Nik Page: Rocketqueen (2009) Book Cover Nik Page: Rocketqueen (2009)
Andre Stasius
Wannsee Records
02.10.2009
www.nikpage.de

Tracklist:

  1. Sa Coma
  2. Vicious Girls
  3. Neverland
  4. Voices From Outer Space
  5. Goldene Zeiten
  6. Kein Herz wird ewig brennen!!
  7. Nie Mehr feat. Rod Usher (The Other)
  8. Sexdrive
  9. Fight feat. Luminor
  10. Your Bad Temptation
  11. Black Jack Society feat. Köfte de Ville (Mad Sin)
  12. Pray For Me!!
  13. Wir brauchen keinen Gott!!

Das Nick Page immer schon einen „Fable“ für Science Fiction hatte, dürfte dem einen oder anderen wohl bekannt sein. So veröffentlichte der Künstler bereits 2001, parallel zum letzten Album seiner Band Blind Passengers, einen eigenen Science Fiction Epos „Neosapiens“, mit dem er sein Debüt als Roman-Autor feierte. Nach dem Erscheinen des Romans, widmet sich Nik Page ganz seiner Solo-Karriere als Musiker und Maler zu. Auf seinen ersten beiden Solo-Werken „Sacrifight „und „Sinmachine „, arbeitete er mit namenhaften Gastmusikern zusammen wie z.B Jürgen Engler (Krupps), Sven Friedrich (Ex-Dreadful Shadows, Zeraphine), die Letzte Instanz, Tanzwut oder Joachim Witt, um jetzt mal nur ein paar zu  nennen. Dabei heraus kamen Hits wie „Dein Kuss“ oder „Mysteryland“, die auf diversen Radiostationen rauf und runter liefen.

Musikalisch bewegte sich Nik, auf seinen ersten beiden Solo-Werken im Electro-Rock Genre, doch auch industriallastige Stücke hielten Einzug und sorgten für einen druckvollen Schwung im Klangbild. 2006 hauchte Nik Page einem weiteren kreativen Projekt leben ein in dem er mit renommierten Klassik-Musikern, das Klassik-Crossover-Projekt „Songs of Lemuria“ aus der Taufe hob. Mit schwarz-romantischen Hymnen, im kammermusikalischen Gewand, zog er durch die Theater unseres Landes.

Nun meldet sich der kreative Künstler mit „Rocketqueen“ zurück und lässt wieder Gitarren & Synthesizer sprechen. Nik Page bildet auf diesem dritten Solo Album einen Bogen, zwischen Modern Wave, Alternativ Pop &  Glam-Punk. Schon die Spacige Covergestaltung lässt auf Sci-Fi- Rock`N`Roll, der besonderen Art schließen. Und „Sa Coma” verleiht dieser Vermutung, auch gleich schon mal Gewichtung, futuristisch leitet dieses Intro ins Werk ein. Mit „Vicious Girls” bekommt man auch gleich den ersten krachenden Hit geboten, fast schon lässig wirkt sich der Gesang von Nik Page, in diesem tanzbaren Stück aus. Vorantreibende Beats, rockige Gitarren und ein impulsiver Refrain, locken die Zuhörer sicherlich auf die Tanzflächen der Szeneclubs. Der Song „Neverland” wirkt sich ehr balladenhaft aus und zum nachfolgenden Stück “ Voices From Outer Space“, muss man wohl nicht mehr viel sagen. Der Titelsong der X-Con 2009, ist auch gleich die erste Singleauskoppelung aus dem Album „Rocketqueen“ und rotiert bereits erfolgreich, auf diversen Musik-TV-Kanälen. Eine wahrliche Goth-Rock Hymnde bekommt man zur Albummitte mit dem Stück „Kein Herz wird ewig brennen!!“ geboten, die überwiegend deutschsprachigen Lyrics werden hier ein paar Mal von englischen Passagen untermalt. Ein wenig Punkiger zeigt sich „Nie Mehr“, das dürfte wohl daran liegen, das Nik in dieser Nummer von Rod Usher (The Other) unterstützt wird, der ein Garant für Horrorpunk vom feinsten ist. Elektrolastiger wird es mit „Sexdrive” und “Fight” bei Letzteren wirkt der ehemalige Cinema Bizarre-Keyboarder Luminor mit. Einen klassischen Rocksong, bekommt man mit „Your Bad Temptation” geboten und düster angehaucht entfaltet “ Pray For Me!!“ seine berauschende Wirkung, eine atmosphärische Nummer die sich mit ihrer Eingängigkeit spürbar absetzen kann. Ein orchestrales Ende bereitet „Wir brauchen keinen Gott!!“ und wer denkt das diese Nummer nach einer Spielzeit von 3.40 min endet, der hat weit gefehlt, den nach einer fast 5 Minütigen stillschweigenden Pause, geht es plötzlich weiter und ein massiver Beat läutet den versteckten Elektro-Pop-Remix des Songs „Neverland“ein.

Rocketqueen, ein Album mit Wow-Charakter. Hier bietet Nik Page dem Hörer wirklich eine große Bandbreite an musikalischen Leckerbissen an. Auch die Gastmusiker lassen ihre Inspirationen hörbar in die Stücke einfließen, bei denen sie mitwirken. Es ist für jeden Fan etwas dabei, egal ob man es nun Elektronisch, oder wie ich Gitarrenlastig mag, ein überzeugendes Werk.

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Torsten Volkmer
Volkmr, der Gründer des ehemaligen Goth-Zine.de, verdingt sich „selbst und ständig“ als Linsenputzer bei volkmr fotografie ihm seine Knipsklitsche, hat sich als Chefredakteur 2.0 selbst recycelt, die Metalfriese abgeschüttelt und kämpft mit be subjective! erfolgreich gegen hausgemachte Langeweile, Schubladendenken und seine Profilneurose an. Manchmal darf er auch die RedakteurInnen rumfahren oder Wassereis abstauben.