Review: Farbspiele – Seven treibt es bunt (09.11.2017, Hannover)

Der November gehört naturgemäß zu den Monaten, in dem es später hell, früher dunkel und oftmals tagsüber trüb draußen ist. So auch an diesem Tag in Hannover. Kein Licht. Keine Farben.

Blues Wetter

Seven (Foto: Michael Lange bs! 2017)

Doch zum Glück gibt es Menschen, die sich auf die Fahne geschrieben haben, gute Laune zu verbreiten. Das geht sehr gut mit Musik. Mit dieser Musik. Soul. Soul für alle. Und gefunkt wird auch. Weg mit dem Blues.

Oh, Oh, Oh, Oh, Yeah

Anscheinend immer im November, das war auch in 2016 schon so, geht Seven auf Deutschlandtour. Und er ist wie immer Herzlich Willkommen in den Konzerthallen der Republik. Der Mann hat einen Auftrag. Und ein Konzept. Farben.

Seven (Foto: Michael Lange bs! 2017)

Das Jahr 2017 steht für SEVEN ganz im Zeichen der Zahlen, Farben und natürlich der Musik. Am 07.07.2017 veröffentlichte er sein zehntes Album, welches den Namen „4COLORS“ trägt. Der Albumtitel spricht für sich: 4COLORS erzählt von vier verschiedenen Farben, vier Genres und vier komplett eigenen Stimmungen. Das Album wirft Fragen zur Wahrnehmung von Farben und Musik auf, verbindet das auditive Erlebnis mit dem optischen und schlägt Brücken zwischen Stimmungen sowie Genres.

Seven (Foto: Michael Lange bs! 2017)
Seven (Foto: Michael Lange bs! 2017)

Die Welt BLUE ist schmerzhaft, einsam und erinnert an nordische Landschaften, die mit elektronischen Klängen untermalt sind. Die Welt YELLOW zelebriert die Lebensfreude und die Hoffnung mit warmem Soul. RED widmet sich der Liebe und Leidenschaft, gehüllt in classy R’n’B. PURPLE ist eine klar angeschriebene Hommage an Ihre Purple Highness und Funk in seiner ganzen Pracht.

I don’t wanna be the one
I don’t wanna be your son
I just wanna surf the notes
An all I want is my life go slow…my life go slow
All I want is my life to go slow

Jeder Farbton wird mit einer kurzen Einstimmungsmusik begonnen. Die Band verharrt hierbei, positioniert sich, dreht dem Publikum auch mal den Rücken zu. Los geht’s mit der Fahrt ins Blaue. Ungewöhnlich. Ruhig. „Don´t Help me“. Augen zu. Innehalten. Wieder auftauchen.

Seven (Foto: Michael Lange bs! 2017)

Zu jedem Farbwechsel zieht Jan Dettwyler, so heißt der Schweizer im richtigen Leben, ein anderes Outfit an. Gehört zum Konzept. Oder liegt es daran, das Seven alles gibt und nach kurzer Zeit schon durchgeschwitzt ist? Der Mann ist der weiße „Prince“. Er singt, tanzt, jamt und feuert immer wieder seine Band an. Auf die ist er mächtig stolz. Kann er auch sein. Zwei Bläser sind dazu gekommen. Jetzt sind sie zu siebt (was sonst?) plus Seven. Der Gig nimmt mächtig Fahrt auf. Und immer wieder der Ruf nach dem Bass:

Bass, Bass
wir brauchen Bass,
Bass

Die Fans gehen ab. Singen, Tanzen, Klatschen. Alle sind soulig. Das Capitol in Hannover wird zum Capi-tol(l)haus. Im Zugabenteil macht Seven Hannover zur „Partytown“. Ausgedehnte Soli der Ausnahmekönner machen aus einer Drei-Minuten-Nummer einen Viertelstünder. Das ist Leidenschaft. Das ist Groove. Das ist geil. Vierfarbig und schweißtreibend. Seven kommt nach eigenen Worten gerne wieder. Tosender Applaus.

Seven (Foto: Michael Lange bs! 2017)

Aber wann könnte das sein? Kleiner Tipp: Mensch könnte sich ja den November freihalten.

Galerien (by Michael Lange bs! 2017):

Seven (Foto: Michael Lange bs! 2017)

Setlist:

  1. Don´t Help me
  2. Thank You pain
  3. Lisa
  4. Wait for the rain
  5. City of Gold
  6. Oh, Oh, Oh, Oh, Yeah
  7. Go Slow
  8. Das hat die Welt noch nicht gesehen
  9. Trick
  10. Black Pearl
  11. Wake Up
  12. Africa
  13. 1978
  14. Brave
    Encore
  15. Partytown
  16. Sometime it snows
  17. High

Links:
www.sevenmusic.ch

Michael Lange
Michael Langehttps://www.be-subjective.de
Michael Lange. MichaL ist der Methusalix in unserem Team. Ein Original, ein Sympath, ein Genießer von A wie Abba bis Z wie Zabba und im realen Leben ein Stepptänzer. »Jawohl, das mit dem KlackerdiKlack.« MichaL hat schon Rock’n’Roll gehört, da waren die Little Boy Blue and the Blue Boys noch grün hinter den Ohren. Man munkelt er konnte schon einparken, da gab es noch nicht mal Rückspiegel, geschweige denn Einparkhilfen. Dennoch ist die MichaL noch lange kein Oldy oder darauf fokussiert. The big L war plötzlich da. Zeitlos. Unerwartet und doch völlig freiwillig tauchte er in unserem Universum auf und bereichert es. KlackerdiKlack.

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