Aus der eigenen Komfortzone herauskommen und den Musikgeschmack der Kolleg*innen unter die Lupe nehmen: das ist unser neuer Vorsatz für das Jahr 2025. Wie auch in den vergangenen Jahren sammelt die Redaktion jeden Monat ihre Lieblingssongs in einer Spotify Playlist. Alle drei Monate nehmen wir dann die Songs der anderen unter die Lupe. Welche Tracks uns pro Quartal am besten gefallen haben, erfahrt hier hier:

Rune Fleiter wählt: Catapults – Aftermath ft. Shoreline
Unser quartalsweiser Rückblick „Songs of 2025“ ist immer eine gute Gelegenheit über den musikalischen Tellerrand hinaus zu hören und neues zu enddecken, unter den Songeinreichungen für das 2. Quartal war dieses Mal jedoch nicht wirklich etwas für mich dabei, mit einer Ausnahme, Aftermath von Catapults und Shoreline, dieser Song hat mich bereits nach den ersten paar Sekunden gehabt. Von neues entdecken ist die Wahl zwar weit entfernt da es genau meinen Musikgeschmack trifft und doch ein toller Fund der direkt in meine Playlist gewandert ist. Der Pop-Punk mäßige Einstieg macht direkt Bock auf mehr. Gutes Tempo, die Riffs stimmen ebenso wie die Vocals. Im letzten Drittel wird es dann sogar um einiges härter, erst der Scream Part von Hansol von Shoreline gefolgt von einem ordentlichen Breakdown. Dieser Stil Mix passt wunderbar und bestätigt den Eindruck der ersten Sekunden auch über die volle Distanz hinweg, dass Aftermath die richtige Wahl und mein verdienter Favorit für das 2. Quartal 2025 ist.
Kristin Hofmann wählt: „Bad Luck“ – We Came As Romans
Ob ein Song mich packt, hängt von mehreren Dingen ab: Ist der Titel für mich gerade spannend? Berühren mich die Vocals? Finde ich mich im Text wieder? Und vor allem: Trägt die Musik das alles – nimmt sie mich mit? Bei „Bad Luck“ kann ich alles mit einem klaren Ja beantworten. Der Track trifft mit voller Wucht: Schmerz, Dynamik, rohe Emotionen – und eine ehrliche Stimme für all jene, die das Gefühl kennen, vom Pech verfolgt zu sein. Ich kenne es nur zu gut. Genau deshalb tut es so gut, wenn ein Song zeigt: Du bist nicht allein. Danke, We Came As Romans, für diesen Moment.

Michael Gerlinger wählt: The Beaches – Did I Say Too Much
Aus unserer Quartalsliste etwas rauszusuchen ist wie eine Schachtel Pralinen: Man weiß nie was man bekommt. Ich muss gestehen, bei manchen Songs musste ich, wie Forrest Gump, (davon)laufen (nicht böse gemeint, liebe Kollegen und Kolleginnen, manches war einfach nicht meine Welt!), aber dann hörte ich „Did I Say Too Much“ und wurde hellhörig. The Beaches? Das sagte mir etwas. Siehe da: Die Band war bereits anno 2023 Song Of The Month („Everything Is Boring“) und war mir positiv in Erinnerung geblieben. Aber: Ich finde „Did I Say Too Much“ noch besser. Der Refrain ist deutlich prägnanter, mit feinem Oooooh-Part abgerundet und luftig-leicht daherkommend. Absolut unaufdringlich schwingt sich der Song ins Ohr, da die verträumten Gitarren Sommergefühle verströmen, ehe sich der beginnende Chorus „Did I jump the gun…“ im Kopf festsetzt. Einfache Mittel, simple Formel, effektive Umsetzung: Damit kann man mich begeistern. Dass Kollege Rune die Band erneut in seiner Playlist hätte überrascht mich nicht, aber viel mehr, dass „Did I Say Too Much“ so hervorragend bei mir zündet. Gerne weiter so!
Thea Drexhage wählt: Lorde – What Was That
Das war einer dieser Songs, den ich auch von selbst in die Playlist hinzugefügt hätte, wäre Kollege Franz nicht schneller gewesen und das überrascht mich selbst, habe ich die Musik von Lorde zwar immer respektiert, hat sie mich jedoch nie komplett abgeholt. „What Was That“ macht aber irgendetwas gewaltig richtig. Der Song geht direkt ins Ohr, klingt meines Erachtens irgendwie nicht so versteift wie andere Nummern der Musikerin und passt perfekt zum aufkeimenden Sommer – vielleicht rührt mein Gefallen aber auch daher, dass mir die Melodie sehr vertraut vorkommt…. Dieses Mal werde ich mir auf jeden Fall das gesamte Album anhören, schließlich ist „Virgin“ gerade am 27.6. erschienen.

Franz Naumann wählt Turnstile – Never Enough
Never Enough ist nicht nur der Titeltrack des neuen Turnstile-Albums, sondern auch direkt der Opener. Die sich langsam anschleichende Intro gibt dem Song eine wunderschöne Richtung, die immer wieder aufs Neue ausbricht und sich nicht davor scheut, Raum einzunehmen und nach mehr zu verlangen. Ich liebe, wie der Track später eine komplette Wendung macht und genauso ruhig und introvertiert endet, wie er begonnen hat. Ich kann gar nicht sagen, wie oft Turnstile schon auf meinem Radar war, aber den Sprung zum ersten Hören habe ich erst diese Woche geschafft. Die 2016-Nostalgie, die der Song und das gesamte Album mit sich bringen, ist absolut einmalig und macht unglaublich viel Spaß. Das Album zählt schon jetzt zu einen meiner Favs des Jahres!
Torsten Volkmer wählt: Garbage – Get Out My Face AKA Bad Kitty
Kürzlich haben Garbage mit „Let All That We Imagine Be the Light“ ihr 8. Studioalbum veröffentlicht. Bereits 2 Ihrer Songs haben es in unsere Liste „Songs of 2025“ geschafft – Grund genug auch selbst Mal wieder in das Schaffen dieser Band zu blicken. Wurzeln zu den Hochzeiten des Grunge – kann das heute noch was? Und wie! Shirley Manson haut mit „Get Out My Face AKA Bad Kitty“ einen Song raus, der so auch damals hätte kommen können. Garbage Groove und unverwechselbare Kritik. Leichtigkeit und Weisheiten aus Glückskeksen in der Jugend zu reflektierten, gewachsenen Geschöpfen. Kein unmögliches Ziel. If you can’t join ‚em, you gotta beat ‚em.