Review: Alle warten auf Sondaschule – Holter Meeting (2018)

Schloß Holte Stukenbrock, gelegen zwischen Bielefeld und Paderborn, bekannt für seinen Safaripark und das ehemalige Serengeti Festival. Auch wenn es das große musikalische Aushängeschild nicht mehr gibt, hat Schloß Holte Stukenbrock mit dem umsonst und draußen Festival Holter Meeting musikalisch noch einiges zu bieten. So auch dieses Jahr.

Das zweitägige Festival startet am Freitagnachmittag mit der Band Symbrid. Vor kleinem aber sehr enthusiastischem Publikum, es gibt viel Applaus und Support, legen die vier Jungs gleich ordentlich los. Auch das Publikum ist heiß und schon voll im Festivalmodus. Den ersten werden schon die Bierdosen mit Gaffa an die Hände geklebt.

Festival gucken vom eigenen Vorgarten aus

Die anderen Besucher die es noch nicht vor die Bühne gezogen hat genießen die Musik von ihren Camps aus die quasi direkt neben der Bühne aufgeschlagen werden können. Einige platzieren sich z.B. mit ihrem Wohnwagen strategisch gut mit bestem Blick auf die Bühne und verfolgen die Konzerte von den Dächern aus.

SYMBRID (Foto: Daphne Dlugai bs! 2018)
The Entire Past (Foto: Daphne Dlugai bs! 2018)

Weiter geht es dann mit Metalmind und feinstem Heavy Metal. Leider lässt die Bühnenpräsenz der Band doch etwas zu wünschen Übrig. Die Fans vor der Bühne stört dies aber nicht wirklich. Die ersten Reihen sind geprägt von Menschen in Kutten voller Patches mit 5,0 Dosenbier. Als letztes spielen Metalmind mit „Breaking The Law“ ein Judas Priest Cover ehe technische Probleme das Set unterbrechen.

Bei The Entire Past ist dann sowohl auf wie auch vor der Bühne deutlich mehr Bewegung als zuvor bei Metalmind. Während die Band einen aufblasbaren goldenen Schwan auf der Bühne hat auf der es sich ab und zu mal bequem gemacht wird vor der Bühne mit einer aufblasbaren Kuh übers Publikum gesurft. Dichter schwarzer Rauch eröffnet dann die Show von From Shadows to Light der allen den Atem raubt, im wahrsten Sinne des Wortes.

From Shadows To Light (Foto: Daphne Dlugai bs! 2018)

Bei Summery Mind im Anschluss gibt es dann viele neue Songs vom aktuellen Album. Während Sängerin Lari über die Bühne tanzt bekommt unsere Fotografin mit den Worten „Halt mal kurz, mir ist zu warm“ kurzerhand eine Gitarre in die Hand gedrückt und wird so mal eben zum Stagehand von Summery Mind.

Watch Out Stampede (Foto: Daphne Dlugai bs! 2018)

Nach kurzer Umbaupause steht dann als Co-Headliner des Abends die Bremer Post-Hardcore Band Watch Out Stampede auf der Bühne. Die Stimmung auf dem mittlerweile richtig gut gefüllte Platz vor der Bühne ist jetzt auf dem Höhepunkt denn die Jungs geben richtig Gas und verlangen dem Publikum alles ab. Headliner des Abends sind dann Harpyie die mit ihrem mittelalterlich angehauchten Folk Metal für einen guten Abschluss des ersten Festivaltages sorgen.

Harpyie (Foto: Daphne Dlugai bs! 2018)

Samstag, Zweiter Tag, und dieser beginnt gar nicht so wie man es sich für ein Open Air wünscht. Es regnet Bindfäden und es ist kalt, das Thermometer zeigt grade einmal 13 Grad. Noch sind es aber ein paar Stunden bis die erste Band auf der Bühne steht. Als wir uns auch den Weg zum Festival machen, wir haben nicht vor Ort gezeltet, klart der Himmel endlich auf und es wird auch etwas wärmer.

Hey Miracle (Foto: Daphne Dlugai bs! 2018)

Als wir am Festivalgelände ankommen sind schon die ersten Töne der Band Grundfarben aus Paderborn zu hören. Vor der Bühne haben sich bisher aber nur eine Handvoll Leute eingefunden. Weiter geht es dann nach kurzer Umbaupause mit Zebrastreifen, einer weiteren Band aus der Umgebung. Sänger Marco merkt und hört man deutlich an das er nicht ganz fit. Trotz angeschlagener Stimme ziehen er und die Band das Set professionell durch. In der Umbaupause für Hey Miracle, die den Ruf einer Regenband haben, ist es dann soweit und es fängt an zu regnen und dass nicht grade wenig. Trotzdem finden sich als es losgeht ein paar ganz mutige vor der Bühne ein. Zum Glück wird es kurz nach Beginn wieder weniger mit dem Regen und es kommen wieder mehr Leute vor die Bühne. Gegen Ende kommt dann auch die Sonne wieder raus und beschert uns dann bei dem Auftritt von Cosma Polite die im Anschluss spielen wieder etwas Wärme.

Blassfuchs (Foto: Daphne Dlugai bs! 2018)

Mit Blassfuchs starten wir dann in den zweiten Teil des Tages, so langsam füllt sich der Platz auch etwas mehr. Bislang sind es aber weniger Menschen als gestern noch. Trotzdem ist die Stimmung gut und wir erleben den bislang besten Auftritt von Blassfuchs den wir bisher gesehen haben. Wir steuern so langsam dem Höhepunkt des Wochenendes entgegen, doch bevor es soweit ist stehen erst mal Der Wahnsinn auf der Bühne. Das Duo aus Schlagzeug und Bass begeistern mit kraftvollem Rock und dass ohne Gitarre.

Alle warten auf Sondaschule

Sondaschule (Foto: Daphne Dlugai bs! 2018)

Dann ist es soweit und Sondaschule stehen auf der Bühne und der Platz vor selbiger ist nun rappelvoll. Es ist der Moment des Wochenendes auf den alle gewartet haben. Lauthals singt das Publikum vom ersten Lied an mit, und nicht nur die ersten Reihen. Die Stimmung erreicht grade das absolute Maximum. Die Securitys haben jetzt auch alle Hände voll zu tun um die Crowdsurfer sicher in den Graben zu ziehen. Wer jetzt glaubt nach dem Festival Headliner sei schon Schluss, der wird hier eines besseren belehrt. Denn nach langer Pause stehen zum Abschluss des Holter Meetings Haptix mal wieder auf einer Bühne und begeistern die die noch geblieben sind, und das sind eine ganze Menge, mit live performten Dubstep und EDM Songs. Mit fluoreszierenden Masken, Instrumenten und Kleidung  wirken Haptix selbst fast außergewöhnlicher als ihr Sound.

Links:
http://holter-meeting.de/

Rune Fleiter
Rune Fleiterhttp://www.rune-fleiter.de/
be subjective! music webzine est. 2001 Live-Berichte und Konzertfotos stehen bei uns im Fokus. Die richtigen Wort für neue Töne, musikalische Experimente, Stimmungen in Bildern gebannt, Mega Shows in neuen Farben. Der Atem in deinem Nacken, die Gänsehaut auf Deiner Haut, der Schweiß durchtanzter Nächte zum Miterleben und Nachbeben. Interviews mit Bands und MusikerInnen.  be subjective! aus der Musikszene für mehr Musikkultur. 

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