Thy Shade: The Last Goodbye (2016) Book Cover Thy Shade: The Last Goodbye (2016)
Symphonic Metal
Massacre (Soulfood)
25.11.2016

Tracklist:

  1. Prelude
  2. Change
  3. The Last Goodbye
  4. Fantasy
  5. Adagio
  6. Final Chapter
  7. O Divine Redeemer
  8. Dies Irae
  9. Bring The Light Back
  10. Inneggiamo
  11. Pie Jesu

“Thy Shade” sind eine sehr junge Band. Gegründet haben sich die US-Amerikaner im Sommer letzten Jahres in Denver und präsentieren nun bereits ihre Debüt-CD „The Last Goodbye“. Mit insgesamt 8 eigenen Songs, sowie 3 Neu-Interpretationen alter Meister ist dieses Werk bestückt. Ob sich die Unterstützung für diese Symphonic Metal Band lohnt, erfahrt ihr hier.

Als episches Intro wählte man „Prelude“, eine kleine Klang-Explosion gleich zu Beginn. Der Einstieg glückt hervorragend und man wird galant zu „Change“ geleitet. Eine wirklich kraftvolle Nummer, die durch einige unerwartete Breaks zu überraschen weiß. Die Sopran-Stimme der Sängerin Diana wird hier gut herausgearbeitet und man merkt, dass hier wahre Liebhaber der opulenten Metal-Opernklänge am Werk sind.

Dramatisch beginnt der Titelsong „The Last Goodbye“. Leichte, gezupfte Klänge eröffnen ein vielschichtiges Klang-Universum, wie man es nur selten bei Newcomern geboten bekommt. Zwar steigert sich der Track im Laufe der Spielzeit, trotzdem fehlt der ultimative Höhepunkt bei diesem Beitrag. Verspielter und auch leichter zeigt sich „Fantasy“. Leider verfehlen die verzerrten Stimmanteile des Songs ihre Wirkung, während der Klargesang gekonnt inszeniert wird. Ein interessanter Track, der insbesondere durch seine Tempiwechsel aufregend bleibt. Mit „Adagio“ findet sich eine Neu-Interpretation des italienischen Komponisten Tomaso Albinoni auf dem Album. Ein klassischer Gänsehaut-Moment, der zu den Highlights dieser CD gezählt werden darf.

Sanfte Keyboardklänge leiten in das „Final Chapter“ über. Hier entwickelt sich eine High-Speed Metalnummer, die bereits beim ersten Hördurchgang überzeugen kann. Dianas Stimme trifft genau und geht mit den männlichen Vocals von Eloy ein packendes Duell zwischen Gut und Böse ein. Zurück zur Romantik begeben sich „Thy Shade“ mit „Dies Irae“. Eine Powerballade, die sicher den Sprung auf die Live-Setlist schaffen sollte. Auch hier arbeitet die Band sowohl mit weiblichen als auch männlichen Vocals. Diese Kombination erschafft eine einzigartige Magie. Die Vorlage zu „Inneggiamo“ lieferte Pietro Mascagni. Mit seinen Werken wird der italienische Meister in einem Atemzug mit Puccini genannt. Ein hochkarätiger Beitrag, der insbesondere durch seine Tiefe zu überzeugen weiß. Das hymnische „Pie Jesu“ beendet dann schließlich diese außergewöhnliche CD.

Fazit:
„Thy Shade“ haben sich erst vor Kurzem zusammengefunden und bereits jetzt ein Album auf die Beine gestellt, dass sicher ein großer Meilenstein in der Bandgeschichte werden wird. Man verbindet gekonnt klassische Melodien mit der Attitüde des Symphonic Metals. Sicher keine neue Idee, aber hier spürt man die Leidenschaft und Spielfreude dieser Band. „The Last Goodbye“ ist der Geheimtipp des Herbstes.

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Fabian Bernhardt
Um unglaublich international zu wirken, hat die Redaktion einen Headhunter auf DEN Berliner angesetzt. DAS Phantom, wie es aus Szenekreisen heißt, hat viele Tarnidentitäten. Gesichert ist, dass der Dämon – ein gerade mal 76 Zoll großer metalbesessener Gothik-Zwerg – im Nebenerwerb als Schauma-Shampoo-Model jobbt und einen mittel bis stark ausgeprägten Festivalfetisch pflegt, sich während der Wintermonate mit Kneipensport Ersatzbefriedigung verschafft und eine ruhige Kugel in seinem Prinzessin-Lilliefee-Darkroom schiebt. Ob es das Spandauer Edelexemplar wirklich gibt oder auch Bernhardt nur ein Pseudonym ist, konnte bisher nicht geklärt werden.