Review: 3 Doors Down am 07.06.2011 in der Zitadelle in Berlin

Am 01.11.2008 waren 3 Doors Down das letzte Mal in Berlin, damals spielten Sie  in der Columbiahalle,  jetzt kamen Sie endlich zurück, und das mit einem ausverkauften Open Air in der Berliner Zitadelle. 
                                                                                                                                   
Ab ca. 17:00 Uhr begann sich die Zitadelle zu füllen und um 18:30 Uhr, als die erste Vorgruppe, Prime Circle, die Bühne betrat,  war der Platz bereits  von Fans  bevölkert.
Die, bei  den meisten 3 Doors Down Fans noch nicht all zu bekannte südafrikanische Band, Prime Circle, wurde im Jahre 2000 gegründet und wartet nun bereits mit dem  vierten Studioalbum auf. Schon nach kurzer Zeit hatten Sie die, durch die außergewöhnliche Stimme Brad Arnolds verwöhnten Fans, für sich eigenommen. Denn auch die Stimme des Frontmanns Ross Learmonth ist auf CD, sowie nun schnell zu bemerken war, auch live etwas ganz Besonderes. Mit  wenigen  älteren Songs und einigen vom neuen Album „Jekyll & Hide“ begeisterten Sie die rockfreudigen Zuschauer. Und spätestens nach den Songs „Turning in my sleep“  und „Never gonna bring us down“ vom neuen Album, werden die deutschen Fans diese Band ganz sicher in guter Erinnerung behalten. Und ganz gewiss hätten niemand etwas einzuwenden, sollten Sie das nächste Mal wieder dabei sind, oder auch alleine noch Einmal durch Deutschland touren.

Im Anschluss an Prime Circle betrat die altbekannte Band Alter Bridge die Bühne, und wärmte die Zuschauer ordentlich für den Hauptakt vor. Bereits das letze Mal waren Alter Bridge mit 3 Doors Down auf Tour, somit hatten Sie beim Großteil der Fans einen leichten Start. Mit rockigen Gitarren und einer  lauten Mischung aus alten und neuen Songs entflammten Sie eine Stimmung  wie sie nur noch durch den, von allen erwarteten Hauptakt zu toppen war.
Und dann nach über zweieinhalt Jahren des Wartens standen Sie schließlich wieder  vor  ihren Fans, 3 Doors Down waren endlich wieder auch in Deutschland auf Tour, und dabei hatten Sie Songs vom  neuen Album „Time of  My Life“, die das  Warten mehr als wert waren.                                             Bereits der gleichnamige Opener  begeisterte die Zuschauer, wie bei  jedem neuen Album,  ein absoluter Kracher gleich zu Beginn.                

Es folgte eine perfekte Mischung von alten und neuen Songs. Den Anfang der älteren Songs machten dann direkt nach dem Opener „The Better Life“ und „Duck and Run“.  Dann ging es auch gleich weiter mit  allem, was die Fans auch heute noch von den ersten Alben hören wollen. Doch auch bei den neuen Liedern „ When your young“ und „Everytime you go“ überraschten einige Fans mit unerwarteter Textsicherheit.  Sind diese beiden Songs zwar noch nicht wirklich als Singles in Deutschland erschienen, schwirren sie zum Glück schon seit einiger Zeit durchs Internet.  Eine kurze Pause sorgte bei Teilen des Publikums  für Verwirrung, doch den eingefleischten  Fans war klar was nun kommen würde. Matt Roberts musste für „Kryptonite“   die ganz besondere Gitarre auf die Bühne holen.  War das grüne Leuchten auch bei den gegebenen Lichtverhältnissen nicht so gut zu sehen, ist diese Gitarre doch seit einer Ewigkeit nicht mehr wegzudenken wenn Matt Roberts sein Solo zum Besten gibt.

Schade beim Aufbau der Bühne war lediglich, dass Drummer Greg Upchurch größtenteils hinter seinen Bandkollegen unterging. Dies mag aber auch an der unglaublichen Bühnenpräsenz gelegen haben, die besonders Brad Arnold und Todd Harrell  an den Tag legten.  Sie standen  kaum eine Sekunde still,  und vor allem Bassist Todd Harrell war so sehr darin vertieft  Fans zuzuwinken und für Zuschauer Fotos zu posen, dass es einen immer wieder fasziniert, dass dieser Mann noch Zeit zum Bass spielen hat.
Eine besondere Erwähnung bekommt nun noch Einmal die „Kryptonite-Gitarre“, da diese, unter der Berücksichtigung, dass genau bei „Kryptonite“, Sänger Brad Arnold ohne T-Shirt zurück auf die Bühne kam, möglicherweise bei einigen weiblichen Fans nicht genug Beachtung fand. Wirklich schade drum, kann man doch grade bei den Liedern „Loser“ und „Kryptonite“  beobachten wie Gitarrist Matt Roberts ganz in seinem Element ist, und er sich neben seinen Bandkollegen ganz nach vorne an den Bühnenrand gesellt. Nicht zu vergessen natürlich auch noch Gitarrist Chris Henderson, der  wie Roberts, eher  dazu neigt an seinem Platz zu verweilen und sich ganz der Musik hinzugeben.

Zu den weiteren Highlights des Konzerts zählte die Ankündigung des Sogs „Believer“, musste doch Brad Arnold selbst sich das Lachen verkneifen als er das Lied als Pop-Rock betitelte und anmerkte Sie wollten, wie bei jedem Album wieder etwas Neues ausprobieren. Während des Songs wurde schnelle klar, was gemeint war, als Arnold sagte es mache unglaublich viel Spaß diesen Song zu spielen. Und ja irgendwie anders ist das Lied schon, aber Pop, nein das ganz sicher nicht. Nun als Zuschauer kann man zwar nicht beurteilen, wie viel Spaß es macht, dieses Lied zu spiele, aber der Reaktion auf den Song zu entnehmen, machte es auf alle Fälle spaß dieses Lied zu hören.  

Das Konzert endete wie zu erwarten war mit dem Song „When I’m Gone“,  und zu dem Text „Love me when I’m gone“ sagen die Fans nach diesem Konzerterlebnis ganz sicher ja.
Nun wo Sie grade erst bei uns auf Tour waren, lässt sich erstmal nur hoffen, dass die Zeit bis zum Erscheinungstermin des neuen Albums mit den Singles und den dazu gehörigen Videos überbrückt werden kann. Und wenn die Texte von „Round und Round“, „On the Run“ und co richtig sitze, kommen 3 Doors Down hoffentlich noch mit diesem Album wieder nach Deutschland auf Tour, damit die Fans dann wirklich bei allen Liedern voll und ganz mitsingen können.

Torsten Volkmer
Torsten Volkmerhttp://www.torsten-volkmer.de
Volkmr, der Gründer des ehemaligen Goth-Zine.de, verdingt sich „selbst und ständig“ als Linsenputzer bei volkmr fotografie ihm seine Knipsklitsche, hat sich als Chefredakteur 2.0 selbst recycelt, die Metalfriese abgeschüttelt und kämpft mit be subjective! erfolgreich gegen hausgemachte Langeweile, Schubladendenken und seine Profilneurose an. Manchmal darf er auch die RedakteurInnen rumfahren oder Wassereis abstauben.

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