Preview: Keenan kann es doch noch – A Perfect Circle auf Tour! (2018)

Die Ankündigung eines neuen A Perfect Circle-Albums dürfte zweifellos zu den größten Sensationen dieses Jahres gehören. Die Band rund um die beiden einzigen konstanten Mitglieder, Tool-Frontmann Maynard James Keenan und Ashes Divide-Kopf Billy Howerdel, galt zu Beginn des neuen Jahrtausends als eine der aufsehenerregendsten Progressive-Rock-Supergroups der US-Rockgeschichte.

Manchmal führt der Zufall zu wirklich besonderen Ereignissen.

A Perfect Circle (Foto: Tim Cadiente)

So auch bei A Perfect Circle, deren Anfang auf den mehr als banalen Umstand zurückgeht, dass Billy Howerdel, Ende der 90er-Jahre der Guitar-Tech der Band Tool, für einige Wochen ein Zimmer im Haus von Tool-Frontmann Maynard James Keenan bezog. So ergab es sich, dass er Gelegenheit bekam, Keenan einige selbst komponierte Demos vorzuspielen; jener zeigte sich so begeistert, dass er die Idee zu einer gemeinsamen Band vorantrieb. Innerhalb weniger Wochen rekrutierte er zahlreiche prominente Musiker aus seinem Bekanntenkreis für eine erste Inkarnation dieser neuen Band, darunter Queens of the Stone Age-Gitarrist Troy van Leeuwen, Primus-Schlagzeuger Tim Alexander und die Multi-Instrumentalistin Paz Lechantin. Da Howerdel die meisten Songs bereits fertig komponiert hatte, entschied die Band nach einer ersten Tour zum Zwecke des Findens einer gemeinsamen Band-Chemie, umgehend ein Album aufzunehmen. „Mer de Noms“ erschien 2000 und wurde prompt zu einem überraschend überragenden Erfolg, insbesondere angesichts des durchaus fordernden Sounds von A Perfect Circle, der ebenso progressiv wie vertrackt, mysteriös wie melancholisch geriet.

Trotz Keenans Doppelbelastung mit Tool und A Perfect Circle arbeitete die Band in ihren ersten Jahren sehr konsequent, ging mehrmals auf Welttournee und veröffentlichte schon 2003 das zweite Album „Thirteenth Step“, das ebenso erfolgreich war wie das Debüt. Dabei hatte sich der Sound der Band schon aufgrund einiger Besetzungswechsel deutlich verändert – nun unter anderem mit dabei: Nine Inch Nails-Gitarrist Danny Lohner, Marilyn Manson-Bassist Jeordie White und mit Josh Freese der gefragteste Session-Drummer der US-Rockszene. Unverkennbar indes blieb der einzigartige Gesang von Maynard James Keenan sowie der lustvolle Mut, Rockmusik abseits der gewohnten Pfade zu machen. 2004 schloss sich als Folge der damaligen politischen Situation in den USA noch das mit Polit- und Protest-Songs der 60er- und 70er-Jahre bestückte Coveralbum „Emotive“ an, bevor es für viele Jahre still wurde um A Perfect Circle.

Die Dates:

  • 11.12.2018, Köln, Palladium
  • 13.12.2018, Hamburg, Sporthalle
  • 16.12.2018, Wien, Statthalle

Links:
www.aperfectcircle.com

Veranstalter:
Kingstar GmbH

Thea Drexhage
Thea Drexhagehttps://www.be-subjective.de
Thea Drexhage hat Salma Hayek einiges voraus! 10 mm. Wie die meisten Frauen der Redaktion, Duffy, Beth Ditto, Joan Rivers oder Angus Young kann sie die MusikerInnen aus dem Bühnengraben also völlig problemlos sehen, wenn jemand ihren Hocker trägt, wird aber - das hat sie mit Salma dann doch wieder gemein - dennoch viel zu oft auf Ihre Körpergröße, ihre Mähne und ihre leicht misanthropischen Anflüge reduziert. Damit sie also nicht im nächstbesten Titty Twister von Sonnenunter- bis Sonnenaufgang Menschenmengen und Bläser mätzelt, halten wir “Aggro-Thea”, die zuvor ganze Landstriche in Mecklenburg Vorpommern ausgerottet hat, halbtags im spießbürgerlichen Oldenburger Exil an der langen Leine. Seither legt sich die scheißpünktliche existentialistische Besserwisserin analog mit Sartre, Camus & Kodak an und ja, auch wir müssen neidlos zugestehen, dass der Instagram-Account ihrer beiden Katzen “Salma” und “Hayek” mehr Follower pro Tag hat, als unser webzine im ganzen Jahr.

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