Front Line Assembly: Improvised Electronic Device (2010) Book Cover Front Line Assembly: Improvised Electronic Device (2010)
Metropolis
25.06.2010

Tracklist:

  1. I. E. D.
  2. Angriff
  3. Hostage
  4. Release
  5. Shifting through the lens (Edit)
  6. Laws of deception
  7. Pressure wave
  8. Afterlife
  9. Stupidity (featuring Al Jourgensen)
  10. Downfall

Ich muss gestehen, dass ich diese Formation eigentlich schon abgeschrieben hatte. Ins besondere nach den Erfolgen von Delerium, war der Gedanke an ein neues FLA Album eher reines Wunschdenken.

Bis 2010!!! Und es hat es in sich. Nicht dass ich hier schon das Ergebnis vorweg nehmen möchte, aber ich glaube, das „Improvised Electronic Device“ eines der TOPP Alben des Jahres sein wird. Alles was jetzt noch kommt, muss sich definitiv daran messen lassen müssen. Nun aber zu dem Album. Gab es doch vorweg schon eine EP, oder vielmehr historisch gewachsen, früher noch Maxi-Single genannt. Sie ließ jedenfalls schon mal die Marschrichtung festlegen und die Erwartungen hoch schrauben.
Musikalisch ist dabei nicht soooo viel neues dabei. Oder doch? Jedenfalls unterscheidet es sich in großem Maße von der Masse dessen, was aus dem Electro und angrenzenden Genre derzeit auf den Markt kommt.

Dabei ist nach nun bald 25 Jahren FLA auch alles höchst professionell produziert, abgestimmt und abgemischt. Es scheint nichts dem Zufall überlassen zu sein. Und selbst ein Altmeister wie Al Jourgensen (sollte vielen von Ministry bekannt sein) gibt zu einem Song sein Stelldichein.; zu hören in dem Track „Stupidity“. Mit dem Einstieg in das Album über „IED“ geht ein Song an den Start, der durchaus erst wie ein Intro wirkt. Während dann aber nach einer kurzen Weile sich die durchaus härtere Gangart bemerkbar macht. Allen voran aber ist Bill Leeb mit seiner unverwechselbaren Stimme. Die bringt er, wie so oft, auch bei dem Song „Angriff“ mit deutschem Text zum Besten. Auch ist bemerkenswert, das wieder alle Songs durch ihre Länge und Abwechslung glänzen. Kaum wird einem nach 3 oder 4 Min. in einem Song langweilig. Wie sollte das auch geschehen.

Auch wenn man das Album wirklich öfters hören muss, um all seine Elemente wirklich wahrzunehmen. Manchmal scheint es als wäre man mittlerweile in dem Nächsten gefangen, während man verwundert am Takt und Track-ID sieht, das es einfach noch nicht so weit ist. Der Spaß geht über Tanzflächenkracher wie bestimmt „Hostage“ einer sein könnte bis zu dem bereits erwähnten „Stupidity“. Mit einem leichten sanften verschlafenen Start grenzen zum Metal überspringt. Wenn die Tour durch unsere Landen und Konzerthallen weht, frag ich mich, wie man diese Energie in Zaum halten kann. Wenn nicht durch Downfall, dem längsten und zugleich melodischten Song, dann nur noch durch Zugaben, Zugaben, Zugaben.

Anspieltipps:

  • „Angriff“
  • „Pressure Wave“
  • „Downfall“
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Oliver Garrandt
Oliver Garrandt ist ein ECHTER Fotograf! Echt jetzt!! Mit Betonung auf Graf, aber in der Regel inkognito, mit Verzicht auf Titel und jegliches Zeremoniell. Alles andere wäre albern und unpraktisch. Man erzählt sich, von Garrandts Sommerresidenz in Dings bei Bums sei soetwas wie das rebellische Knusperhäuschen der internationalen Anti-Low-Carb-more-Fat-Bewegung. Ein käseüberbackenes, solarbetriebenes Nudelparadies mit extradünnen Extras. Der blaublütige Pixelprommi is so fucking real und exclusiv, der lebt sogar seinen Hang zu Electro und alternativer Musik, „die gern auch Crossover Industrial und Metal beinhalten darf“, offen aus.