Eisregen: Fleischfilm (2017) Book Cover Eisregen: Fleischfilm (2017)
Death Metal
Massacre (Soulfood)
05.05.2017
http://www.fleischhaus.de/Eisregen

Tracklist:

  1. Drei Mütter
  2. Hauch des Todes
  3. Jenseits der Dunkelheit
  4. Die letzte Reise des Alan Yates (Metamorphose 2)
  5. Auf den Spuren der Säge
  6. Tiefrot
  7. Nahe der Friedhofsmauer
  8. Menschenfresser
  9. Syndikat des Schreckens
  10. Im Blutrausch
  11. Satan der Rache

Irgendwie anders waren Eisregen schon immer. Nun veröffentlicht die Band mit „Fleischfilm“ das erste Konzeptalbum der Bandhistorie. Als Thema wurden die italienischen Filmklassiker der 60er und 70er Jahre gewählt. Rund 1,5 Jahre Arbeit steckt in dieser CD und das Ergebnis kann sich mehr als hören lassen.

„Drei Mütter“ schlägt in die Eisregen-typischer Kerbe. Klare Bassstrukturen, hypnotischer Gesang und eine ordentliche Portion Aggressivität verleiht diesem Beitrag den nötigen Charme. Der „Hauch des Todes“ wirkt noch brutaler und kann dank des gutturalen Gesangs bereits beim ersten Hördurchlauf punkten. Mit Orgel- und Keyboardsound überrascht „Jenseits der Dunkelheit“. So dürfte sich tatsächlich ein Death-Metal Soundtrack zu einem Western-Klassiker anhören. Ruhig und eindringlich zeigt sich „Die letzte Reise des Alan Yates (Metamorphose 2)“. Eine wahre Death Hymne, die es hoffentlich auf die Live-Setliste schafft. Hier stimmt Text, Instrumentalisierung und die urtypische dunkelschwarze Stimmung, die Eisregen stets versprühen. Die Anleitung zum rituellen Mord bekommt der geneigte ZuhörerIn bei „Auf den Spuren der Säge“ serviert. Eine harte Bedienungsanleitung, die es in sich hat.

Beschwingt beginnt „Menschenfresser“. Die fröhlichen Klänge stehen im krassen Gegensatz zu der Thematik, mit der sich der Track befasst. Ein guter Stilmix, den mensch einfach lieben muss. Im Laufe des Tracks kann noch ordentlich Tempo aufgebaut werden, dass schließlich im Refrain wieder komplett eingebremst wird. Tiefdunkel und bedrohlich sind die Merkmale von „Im Blutrausch“. Eine hypnotische Nummer, die insbesondere durch das Gitarren-Riff an Tiefe gewinnt.

Mit akustischen Klängen zu „Satan der Rache“ wird die CD stilvoll beendet. Ein ungewöhnlicher Ausklang, der ausdrucksstark und eindringlich sich präsentiert.

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Fabian Bernhardt
Um unglaublich international zu wirken, hat die Redaktion einen Headhunter auf DEN Berliner angesetzt. DAS Phantom, wie es aus Szenekreisen heißt, hat viele Tarnidentitäten. Gesichert ist, dass der Dämon – ein gerade mal 76 Zoll großer metalbesessener Gothik-Zwerg – im Nebenerwerb als Schauma-Shampoo-Model jobbt und einen mittel bis stark ausgeprägten Festivalfetisch pflegt, sich während der Wintermonate mit Kneipensport Ersatzbefriedigung verschafft und eine ruhige Kugel in seinem Prinzessin-Lilliefee-Darkroom schiebt. Ob es das Spandauer Edelexemplar wirklich gibt oder auch Bernhardt nur ein Pseudonym ist, konnte bisher nicht geklärt werden.