Jaggy d Ug
03.06.2016
www.raywilson.net
- Old Book On The Shelf
- Over My Dead Body
- Cold Light Of Day
- Song For A Friend
- How Long Is Too Long
- Not Long Till Springtime
- Backseat Driving
- Parallel Souls
- Tried And Failed
- High Hopes
Versonnen schaut er vor sich hin, die Arme liegen auf einem aufgeschlagenen Heft, die Brille liegt daneben. Das ist der erste Eindruck, den man vom neuen Album von Ray Wilson bekommt. Der Ex-Sänger von Genesis und die Stimme von Stilskin hat mit „Song for a friend“ ein schönes Stück Geschichte erschaffen Zehn Songs enthält der Silberling, und es fällt schwer, da einen Favoriten herauszustellen. Es ist ein Album aus einem Guss. Und sieht man einmal von dem Pink-Floyd-Cover „“High Hopes“ ab (vom 94er-Album The Divison Bell), dann sind es neun neue.
Und es zeigt einmal mehr die melancholische Seite Wilsons. Gewidmet ist das Album wie der titelgebende Song seinem James Lewis, der im Jahr 2015 verstorben ist. Und so zieht sich diese Atmosphäre des Erinnerns an schöne wie an weniger schöne Geschichten, die das Leben so schreibt, durch alle Lieder. Ray Wilson hat schon immer seine Gefühle durch seine Musik ausgedrückt. Und so macht er es auch auf „Song for a freind“. Lieder wie „Tried and Failed“, „Cold Light of Day“, „How long is too long“ oder „Parallel Souls“ erzählen von Liebe, Eifersucht, Verletzungen und Enttäuschungen.
Das ganze ist recht sparsam instrumentiert. Die akustische Gitarre dominiert, E-Gitarre, Keyboards oder Drums kommen eher zurüchhaltend zum Einsatz. Das gilt im übrigen auch für „High Hopes“, das Wilson eigenwillig interpretiert. Wie er überhaupt auf dem gesamten Album einmal mehr beweist, was für ein begnadeter Sänger und Songschreiber er ist. Von dem Etikett „Ex-Genesis-Sänger“ hat er sich ohnehin schon lange emanzipiert.