Preview: Nie wieder 20 – Wunschkonzerte zum MIA. Jubiläum. (2018)

Bands mit einer starken Frontfrau sind in der deutschsprachigen Szene nicht mehr wegzudenken. Man könnte meinen, es gab sie schon immer. Doch jemand musste den Anfang machen und die Musikindustrie überzeugen, dass das Konzept aufgeht. Dies übernahm die Berliner Elektropunk -Band „MIA.“. 20 Jahre ist das inzwischen her. Die damals unbekannten Pioniere wurden schnell zu einem der heißesten Acts der Szene. Heute, zwei Jahrzehnte später, sind sie immer noch, was sie stets gewesen sind: eine grandiose Live-Band.

Alles begann im Jahre 1997, als sich in Berlin eine Schülerband gründete und durchstartete. Nach einigen Namensänderungen nannte sie sich „MIA.“, wohlgemerkt mit Punkt am Ende. Der Vorteil einer Buchstabenfolge besteht darin, dass man ihr immer neue Bedeutungen geben kann. „Musik ist alles“, ist da vielleicht die überzeugendste. Doch ohnehin ließ damals, kurz vor dem Millennium, nicht der Name aufhorchen, sondern die Stimme der Frontfrau mit dem seltsamen Namen „Mieze Katz“. Wer da ein possierliches Tierchen vermutete, wurde schon beim ersten Song eines Besseren belehrt: Diese Katze hatte Krallen und jede Menge Power. Das hat sich in all den Jahren nicht geändert. Mit ihrer starken Bühnenpräsenz und positiven Ausstrahlung ist Mieze der Mittelpunkt jeden Auftritts, musikalisch getragen und angefeuert von den Bandmitgliedern Andy Penn, „Bob“ Schütze und Gunnar Spies. Die Show reißt mit und macht MIA.-Konzerte zu einem Event, das in Erinnerung bleibt

Wunschkonzerte zum Jubiläum

Jetzt gehen sie bald wieder auf Tour. 20 Jahre MIA., das soll zelebriert werden und zwar da, wo diese Band hingehört: auf Live-Konzerte, unter Leute. In Hallen, Clubs, auf Festivals und Feste. Die Besucher werden ihre Freude daran haben. Und da die Tournee auf keinen Fall nur eine Best-of-Tour werden soll, keine festgelegte Abfolge von Greatest Hits, sind die Jubiläumskonzerte als Wunschkonzerte angelegt. Das Publikum kann mit entscheiden, welche Songs es hören will.

MIA. (Foto: H. Flug)

Mieze und ihre Freunde haben da klare Vorstellungen: „Unser Live-Programm wird maßgeblich davon beeinflusst sein, welche Lieder die Fans sich von uns wünschen. Das ist eine ganz bewusste Entscheidung. Damit wollen wir dem Konzept ‚Das Leben ist vorbestimmt. Das Leben ist kein Zuckerschlecken. Das Leben ist kein Wunschkonzert.’ etwas entgegensetzen: Doch, du kannst dein Leben bestimmen! Und du hast auch Einfluss auf unser Programm. So wird jeder Abend anders sein. Der Fundus, aus dem MIA. bei dieser Tour schöpfen kann, ist groß: Sechs Alben hat die Band über die Jahre veröffentlicht. Viele Songs sind bekannt geworden, andere aber auch nicht. Letztere sind laut Gunnar Spies die Joker: „Wer weiß, vielleicht ruft der eine oder andere Fan einen der vergessenen Trüffel aus unserem Repertoire auf.

20 Jahre MIA. Man darf gespannt sein, was da auf der Bühne passiert. Nur eines ist sicher: Es wird danach weitergehen. Das Jubiläum ist lediglich eine Zwischenstation. „Ich kann mir wunderbar 30, 40 Jahre und mehr MIA. vorstellen“, sagt Mieze. „Und ich freue mich auch auf die weitere gemeinsame Entwicklung.“ Das klingt nach einem Versprechen an die Fans.

MIA. (Foto: H. Flug)

Die Dates:
25.08.2018, Freyburg – Lichthof (Unstrut)
06.10.2018, Münster – Jovel Music Hall
12.10.2018, Hannover – Musikzentrum
13.10.2018, Rostock – M.A.U. Club
18.10.2018, Bremen – Kulturzentrum Schlachthof
19.10.2018, Oberhausen – Turbinenhalle
20.10.2018, Zwickau – Alter Gasometer
25.10.2018, Innsbruck – Hafen – Veranstaltungszentrum
26.10.2018, Nürnberg – Hirsch
27.10.2018, Potsdam – Lindenpark

Links:
http://www.miarockt.de/

Rune Fleiter
Rune Fleiterhttp://www.rune-fleiter.de/
be subjective! music webzine est. 2001 Live-Berichte und Konzertfotos stehen bei uns im Fokus. Die richtigen Wort für neue Töne, musikalische Experimente, Stimmungen in Bildern gebannt, Mega Shows in neuen Farben. Der Atem in deinem Nacken, die Gänsehaut auf Deiner Haut, der Schweiß durchtanzter Nächte zum Miterleben und Nachbeben. Interviews mit Bands und MusikerInnen.  be subjective! aus der Musikszene für mehr Musikkultur. 

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