Daughtry: Leave This Town (2009) Book Cover Daughtry: Leave This Town (2009)
Sony Music
24.07.2009

Tracklist:

  1. You Don't Belong
  2. No Surprise
  3. Every Time You Turn Around
  4. Life After You
  5. What I Meant to Say
  6. Open Up Your Eyes
  7. September
  8. Ghost Of Me
  9. Learn My Lesson
  10. Supernatural
  11. Tennessee Line
  12. Call Your Name

Chris Daughtry's Karriere startete gleich nachdem er in der 5. Saison der American Idols 2006 als Viertplatzierter ausschied. Kurz darauf unterschrieben er und seine Mitmusiker einen Plattenvertrag bei RCA. Das Debütalbum "Daughtry" verkaufte sich weltweit über 5 Millionen Mal. Darüber hinaus regnete es Auszeichnungen bei den American Music Awards, Billboard Music Awards, und World Music Awards.

Drei Jahre später ist Chris Daughtry nun bereit zu beweisen, dass er an den Erfolg des Erstlingswerks anknüpfen kann. Am 24.7.2009 erscheint der Nachfolger "Leave This Town" in Deutschland. Fans dürfen sich auf 12 brandneue Tracks freuen, und konnten sich mit der Single-Auskopplung "No Surprise", bei der kein Geringerer als Nickelback's Chad Kroger am Songwriting beteiligt war, bereits einen hochkarätigen Vorgeschmack auf die neue Scheibe holen. Produziert wurde das neue Album - wie bereits der selbstbetitelte Vorgänger - von Howard Benson (Motörhead, Papa Roach, My Chemical Romance, uva.).

Der Einstiegssong "You Don't Belong" erinnert im Intro an Apocalyptica, geht dann aber im Refrain eher in einen Linkin-Park-ähnlichen Stil über, und ist überraschend härter als man es von einer Mainstream Pop-Rockband wie Daughtry erwartet hätte. "Supernatural" sowie das percussionlastige "Every Time You Turn Around" sind Powerballaden, die kompakt und melodisch ins Ohr gehen. Eine interessante Wendung nimmt die Platte mit der Ballade "Tennessee Line" – eine gelungene Fusion von Country und Rock, entstanden in Kollaboration mit Countrylegende Vince Gill.

Als Ausklang der Scheibe scheint der Track "Call Your Name" zunächst eine weitere Ballade zu sein, die aber dann gegen Ende zu einem kräftig, rockigen Höhepunkt anschwillt, bei dem die gesamte Band noch einmal zur Höchstform aufläuft. Ein perfekter Abschluss für ein Rock-Album, das sich wirklich sehen lassen kann.

Stilistisch hat sich Chris Daughtry mit "Leave This Town" zwar im Grossen und Ganzen nicht weit vom Mainstream Pop-Rock seines Debütalbums entfernt, und so mag die Platte teilweise keine großen Überraschungen parat halten. Dennoch haben Daughtry begonnen, sich mit ihrem neuesten Werk vom Nickelback-Image zu entfernen, und mit neuen Stilrichtungen zu experimentieren.

Dazu trägt sicherlich auch die Tatsache bei, dass Daughtry beim ersten Longplayer noch keine wirkliche Band waren, sondern Frontman Chris von Studiomusikern unterstützt wurde, die zwar professionell rocken, aber nicht die notwendigen Emotionen in die Stücke legen konnten. Mit "Leave This Town" zeigen Daughtry nicht nur, dass sie eine glaubwürdige Band sind, die gut mit anderen Gastmusikern kollaborieren, sondern auch als Gruppe gemeinsam gute Musik machen können. So waren beispielsweise alle fünf Bandmitglieder intensiv am Songwriting beteiligt.  Last but not least ist sicherlich Chris Daughtry's Talent, auch die banalsten Texte mit genau der richtigen Portion an Emotionen in seiner Stimme so zu singen dass sie überzeugen, ein wichtiger Erfolgsfaktor und Bonuspunkt für die Band.

Mag das Album für manche Geschmäcker nicht genügend Neuerungen enthalten, so haben Daughtry zweifellos den Weg der Selbstfindung eingeschlagen, auch wenn dieser noch einige Windungen nehmen wird.  Die Band ist authentischer als je zuvor, und mit einem Album wie "Leave This Town" im Gepäck darf man gespannt sein, wohin die Reise zukünftig gehen wird.

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Iris Kessin
Aikansa kutakin. "Alles zu seiner Zeit" sagt ein finnisches Sprichwort. Iris ist unser Schläfer bzw. unser Dornröschen, eine äußerst wache Rose in Finnland. Irgendwann wird sie uns mit ihren fotografischen Arbeiten bombardieren, erblühen, ordentlich stechen. Codename: Helsinki. Raja se on raittiudellakin.