The Beauty Of Gemina: A Stranger To Tears (2008) Book Cover The Beauty Of Gemina: A Stranger To Tears (2008)
Danse Macabre
26.09.2008

Tracklist:

  1. Galilee Song
  2. This Time
  3. Psycho Flood
  4. Shadow Dancer
  5. Colours Of Mind
  6. The Lonesome Death Of A Goth DJ
  7. Heart Of A Gun
  8. In Your Eyes
  9. Into Black
  10. One Day
  11. Last Kiss
  12. Narcissus
  13. Simple Death
  14. Tell Me Why
  15. Wishful Promise
  16. Essai Noir

Das neue Album von The Beauty Of Gemina ist generell sehr 80iger/90iger Dark Goth Rock lastig. Wer sich mit diesen Elementen nicht anfreunden kann wird leider keine grosse Freude an dem Album haben. Jedoch ist es sehr schön anzuhören. Stimmungen werden verbreitet und die Wirkung der eingesetzten Elemente scheinen sehr wohl durchdacht.

Die Instrumente wirken manchmal fast wie zu Bauhaus oder Joy Division Zeiten. Die Stimme des Sängers ist sehr dominant in allen gesungenen Stücken vorweg. Generell wird eine sehr düstere Stimmung verbreitet.
Die ersten vier Stücke wirken insgesamt sehr Love And Rockets  geprägt, während der Gesang durchweg nur wenige höhen und tiefen hat. Während man sich ein wenig eingestimmt hat und bei Stück vier Shadow Dancer schon gern tanzen möchte, kommt Song fünf plötzlich um einiges melodischer daher. Die Stimmung wechselt. Leicht melancholisch kommt sie daher und der Zuhörer muss unweigerlich mitgehen. Insgesamt wirkt der Sound leicht verändert. Wer sich gern mit den Schweizern auseinander setzen möchte, wird auch um deren zweites Album nicht herum kommen. Die Einflüsse die sie selbst aus gothic, rock, industrial, electro, ebm kommend bezeichnen. Sind im Grunde fast überall hörbar, spürbar.

Into Black ist der erste Song, der sich komplett von allen anderen absetzt. Fast klassisch melancholischer Rock, der sofort animiert zuzuhören. Die Stimme von Michael Sele (Gesang!) wird noch eine Stufe düsterer.  Kaum hat man sich drauf eingelassen der Melancholie folgend, wird man mit One Day plötzlich aus den tiefen gerissen und sieht sich einer bassgewaltigen Stimmung gegenüber. Sicherlich tanzbar und härter geht’s nun wieder zur Sache. Insgesamt ist der mit 75Min. bis an den Rand des möglichen gepresste Longplayer für mich erst nach mehrfachem hören wirklich gut. Die Stimmungen, die man durchleben darf sind ein kleines Wechselbad. Denn obwohl Michael seiner Stimme und Linie treu bleibt wird man im Last Kiss durch harte Gitarrenriffs und schnelle Beats geweckt…  Unweigerlich zeigt sich die Vielseitigkeit der vier Jungs.

Musikalisch sicherlich bis zum Schluss ein reizvolles Album. Im Abschluss mit Essai Noir zeigt sich nochmal das Feingefühl des Songwriters. Es ist komplett instrumental und begleitet den Hörer in die dunkle Nacht hinaus. Unweigerlich entsteht eine Leere. Fragt sich jetzt, noch mal hören oder die Ruhe genießen.

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Oliver Garrandt
Oliver Garrandt ist ein ECHTER Fotograf! Echt jetzt!! Mit Betonung auf Graf, aber in der Regel inkognito, mit Verzicht auf Titel und jegliches Zeremoniell. Alles andere wäre albern und unpraktisch. Man erzählt sich, von Garrandts Sommerresidenz in Dings bei Bums sei soetwas wie das rebellische Knusperhäuschen der internationalen Anti-Low-Carb-more-Fat-Bewegung. Ein käseüberbackenes, solarbetriebenes Nudelparadies mit extradünnen Extras. Der blaublütige Pixelprommi is so fucking real und exclusiv, der lebt sogar seinen Hang zu Electro und alternativer Musik, „die gern auch Crossover Industrial und Metal beinhalten darf“, offen aus.