Trisol
27.01.2012
www.lai-music.com/
Tracklist:
- L’Étang Mâlo
- No Goodbye
- Absolution
- Wie Tränen im Regen
- Empty
- Demon be gone
- The Heart
- Banish
- Why can't I make you feel
- Dort draussen
- Hold me
Durch die Ausflüge mit Nachtmahr traut man Thomas diese gefühlvoll eingesungenen Songs kaum zu. Bezeichnend vielleicht, aber ist es doch Goth-Pop vom feinsten. Anders kann man dies Album nur schwer bezeichnen. Vielleicht ist das der Grund, warum es auch gut drei Jahre gebraucht hat, um dieses Album zu erschaffen. Die Aufmachung wirkt durchaus anders.
Wo durchgestylte Animationen und Artworks im Vordergrund stehen ist es ein simples Foto, das das Cover ziert. Dadurch rücken die beiden ein wenig von dem ab, was sie sonst abgeliefert haben. Auch ist der Unterschied zu „früher“, die fertig ausgebildete Stimme von Sonja, die auch als Musicalsängerin sich ihre Sporen verdient. Wobei mir das nur dann wirklich gut gefällt, wenn Thomas seine verzerrte Stimme als Gegenpart einbringen kann. Der Rest ist mir zu ruhig und nett.
Mit dem Intro wird man erst mal eingelullt. Ich bin des Französischen nicht mächtig und der Sprecher könnte mir auch die Beschreibung seiner Waschmaschine vorlesen. Sicherlich wird aber es genau das sein, was andere wiederum als besonders toll empfinden. Auch wenn man es eben nicht versteht.
Die Texte sind auch romantisch genug, um die Fans mit dem zu beglücken, was sie an den beiden lieben. Obschon ich die härtere Gangart bevorzuge ist es ein gelungenes Album. Typisch für da Duo ist auch der Mix von Englischen wie Deutschen Texten. Mitunter aber frag ich mich bei einigen Songs, was das noch mit Szene zutun hat. Der Heimat ihrer musikalischen Herkunft. „Hold Me“ ist ein klassischer Pop-Liebessong, der, abgesehen von Sonja selbst, durchaus auch von einer anderen Popballaden singenden Band hätte kommen können. Aber mit „The Heart“ wird mein Electro-Herz doch noch befriedigt. Einer der Songs, der durchaus Tanzcharakter aufweist und für Konzerte wie Clubs tauglich zu sein scheint.
Tanzbare Electrosongs sind ja auch etwas an dem die beiden gewachsen sind. Die live mitreißen und nicht nur für entspannte Tränendrüsen sorgen. Wenn ich da nämlich „Wie Tränen im Regen“ als Kontrastprogramm sehe, wäre das doch eher ein Song der für Musicalstimmen gemacht wurde. Aber was man damit anfangen soll, außer eben Träumen und Einschlafen? Ich weiß es nicht. Eventuell natürlich seinen Liebeskummer oder Wunsch nach heiler Welt trösten. So bleibt denn auch die Hoffnung, das auf (bisher offiziell auf deren Homepage noch nicht angekündigt) einer Tour oder einzelnen Konzerten, die Musicals zu Hause bleiben und die beiden eher da Haus rocken. Schlafen kann man da bekanntlich zu Haus doch besser als in einer Konzerthalle. Fazit: schöner romantischer Pop und ein paar Electro-/Tanz-Perlen wollen ihren Platz in der Szene finden.