Am 20. Juni 2025 verwandelte sich das Haus Auensee in Leipzig in ein brodelndes Zentrum des modernen Metal. In Flames machten auf ihrer Tour Halt in der sächsischen Metropole – begleitet von zwei hochkarätigen Support-Acts: Sylosis und Orbit Culture. Trotz eines personellen Umbruchs im In-Flames-Line-up war der Abend geprägt von musikalischer Wucht, technischer Präzision und mitreißender Atmosphäre.
Sylosis – Präzision trifft Brutalität

Sylosis eröffneten den Abend mit einem druckvollen Set, das sich zwischen technisch anspruchsvollem Thrash und modernen Metal-Grooves bewegte. Frontmann Josh Middleton überzeugte mit messerscharfen Riffs und souveränem Gesang, das Publikum zeigte sich vom ersten Moment an voll dabei. Besonders Songs wie „Deadwood“ und „Worship Decay“ sorgten für erste Bewegung im Pit. Mit durchdachten Songstrukturen und einem präzisen Sound machten Sylosis klar, dass sie weit mehr sind als ein „Opener“.
Setlist – Sylosis:
1. Pariahs
2. Empty Prophets
3. The Path
4. Poison (Intro)
5. Worship Decay
6. Deadwood
7. Teras (Outro)
Orbit Culture – Düstere Hymnen mit Wucht

Danach betraten Orbit Culture die Bühne und hüllten das Haus Auensee in düstere Klanglandschaften. Ihr Set war geprägt von atmosphärischer Tiefe, tief gestimmten Gitarren und markantem Gesang. Besonders Tracks wie „Alienated“ und „Vultures of North“ brachten das Publikum zum Beben. Sänger Niklas Karlsson schaffte es dabei, zwischen donnernden Growls und melodischem Refrain mühelos zu wechseln – live ebenso eindrucksvoll wie auf Platte. Der Auftritt wirkte durchdacht und emotional intensiv – ein starkes Statement dieser aufstrebenden Band.
Setlist – Orbit Culture:
1. The Tales of War
2. North Star of Nija
3. From the Inside
4. Alienated
5. While We Serve
6. Death Above Life
7. Vultures of North
In Flames – Neuer Takt, gewohnte Klasse

Als In Flames die Bühne betraten, war die Stimmung auf dem Siedepunkt. Kurz vor Tourstart hatte die Band eine weitreichende, kreative Entscheidung getroffen: Man trennte sich von Drummer Tanner Wayne. Trotz des kurzfristigen Wechsels – Jon Rice sprang für die Tour ein – präsentierten sich die Schweden in absoluter Bestform. Jon hinter den Drums lieferte souverän ab und fügte sich super in die Band ein.Er ist kein unbekannter und hat unter anderem schon für Behemoth gespielt und war im Herbst 2024 mit Arch Enemy auf Tour.

Mit dem Opener „Pinball Map“ wurde sofort klar: Das wird ein energiegeladener Abriss. Die Setlist bot eine ausgewogene Mischung aus Klassikern und neueren Tracks. „Cloud Connected“ und „Only for the Weak“ wurden lautstark mitgesungen, während „State of Slow Decay“ und „Meet Your Maker“ die moderne Härte der Band unterstrichen.

Sänger Anders Fridén zeigte sich gewohnt publikumsnah und augenzwinkernd, die Chemie innerhalb der Band stimmte trotz des Line-up-Wechsels. Der Sound war druckvoll, das Lichtdesign dynamisch – ein rundum stimmiges Konzerterlebnis.
Galerien (by Lydia Weise bs! 2025)
Sylosis (20.06.2025, Leipzig)
In Flames (20.06.2025, Leipzig)
Orbit Culture (20.06.2025, Leipzig)

Setlist – In Flames:
1. Pinball Map
2. The Great Deceiver
3. Deliver Us
4. In The Dark
5. Voices
6. Cloud Connected
7. Trigger
8. Only For The Weak
9. Meet Your Maker
10. State Of Slow Decay
11. Alias
12. Mirrors Truth
13. I Am Above
14. Take This Life
Fazit:
Trotz personeller Turbulenzen lieferten alle drei Bands eine beeindruckende Show ab. Sylosis mit technischer Finesse, Orbit Culture mit düsterer Intensität – und In Flames als souveräner Headliner, der sich kreativ neu ausrichtet, ohne an Kraft zu verlieren. Leipzig erlebte einen Abend, der noch lange nachhallen wird.
Text & Fotos: Lydia Weise
Veranstalter:
InMove (Lokaler Veranstalter)