Cebit 2018. Das Konzept der Messe hat sich in diesem Jahr komplett gewandelt. Alles auf Null. Neubeginn. Doch geht das Konzept im ersten Jahr schon auf? Gehen die Messemacher als Gewinner vom Platz? Das ganze erinnert jetzt mehr an die Expo 2000. Messe mit Eventcharakter. Und das hatte sich ja schon zur Jahrtausendwende bewährt.
Bereits am gestrigen Tag gab es auf dem D! Campus eine Top-Band zu hören. Mando Diao aus Schweden haben den D! Campus sehr ordentlich gerockt und für beste Stimmung gesorgt. Geht da noch mehr am Tag danach? Moment mal. Stopp, da ist doch gerade was im Gange. Schweden, Schweden ? Schweden! Japp, Fussball-Weltmeisterschaft in Russland. Schweden und Deutschland in einer Gruppe. Deutschland hat das erste Spiel gegen Mexiko verkackt. Jetzt folgt schon das erste Endspiel für die deutsche Mannschaft. Die Messe-Macher wussten bei der Band-Auswahl für die Cebit schon vorher, dass es hier eine Battle geben wird. Deutschland gegen Schweden. Und das schon bevor die eigentliche Fußball-WM begonnen hat. Wie haben die das nur gemacht? Wahrscheinlich die neueste Innovation im digitalen Bereich. Die Cebit kann halt in die Zukunft schauen.
Doch erstmal muss für Stimmung gesorgt werden. Das geht in Deutschland wie? Mit Blasmusik. Was? UFF TA TA macht gute Laune? Brass macht Spass? Yesss!!! Diese Truppe macht definitiv Stimmung. Die Jägermeister Blaskapelle (ja, die heißen wirklich so) habe sich auf die Fahne geschrieben aktuelle Hits im Blasmusik-Gewand zu performen.
Trompete, Posaune, Tuba ab geht der Huber. Das Ganze wird präsentiert von 15 jungen, gut aussehenden Ladies und auch Kerlen. Musiker(innen) und Tänzer(innen). Und schon ist der D!Campus n Bewegung. Wippen und Singen bei UFF TA TA. UFF TATA. Alles etwas schneller gespielt. Funzt wunderbar. Und wer jetzt denkt, dass ob des Bandnamens, Alkohol im Spiel ist: Nein, natürlich nicht. Mit Alkohol holt mensch keinen Pokal. Das eigentliche Spiel kommt ja erst noch.
Auf St. Pauli brennt noch Licht
Da ist noch lange noch nicht Schicht
Denn im Großen und im Ganzen
Ham wir allen Grund zum Tanzen
Für Deutschland geht ein Beginner an den Start. Wie jetzt? Ein Anfänger, ein Amateur, ein Opfer? Jan Philipp Eißfeldt, besser als Jan Delay bekannt, ist nicht nur Mitglied der Gruppe Beginner sondern auch als Solokünstler aktiv.
Der Typ spielt definitiv erste Liga mit ständigen Ambitionen auf die Meisterschaft. Und allein ist er sowieso nie, denn er hat die Disko No. 1 dabei. Eine Band in Mannschaftsstärke, die heute den D!Campus bespielt. Was heißt bespielt? Die Truppe ist offensiv ausgerichtet, hier wird geackert, gerockt, gegroovt. Volle Attacke. So gewinnt mensch das Match. Auch hier sind Trompete und Posaune im Spiel. Nur das mensch sich diesmal im Hip-HopReggaeSoulRockFunk-Bereich tummelt.
Jan Delay spielt hier definitiv Champions League. Ständig in Bewegung. Singen Tanzen, Entertainen. Der Hamburger hat´s drauf. Die Leute hängen an seinen Lippen. Diese Stimme. Diese unverkennbare, nasale Stimme. Weltklasse. Fußballerisch gesehen ist Delay der 10er, der Spielmacher. Er gibt Gas ( „Oh Jonny“), kann das Tempo auch mal rausnehmen wie bei der Reggae-Version von Nenas „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“, um gleich danach wieder „Action“ zu machen. Aber er kann auch stillstehen („Freeze“).
In der Nachspielzeit verrät er noch, wo er gleich hinfährt („St. Pauli“), dann kommt der Schlusspfiff. Deutschland gewinnt 3:1 gegen Schweden. Aber wie das Fußball-Spiel ausgeht? Da sollte mensch die Cebit-Macher fragen. Die wissen das jetzt schon.
Galerien (by Michael Lange bs! 2018):
Setlist:
- Rave Against the Machine
- Türlich, Türlich (Das Bo cover)
- Wacken
- Large
- Chili Peppers Medley
- Lieder
- Irgendwie, irgendwo, irgendwann (Nena cover)
- Straße
- Action
- Hoffnung
- Oh Jonny
Encore: - Disko
- Freeze / Lenny / Fight / Blur
- St. Pauli
Links:
www.jan-delay.de
www.jagermeister.com/de-DE/meisterwissen/jaegermeister-blaskapelle