Golden Core
21.09.2012
www.instrictconfidence.com
Tracklist:
- Morpheus
- Tiefer
- Justice
- Forever And More
- Archangel
- Irgendwo Im Nirgendwo
- Being Born
- Karasevdah
- Silver Tongues
- Silver Bells
- She Came With Knives
Dennis Ostermann ist selten ein leichter Zeitgenosse. Auch gehört er zu denen, die sehr kreativ in verschiedensten Formen immer wieder von sich Hören/Sehen lassen. Sein neues Werk, „Utopia“, ist wieder mal anders als erwartet und doch typisch „ISC“. Neben den eben typischen elektronischen Klängen, die diesmal auch wieder mitunter sehr sphärisch ausfallen, ist vor allem anfänglich der Verdacht nicht auszuräumen, da möchte wer auf den Erfolgszug der „neuen deutschen Härte“ aufspringen und es den anderen mit ihren Erfolgen nachmachen.
Nach dem schönen Intro, kommt „Tiefer“ in eher einer Eisbrecher Manier daher und klingt erst mal nicht nach typisch „ISC“. Nun ja. Es soll ja auch immer etwas anders sein. Aber diese Arrangements im Hintergrund, deutscher Gesang, der rockige Gitarrensound und ein wenig Verlust von der doch typischen Ostermann-Stimme. All das hat eher was von gewohntem „NDH-Einheitsbrei“. Dann endlich kommt eigentlich wieder das, was wir, so denke ich, an „ISC“ lieben. Intelligente Sounds, tanzbare Rhythmen und weniger Gitarre im Vordergrund. Obwohl grade die vielen Einlagen von Nina de Lainin einem zeigen, das Dennis immer weniger selbst singt, stört die weibliche Dominanz auf dem Album mich eher weniger.
Nachdem ich das Album nun ca. gefühlte 20x gehört habe, kann ich mich damit sehr gut abfinden. Trotzdem ist Ihre Stimme eben anders als Dennis, der ja durch seinen Gesang „ISC“ am stärksten geprägt hat. So wird es insgesamt doch weicher, wie z.B. „Forever And More“ eindrucksvoll zeigt. Mir selbst ist es manchmal zu weich! „Archangel“ ist durch seinen Mix von allem an Tempo, Arrangements mit Klavier und Synthies tanzbarer und auch mitreißender. „Irgendwo Im Nirgendwo“, setzt da an, wo die beiden Vorgängeralben aufgehört haben. Das ist klassisches „ISC“. Ohne Schnick-Schnack ohne Netz und Ausflüge in andere Genre! So wie wir Dennis kennen und ihn lieben. Jedoch sind alle Songs vom Intro mal abgesehen, Instrumental sehr auf der Höhe der Zeit und können Stück für Stück allein stehen. „Being Born“ ist nach soviel Weichgang auch mal wieder Abwechslung auf dem Album und besticht durch die härtere Gangart. Auch ist hier Ninas Gesang angenehmer und weniger langatmig. Man ist schneller dabei und kann sich das Fusswippen kaum erklären.
Danach der Track, jedoch entführt einen in eine Sphäre von 1000 und einer Nacht und ist eventuell konzeptionell passend, aber doch mehr eine zu lang geratene Zwischensequenz. „Karasevdah“ sagt mir daher alles und nichts. Jedoch hab ich auch noch nicht mit einem Offiziellen, das heißt weder mit Nina oder Dennis noch mit einem vom neuen Label Golden Core/Zyx Music, gesprochen. „Silver Bells“ klingt mir alt bekannt, nach „Silver Bullet“… aber nett. Muss man einfach mal rein hören.
Alles in Allem ist das Album sehr gefällig und für „In Strict Confidence“ Fans ein MUST HAVE. Auch wird durch die etwas gestiegene Bandbreite der Zugang für neue Hörer geschaffen. Aber es kann auch sein, das man doch noch mehr den kommerziellen Erfolg sucht…
So ist es wohl auch zu erklären, das echte Innovationen leider ausbleiben. Trotzdem mag ich „ISC“ noch immer. Wenn eventuell auch etwas weniger als früher.
Anspieltipps:
- Archangel
- Being Born
- Silver Bells