Necrophobic: Mark Of The Necrogram (2018) Book Cover Necrophobic: Mark Of The Necrogram (2018)
Melodic Death/Black Metal
Century Media
23.02.2018
www.necrophobic.net

Tracklist:

  1. Mark Of The Necrogram
  2. Odium Caecum
  3. Tsar Bomba
  4. Lamashtu
  5. Sacrosanct
  6. Pesta
  7. Requiem For A Dying Sun
  8. Crown Of Horns
  9. From The Great Above To The Great Below
  10. Undergången

Es stand in den letzten Jahren nicht gut um Necrophobic: Bandbegründer, Freund und ehemaliges Mitglied David Parland begeht 2013 Suizid und Sänger Tobias Sidegård wird vor die Tür gesetzt, da er wegen häuslicher Gewalt an seiner Frau angeklagt, verurteilt und eine Gefängnisstrafe verbüßte. Als ebenfalls 2013 Gitarrist Robert Sennebäck die Band verließ, hielt man Necrophobic anstatt mit zwei Gitarristen, nur noch mit Frederik Folkare an einer Axt aufrecht, doch 2017 war damit auch Schluss und man trennte sich freundschaftlich. Ein Ende der Band war dennoch nicht in Sicht, denn man holte 2014 Anders Strokirk fürs Mikro (der das Debütalbum „The Nocturnal Silence“ einsang) und 2017 mit Sebastian Ramstedt und Johan Bergebäck holte man zwei alte Weggefährten an den Gitarren zurück, die daraufhin Nifelheim und Black Trip (bzw. Vojd, wie sie nun nach der Umbenennung heißen) verließen in denen sie aktiv waren.

Das Besetzungskarussell hatte sich mächtig gedreht, doch warum erwähne ich das so explizit, obwohl es schon einige Wechsel in der Historie von Necrophobic gab? Nie hatte es die Schweden so sehr getroffen wie in den letzten Jahren und viele Bands würden das nicht so einfach wegstecken. Das nun mit „Mark Of The Necrogram“ ein neues Album erscheint ist schon mal an sich eine sehr freudige Kunde, aber das dieses Werk wie eine Bombe einschlagen würde, damit hatte wohl keiner gerechnet. „Mark Of The Necrogram“ verdient nicht die Floskel „Alte Besen kehren gut“, sondern hier passt vielmehr die Redewendung das es wie „ein Phönix aus der Asche steigt“. Dieses melodische Black-/Death Metal-Geschoss macht einfach höllischen Spaß und verdient tosenden Beifall.

Ich schmelze dahin bei diesen schaurig-schönen Melodien die „Tsar Bomba“ oder „Mark Of The Necrogram“ zu geilen Killertracks veredeln. Oder man nehme nur die wütenden Rasereien in „Odium Caecum“ und „Sacrosanct“, die es zu fiesen Monstern macht. Nicht zu vergessen das düster-diabolische „Lamasthu“ das gefühlt einer Teufelsanbetung gleichkommt (Hell Yeah!). „Pesta“ und der Epic „Requiem For A Dying Sun“ sind weitere Perlen dieses Düsterwerkes. Ehe „Mark Of The Necrogram“ mit dem Instrumental „Undergången“ abgeschlossen wird, folgt zuvor mit „From The Great Above To The Great Below“ ein majestätisch-hymnischer Track, der zeigt, das Necrophobic nach wie vor im Stande sind, mit genialer Qualität und enormer Energie mitzureißen. Der einzige kleine Wehrmutstropfen ist „Crown Of Horns“, der einen leicht holprigen Fluss hat, aber von einem Totalausfall ist hier nicht die Rede.

Ich will nicht länger um den heißen Brei reden: Necrophobic sind zurück und haben ein bärenstarkes Album im Gepäck. Das eine große Vorfreude, herumgesprochene Qualität und Interesse an dieser Musik bzw. der Band besteht, zeigt sich allein schon daran, dass „Mark Of The Necrogram“ das erste Album der Schweden ist, das einen Einstieg in die deutschen Albumcharts verbuchen kann. Und das bei einem sehr beachtlichen Platz 23! Höllischer Respekt!

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Michael Gerlinger
Bei Mike handelt es sich im Einzelnen um allerhand mittelfränkische Verhandlungsmasse, ein wahrer Gentleman, ein wahrer Poet Den Löwenanteil seiner irdischen Sternzeit fristet Metalmike, wie wir ihn nennen, auf 49°17`60" N, 10°33`34" O in der Multi Media Abteilung eines Glücksgefühl-Sortimentas. In den 90ern war Gentlemicha der erste, der sich “Musik ist (mein) Leben!” auf die Pommesgabel hat tätowieren lassen, deswegen reichte das Taschengeld auch nicht für ‘ne Baumpatenschaft. Weil Metalmike jeden Tag einen Clown frühstückt, sperren wir ihn in der Regel statt Jack in die Box und füttern ihn für den Rest des Tages hauptsächlich mit Rock- und Metalscheiben, von Weichspülern bis hin zum richtig steilen Zeug à la Mgla, Lifelover und Co.