Reingehört: Song Of The Month 2022 – Eklipse mit „Not All Those Who Wander Are Lost“ [09/2022]

Es wird Herbst und im Herbst kann es nur eines geben: Symphonic Metal – zumindest, wenn es nach Torsten geht, der der Redaktion diesen Song of The Month eingebrockt hat. Aber, wie es in jeder guten Beziehung so ist, teilen nicht alle BS! Redakteur*innen seine Meinung. Aber hört erstmal selbst.

Der Song im September: „Not All Those Who Wander Are Lost“ von Eklipse mit Melissa Bonny ausgewählt von Torsten:

Das denkt die Redaktion:

Michael: Erster Gedanke: „Yeah, geil! Eclipse! Ich mag die… ne, halt, wieso sind die mit „k“ und nicht mit „c“ geschrieben? Oh, achso, das ist jemand anderes…“ Damit will ich den Damen von Eklipse kein Unrecht tun, denn der Song mit Gastsängerin Melissa Bonney kommt keiner Enttäuschung gleich. Symphonischer Metal (mit Violinen!) mit guten wechselnden Clean- und Growlvocals, der sich angenehm in die Ohren schmiegt. Ekstase? Nein, das zwar nicht, aber ich kann als gebürtiger Franke das größtmögliche Lob anbringen: passd scho!

Rune: Das erste Mal, dass mich ein Song bei unserer Reihe Reingehört auf unbekanntes Terrain führt. Klassikmetal (Ist dies die richtige Bezeichnung für dieses Subgenre?) habe ich noch nie gehört und dies liegt vorrangig am Faktor Klassik. Mochte ich noch nie und daran wird sich mit größter Wahrscheinlichkeit auch nichts mehr ändern. Not All Those Who Wander Are Lost von EKLIPSE & Melissa Bonny deswegen aber gleich schlecht zu schreiben soll ja auch nicht das Ziel sein, ein Versuch der Einordnung. Pluspunkt gibt es für die Vocals von Melissa Bonny. Die Abwechslung zwischen cleanem Gesang und Growls gefällt mir gut, ich bin eh ein Fan von Female Fronted Bands also hatte es der Song hier nicht sonderlich schwer. Musikalisch (den Klassik Anteil hier mal außen vor) ist mir der Song etwas zu seicht und dürfte gerne, gerade in den Parts mit Growls, ne Spur härter sein. In Verbindung mit den Klassik Elementen ist der Song für mich dann zwar recht harmonisch, es fehlt ihm allerdings etwas der Kontrast zwischen den Einzelnen Elementen und Parts. Vermutlich hätte ich den Einstieg in dieses Subgenre deutlich schlechter treffen können und ohne den Klassik Kram wäre Not All Those Who Wander Are Lost sogar ein Kandidat für meine Playlist gewesen, so bleibt es aber bei nicht mehr als einem kurzen Intermezzo.

Judith: Sphärisch geht es los, rockig mit markanten Drums und untermalt mit Geigen gehts die nächsten 5 Minuten weiter. Dazu ein düster anmutendes Video. Ein Song, der auf der Playliste nicht stört, aber auch nicht besonders hervorsticht. Solides musikalisches Handwerkszeug, das ein wohlwollendes Kopfnicken bekommt, aber für ein Herzchen in der Lieblingsplayliste reicht es dann doch nicht.

Thea: Ufff. Das ist echt gar nicht mein Genre. Während der Song absolut sauber produziert zu sein scheint und technisch keine Wünsche offen lässt, war ich persönlich spätestens beim Growlen raus. Das geht für mich mit Streichern einfach nicht zusammen. Gleichzeitig denke ich aber auch, dass sich in der entsprechenden Szene mit Sicherheit ein guter Plazz für dieses Stück finden lässt, denn wie gesagt, technisch gibt’s da nix zu bemängeln.

Torsten: „Mit Alles?“ … ganz klar ja! Ähnlich wie bei der Nahrungsaufnahme darf es manchmal einfach gern etwas mehr sein. Mit Eklipse zeigt sich hier eine junge Formation an Künstlerinnen mit klassischen Instrumenten. Mit Apocalyptica finden wir eine bereits seit Jahren etablierten Gruppe vor, alle Musiker mit einem Cello versehen. Warum soll das also nicht auch mit einem Instrumentenmix funktionieren? Ohne langes Vorspiel zeigen Eklipse die volle Bandbreite des musikalischen Schaffens. In diesem Fall sogar mit Vocals von keiner geringeren als Melissa Bonny (Sängerin bei Ad Infinitum). Cleane Vocals treffen auf harte Growls und lassen daraus einen Cocktail entstehen der Gefallen findet. Kann ich mir sehr gut live vorstellen.

Kristin: Eklipse verbinden musikalisch das, was für viele auf den ersten Blick nicht zusammengehört. Die Mischung aus klassischen Instrumenten und Symphonic Metal ist zwar nichts Neues, doch vermögen die vier Musikerinnen ihren eigenen Weg zu gehen. Bekannte Lieder werden instrumental neu interpretiert. Ab und an holt sich das Streichquartett gesangliche Unterstützung. Für ihren neuen und eigenen Song “Not All Who Wander Are Lost” haben sie sich Melissa Bonny von Ad Infinitum ans Mikrofon geholt. Dabei herausgekommen ist ein absolut feiner Symphonic Metal Track, der von wunderschönen Gesang bis hin zu coolen Growls alles enthält, was man zum Ausdruck von möglichst vielen Emotionen braucht.

Johanna: Für mich als Fan von Genremixen klingt die Idee von Symphonic Metal interessant. Dieser Song von Eklipse und Melissa Bonny sind mein erster Berührungspunkt mit dem Genre. Metal mit klassischen Elementen, gleichzeitig hart, rockig und phasenweise gefühlvoll durch den Gesang und die Streicher ist an sich vielversprechend. In dem Lied passiert viel. Es wird eine Bandbreite an musikalischen Einflüssen und Techniken in fast 5 Minuten eingearbeitet, doch trotzdem wirkt das Endergebnis weniger markant als ich erwartet hätte. Eine super Idee und nicht schlecht gemacht, doch so wirklich finde ich keinen Gefallen daran.

Daphne: Oha. Nach ein paar Sekunden Verwirrung und einem kurzen Pausenklicker wird klar: Nein, ich habe gerade nicht aus Versehen zwei Songs gleichzeitig abgespielt. Auf die Erkenntnis folgend: Knappe fünf Minuten Overload. Technisch wunderbar klar, reiner Gesang und makellose Ausführung, aber gleichzeitig einfach von allem zu viel. Ich bin gestresst, versuche mich auf einzelne Parts zu konzentrieren und bin doch nach wenigen Augenblicken wieder von anderen Tonspuren abgelenkt. Allerdings: Von mir übrigens einen Vote pro Growl 😉

Links:
Eklipse

Alle Redaktionsfavoriten findet ihr in unserer Songs of 2022 Playlist:

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