Review: Dancing Queen Sophie Ellis-Bextor strahlt so hell wie die Disko Kugel im Metropol (12.03.2024, Berlin)

Nachdem es zwanzig Jahre gedauert hat, bis Sophie Ellis-Bextor endlich wieder auf Tour nach Deutschland kam, hielt sie ihr Versprechen und überraschte die Fans mit einem zweiten Konzerttermin im Berliner Metropol. Fast genau vor einem Jahr kam sie erstmals zurück in die Hauptstadt und begeisterte die Fans so sehr, dass sich der zweite Tourstop in Berlin sofort ausverkaufte – das hatte sicherlich auch zu tun mit dem viralen Moment um ihren Hit Murder on the Dancefloor.

Holiday Sidewinder (Foto: Franz Naumann bs! 2024)

Eröffnet wurde der Abend von der Singer-Songwriterin, Musikerin und Produzentin Holiday Sidewinder, die dem Publikum ihren selbsternannten Yacht-Pop präsentierte. Gut für die wärmere Jahreszeit, passt die Musik vor allem zum Sommer und zum Entspannen. Als fester Voract für Sophie Ellis-Bextor eröffnete sie bereits jeden anderen Termin der letzten Tourneen und konnte einige Fans dazugewinnen.

Ein Auftritt so hell wie die Disko-Kugel

Sophie Ellis-Bextor (Foto: Franz Naumann bs! 2024)

Sophie Ellis-Bextor ist bekannt für ihre Verbindung zum Disko-Pop und ihre glitzernden Auftritte. Nachdem das Publikum den ersten Teil der Kitchen Disco Tour im Jahr 2023 größtenteils ausverkaufte, kündigte sie schnell eine Erweiterung über die Weihnachtszeit in UK und für den Rest des Jahres in Europa an. Ganz überraschend passierte es dann: ihr Song Murder on the Dancefloor hatte durch den Film Saltburn einen viralen Moment und plötzlich redete die ganze Welt wieder pausenlos über die schillernde Musikerin aus London. Bereits 2020 startete sie die Idee um die Kitchen Disco, während die Welt aufgrund der Corona Schutzverordnungen stillstand. In Livestreams auf Instagram wollte sie gemeinsam mit ihrer Familie die Fans aufheitern und coverte regelmäßig bekannte Songs und präsentierte eigene Lieder in neuen Versionen.

Auf der Bühne übersetzte sich diese Idee dann durch helle Outfits, lustige Masken, absurde Instrumente und ein buntes Drehrad, mit dem per Zufall einige Songs für die Setlist ausgewählt wurden. Neben einigen festen Songs, ist so jeder Abend ganz individuell. Eröffnet wurde der Abend mit ihrem Cover von Crying at the Discotheque, welches die Stimmung im Publikum bereits ordentlich auflockerte. Beim Song Hypnotized wurde das Publikum gebeten, die Choreo des Songs mitzumachen – sogar die Band stieg mit ein. Überraschend war, dass sie praktisch keinen kompletten Song von ihrem neuestem Album Hana gesungen hat. Einzig Hearing in Colour wurde kurz angesungen und von der Band allein weitergespielt. Diese Zeit nutzte Sophie Ellis-Bextor, um sich schnell umzuziehen. Nach dem Quickchange kam dann der zweite Moment für das Drehrad… aber Sophie entschied sich kurzerhand gegen das Ergebnis, welches sie so schnell versteckte, dass es niemand erkannt hat, und spielte stattdessen ein Cover von ABBA’s Dancing Queen. Eine weitere Überraschung erwartete die Fans: nachdem der Song Not Giving Up On Love (mit Armin van Buuren) bereits letztes Jahr beim Soundcheck geprobt, aber nicht gespielt wurde, schaffte er es dieses Jahr endlich auf die Setlist.

Sophie Ellis-Bextor (Foto: Franz Naumann bs! 2024)

Mein größtes Highlight am Abend in Berlin? Der Zufallssong Mixed Up World, der der erste Zufallssong des Abends war. Beim Tour-Stop im Jahr 2023 präsentierte sie diesen Song in einer Akustikvariante, umso glücklicher war ich, dass sie diesen nun in der Originalfassung sang.

Ein lautes Konzert endet ganz leise

Sophie Ellis-Bextor (Foto: Franz Naumann bs! 2024)

Der Kracher Murder on the Dancefloor bildete das Ende der normalen Setlist und begeisterte die Menge. Es war toll zu sehen, wie viel Spaß Sophie Ellis-Bextor an dem Song nach all den Jahren noch hat. Die Textsicherheit des Publikums war ohne jeden Zweifel spürbar und vor allem hörbar. Die erste Zugabe, Bittersweet, heizte die Stimmung nochmal ordentlich auf. Die Band beendete den Song ohne Sophie Ellis-Bextor, die ganz schnell von der Bühne rannte. Wie bereits beim letzten Konzert in Berlin, beendete sie den Abend nämlich allein auf einem der Balkone – ganz ohne Mikrofon. Zum Abschluss von diesem spaßigen Abend sang sie den Song A Pessimist is Never Disappointed, den sie im Jahr 1998 mit der Band theaudience veröffentlichte.

Galerien (By Franz Naumann bs! 2024)

Setlist Sophie Ellis-Bextor:

Sophie Ellis-Bextor (Foto: Franz Naumann bs! 2024)
  1. Crying at the Discotheque
  2. Take Me Home
  3. Music Gets the Best of Me
  4. Mixed Up World (Drehrad Song)
  5. Hypnotized
  6. Young Blood (Acoustic)
  7. Hearing in Colour
  8. Dancing Queen (Drehrad Song)
  9. Lady (Hear Me Tonight) / Groovejet (If This Ain’t Love) / Can’t Fight This Feeling / Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight) – Medley
  10. Like A Prayer
  11. Heartbreak (Make Me A Dancer)
  12. Murder on the Dancefloor
  13. Bittersweet
  14. A Pessimist is Never Disappointed

Links:

Sophie Ellis-Bextor
Holiday Sidewinder

Franz Naumann
Franz Naumannhttp://www.be-subjective.de
Franz wird auch oft einfach Dino(junge) genannt, denn wenn er einmal anfängt, von Dinos zu erzählen, hört er so schnell nicht mehr auf. Passend zu seiner Liebe für MySpace & Tumblr, könnte man meinen, dass Franz in der Zeit stehen geblieben ist, aber vielleicht ist es auch einfach eine grosse Portion Nostalgie. Er liebt analoge Fotografie & kennt Pop-kulturelle Momente & die Indie-Szene so gut, wie die Welt der Dinos. Schwarz ist die einzige Farbe, die er trägt, weil „alles Andere in Berlin einfach gefährlich ist“. Und wenn er nicht gerade mit seiner Fuji vom Fotograben aus fotografiert, gibt er viel zu viel Geld für Schallplatten aus.

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