Venenum: Trance Of Death (2017) Book Cover Venenum: Trance Of Death (2017)
Death Metal
Sepulchral Voice
17.03.2017
www.munenev.com

Tracklist:

  1. Entrance
  2. Merging Nebular Drapes
  3. The Nature Of The Ground
  4. Cold Threat
  5. Trance Of Death (Part I: Reflections)
  6. Trance Of Death (Part II: Metanola Journey)
  7. Trance Of Death (Part III: There Are Other Worlds...)

Genau solche Szenarien sind es, die mich immer wieder begeistern: Da hörst du von einer Band, die ordentlich gelobt wird, die als die Zukunft des Metals gepriesen wird (in dem Fall des Death Metals), lauscht einem Song („Crown Of Reversion“ von der Debüt-EP), findest ihn auch gut, aber nicht herausragend und dein Kopf speichert es als (möglichen) Hype ab. Dann Jahre später, legt die Band ihr erstes Album ab (in dem wirklich eine Menge Arbeit steckt), es wird wieder abgefeiert wie sonst noch was und im Kopf öffnet sich eine Schublade, um sich zu erinnern, wer das nochmal ist und wie das damalige Empfinden war. Ach ja die…

Was mich an diesem Szenario begeistert? Da hast du zuerst eine Band nicht auf dem Schirm und dann beim nächsten Output begeistern sie dich so sehr, dass du deren Scheibe nicht mehr aus dem Player kriegst. Was habe ich die Jungs verkannt und unterschätzt! Ich könnte mich selbst ohrfeigen, dass ich so gedacht habe! Doch freundlicherweise übernehmen die Herrschaften das schön selbst und versohlen mich windelweich mit „Trance Of Death“!

Liebe Leserinnen, macht euch auf eines der (wenn nicht sogar DAS) Death Metal Highlight des Jahres gefasst! Venenum hauen uns keinen „Stumpf-Ist-Trumpf“-Death Metal um die Ohren, sondern es wird ein schlüssiges, intelligentes und beeindruckendes, rund 50minütiges Stück Kunst geboten, dass mit seinem rohen, bedrohlichen, fiesen und leicht schmutzigen Gesamtsound fesselt! Darin werden Black Metal Zitate eingestreut, aber auch Classic Rock a lá Uriah Heep, The Devil´s Blood und Soundcollagen wie man sie von Pink Floyd kennt. Black/Death-Rasereien treffen auf Hammondorgelsound, das Intro („Entrance“) brilliert mit düsterem Cello-Einsatz und klassische Heavy Metal Harmonien samt Solis runden das Gesamtbild ab. Es liest sich, als wäre Album mit den verschiedensten Klängen überladen, aber das ist es auch keinen Fall. Und genau das ist es, was diesen Reiz, diese Begeisterung für  „Trance Of Death“ ausmacht: All diese Arrangements miteinander zu verknüpfen, ohne das es sinnlos zusammengepuzzelt oder unrund wirkt, sondern stets den roten Faden aufrechterhält. Hört nur mal den in drei Teilen unterteilten und circa 28 (!) Minuten langen Titeltrack an und ihr wisst was ich meine (und stellt euch darauf ein, bei „Trance Of Death (Part II: Metanola Journey) ab Minute 02:05 beim Solo vor lauter Erhabenheit Pipi in die Augen zu bekommen).

Zugegeben: diese Mixtur ist zwar nicht innovativ (Tribulation, Morbus Chron u.a. haben es in ähnlicher Weise auch schon gemacht), aber dennoch ist es äußerst erfrischend und Maßstab setzend. Bewusst gewählte Worte, denn schon lange hat mich kein Death Metal Album mehr so gefangen genommen wie dieses hier. Ein monumentales Werk einer Ausnahmeband! Und bedenkt: Venenum stehen ja noch relativ am Anfang ihrer Karriere....

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Michael Gerlinger
Bei Mike handelt es sich im Einzelnen um allerhand mittelfränkische Verhandlungsmasse, ein wahrer Gentleman, ein wahrer Poet Den Löwenanteil seiner irdischen Sternzeit fristet Metalmike, wie wir ihn nennen, auf 49°17`60" N, 10°33`34" O in der Multi Media Abteilung eines Glücksgefühl-Sortimentas. In den 90ern war Gentlemicha der erste, der sich “Musik ist (mein) Leben!” auf die Pommesgabel hat tätowieren lassen, deswegen reichte das Taschengeld auch nicht für ‘ne Baumpatenschaft. Weil Metalmike jeden Tag einen Clown frühstückt, sperren wir ihn in der Regel statt Jack in die Box und füttern ihn für den Rest des Tages hauptsächlich mit Rock- und Metalscheiben, von Weichspülern bis hin zum richtig steilen Zeug à la Mgla, Lifelover und Co.