Projekt Mensch: Herzblut (2016) Book Cover Projekt Mensch: Herzblut (2016)
Neue Dunkle Härte
Kernkraftritter (Alive)
09.12.2016
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Tracklist:

  1. Der Schmerz
  2. Dunkelheit
  3. Mach mich fromm
  4. Ich bringe dich heim
  5. Segne mich
  6. Spieglein Spieglein
  7. Schuld und Sühne
  8. Das Kind
  9. Vergeltung
  10. Mein Herz

 

Ein neues Projekt des Gothic-und Punkmusikers Deutscher W entstand 2011 mit der Gründung von Projekt Mensch. Keinem Sub-Genre richtig zuzuordnen, trifft die Bezeichnung Neue Dunkle Härte die Klänge aus Köln wohl am besten. Mit „Herzblut“ wird nun zum zweiten Rundumschlag ausgeholt.

Mit „Der Schmerz“ beginnt die CD sehr industrial-lastig, während die Textzeilen wie ein schwarzes Gedicht klingen, die den ZuhörerIn in eine bedrohliche Welt entführt. Wenn man Punk mit Rammstein kreuzt, entsteht daraus „Dunkelheit“. Ein Vollgas-Track, der durch einige Breaks und kraftvolle Drums sofort überzeugen kann. Etwas ruhiger zeigen sich „Mach mich fromm“ und „Ich bringe dich heim“. Ein ordentlicher Schuss Wahnsinn trifft hier auf dunkele Klänge, die eine unwirkliche Atmosphäre erschaffen. Die Aufforderung „Segne mich“ erinnert mit seinem Tempo und seiner Songstruktur an die Glanzzeiten der NDH-Rocker von Megaherz. Hier handelt es sich um den Geheimtipp dieses Albums. Die „Schuld und Sühne“ wird dieser Band sicher vergeben, denn schließlich entwickelt sich ein musikalischer Flächenbrand, der die schwarzen Herzen der Fans ergreifen wird. Ein abwechslungsreicher Track, der durch Pausen und unglaublichen Powerpassagen punkten kann.

„Vergeltung“ drückt kurz vor Ende der CD nochmal aufs Tempo im Refrain, während die Textzeilen fast wie eine schwarze Messe klingen. Mit der Abschiedshymne „Mein Herz“ beenden die sympathischen Westdeutschen ihre zweite CD standesgemäß. Ein melancholischer Abschluss dieser ungewöhnlichen CD.

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Fabian Bernhardt
Um unglaublich international zu wirken, hat die Redaktion einen Headhunter auf DEN Berliner angesetzt. DAS Phantom, wie es aus Szenekreisen heißt, hat viele Tarnidentitäten. Gesichert ist, dass der Dämon – ein gerade mal 76 Zoll großer metalbesessener Gothik-Zwerg – im Nebenerwerb als Schauma-Shampoo-Model jobbt und einen mittel bis stark ausgeprägten Festivalfetisch pflegt, sich während der Wintermonate mit Kneipensport Ersatzbefriedigung verschafft und eine ruhige Kugel in seinem Prinzessin-Lilliefee-Darkroom schiebt. Ob es das Spandauer Edelexemplar wirklich gibt oder auch Bernhardt nur ein Pseudonym ist, konnte bisher nicht geklärt werden.