Preview: Iggy Pop & Joshua Homme – zwei Legenden der Rockmusik (07.05.2016, Berlin)

Die Überraschung dieser Ankündigung war weltweit überwältigend groß: Mit dem Gottvater des Punk, Iggy Pop, und dem König des Desert-Rock, Joshua Homme, haben sich zwei Legenden der Rockmusik-Welt zusammengeschlossen, die man in diesem Team wohl nicht erwartet hätte. Denn die Arbeit und auch der philosophische Ansatz dieser beiden Granden liegt weit auseinander, und doch fanden Pop und Homme einen gemeinsamen Nenner. Jener hieß für sie, sich von allem zu lösen, was sie bislang gemacht hatten. Die dabei entstandene Musik wurde von Joshua Homme produziert, im Studio begleiteten sie Dean Fertita (Queens of the Stone Age) und Matt Helders (Arctic Monkeys). Am 18. März erschienen diese Songs nun unter dem Banner als Iggy Pops 17. Soloalbum mit dem Titel „Post Pop Depression“. Im Anschluss geht die Band auf Tournee um die Welt und wird am 7. und 8. Mai auch für zwei Konzerte in Berlin und Hamburg in Deutschland Station machen.

Lange hielten sie ihre Kollaboration geheim, erst in der letzten Januarwoche wurde es durch einen Auftritt im US-TV offiziell: Joshua Homme, Frontmann der im letzten Jahrzehnt überwältigend erfolgreichen Desert-Rock Band Queens of the Stone Age, und Iggy Pop, mit The Stooges und als Solokünstler zum „Gottvater des Punk“ aufgestiegen, haben sich für ein Album zusammen getan. Ergänzt durch QOTSA-Keyboarder Dean Fertita und den Arctic Monkeys-Schlagzeuger Matt Helders bilden die Vier damit eine Supergroup, wie die Rockwelt sie noch nicht gesehen hat. Am Anfang stand eine Mail, die Pop an Homme schickte. Ein feinsinniger Text, der sich mit Hommes Bedeutung für die aktuelle Rockmusik auseinander setzte, seine Person und Kunst portraitierte. Homme antwortete mit seiner Sicht auf Iggy Pop, es entstand ein Briefwechsel, der letztlich zu einem direkten kreativen Austausch führte.

Man entschied sich, ein Album zusammen aufzunehmen, Homme rekrutierte die beiden weiteren Musiker, und man schloss sich in Kalifornien in einem abgelegenen Studio ein. „Es gab nur eine Vorgabe“, sagte Joshua Homme kürzlich: „Wir wollten damit in Bereiche vordringen, wo keiner von uns beiden als Musiker vorher gewesen war. Das war die Abmachung. Und dies dann auch bis zum Ende durchzuziehen.“ Dass diese Kollaboration gewaltige Wellen schlagen würde, war abzusehen: Iggy Pop ist einer der letzten wirklichen Lichtgestalten der Punkmusik und wurde mit The Stooges zur Legende. Joshua Homme begründete in den 90er-Jahren mit Kyuss das Genre des Desert-Rock und stieg mit seiner Formation Queens of the Stone Age in die Riege der Rock-Superstars auf.

Iggy Pop: Post Pop Depression (2016)
Iggy Pop: Post Pop Depression (2016)

Das neue Album „Post Pop Depression“ ist damit für alle Beteiligten und trotz ihrer jahrzehntelangen Karriere ein ganz besonderes Werk. Wie die bereits vorab ausgekoppelte Single „Gardenia“ vermuten lässt, haben sich die Musiker hier tatsächlich neue Gebiete erobert: Pops markante Stimme ist natürlich unverkennbar, auch hört man Anlehnungen an seine legendären Alben „The Idiot“ und „Lust For Life“, die der Punk-Vater in den 70ern in Berlin aufnahm. In den Melodien wiederum erkennt man das besondere Harmonie-Gefühl Joshua Hommes, und doch bieten die Ästhetik und der Sound des Ergebnisses ganz neue Blicke auf das Schaffen dieser beiden Legenden. Live wird die Band im Übrigen zum Sextett wachsen: Auf Tour werden die vier Musiker zusätzlich begleitet von Troy van Leeuwen (Queens of the Stone Age) und Matt Sweeney (Chavez). Dort steht dann eine wahre Supergroup auf der Bühne.

Live Nation Presents
Iggy Pop – Post Pop Depression Tour

  • Sa. 07.05.2016 Berlin Tempodrom
  • So. 08.05.2016 Hamburg Mehr! Theater

Links:
www.iggypop.com

Veranstalter:
www.livenation.de

Torsten Volkmer
Torsten Volkmerhttp://www.torsten-volkmer.de
Volkmr, der Gründer des ehemaligen Goth-Zine.de, verdingt sich „selbst und ständig“ als Linsenputzer bei volkmr fotografie ihm seine Knipsklitsche, hat sich als Chefredakteur 2.0 selbst recycelt, die Metalfriese abgeschüttelt und kämpft mit be subjective! erfolgreich gegen hausgemachte Langeweile, Schubladendenken und seine Profilneurose an. Manchmal darf er auch die RedakteurInnen rumfahren oder Wassereis abstauben.

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