristin Hofmann
Kristin Hofmannhttp://www.fotokatz.de/
Kristin Hofmann, das schnurrende Fotokatzl, ist uns von den Elbwiesen zwischen Nightwish und Lacrimas Profundere im Fotograben irgendwie zugelaufen. Das „Spätzchen“ fährt in der Regel nicht die Krallen aus, voll auf weißblaue Vierräder ab und hat die anderen sechs Nerdzwerge zwischen Datenkraken, Mediendschungel und Hexadezimal im Blinzelwettbewerb längst platt gemacht. Schnurrbart steht ihr übrigens nicht so gut wie DocMartens, aber irgendwas is’ ja immer. Bitte nicht füttern!

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