Nathan Gray: Feral Hymns (2018) Book Cover Nathan Gray: Feral Hymns (2018)
Acoustic Singer/Songwriter Rock
End Hits Records/Cargo Records
19.01.2018

Tracklist:

  1. As The Waves Crash Down
  2. Echoes
  3. Walk
  4. Burn Away
  5. Wayward Ghosts
  6. Light & Love
  7. Alone
  8. Quixote´s Last Ride
  9. Across Five Years
  10. Ebbing Of The Tide
  11. Damascus
  12. Blue Hearts & Shades Of Grey

Eine neue Scheibe von Nathan Gray? Es ist noch nicht mal ganz ein Jahr her, dass der Boysetsfire-Sänger mit seinem Nathan Gray Collective ein Album veröffentlichte (siehe das Review dazu hier) und nun steht er schon mit einer neuen Langrille auf der Matte.

Doch, aufgepasst: Bei „Feral Hymns“ handelt es sich um das erste „richtige“ Soloalbum des Amerikaners. So lautet seine Aussage über das Werk. Er überrascht dabei erneut: Kein Emocore, kein Metalcore, kein Industrial/Dark Wave und auch kein Punk dominiert hier, wie er es bei Boysetsfire, I Am Heresy, Nathan Gray Collective oder The Casting Out getan hat. Nein, „Feral Hymns“ ist eine Acoustic Scheibe, die gänzlich ohne Schlagzeug und zum Großteil auch ohne E-Gitarren (Ausnahme: „As The Waves Crash Down“, „Echoes“, „Quixote´s Last Ride“ und „Blue Hearts & Shades Of Grey“) auskommt. Nur Nathans Stimme (die hin wieder gedoppelt wird), Piano, eine Akustikgitarre und gelegentliche weibliche Guest-Vocals sind zu hören.

Nach meinem ersten Durchlauf war ich ehrlich gesagt überhaupt nicht begeistert, sondern eher gelangweilt. Doch nach mehreren Durchläufen entwickelten die Songs ihr Eigenleben und konnten für ein kleines Aufsehen sorgen. Vieles zündet und so kann man sich die Scheibe nach einem sehr langen stressigen Tag als „Entspannungsmusik“ zu Gemüte führen. Gesanglich macht Mr. Gray alles richtig, denn mit „Echoes“, „Walk“ und „Light & Love“ gibt es ein paar feine Ohrenschmeichler. Mit diesem Absatz könnte ich dieses Review eigentlich schon abschließen, resümieren, dass „Feral Hymns“ besser in dem Schaffen von Nathan Gray ist, als das letztjährige „Until The Darkness Takes Us“ und gute vier Sterne darunter setzen.

MOMENT!

Nicht so schnell: Es gibt hier aber ein riesengroßes Manko, bei dem ich einen Stern abziehen muss. Wir erinnern uns an die Aussage, dass „Feral Hymns“ das erste „richtige“ Soloalbum sei. Bei allem Respekt für Mr. Gray, aber ich finde es ehrlich gesagt schwach, das von den zwölf enthaltenen Songs, genau die Hälfte (!) aus dem eigenen Repertoire bedient und nur in ein Acoustic-Gewand gesteckt wurde. Im Klartext: „Across Five Years“ stammt von Boysetsfire, „Alone“, „Quixote´s Last Ride“ und „Ebbing Of The Tide“ wurden bereits mit The Casting Out veröffentlicht, „Wayward Ghosts“ findet man auf der „Nthn Gry“-EP und „Damascus“ ist gar nicht unähnlich arrangiert worden, wie es bereits auf dem „Until The Darkness Takes Us“ vom Nathan Gray Collective vorzufinden ist. Ich streite sicherlich nicht ab, dass es verboten ist, sich seine eigenen Songs vorzunehmen und alles in Singer/Songwriter-Manier vorzutragen, aber damit die Hälfte eines Albums zu füllen (die nicht mal 40 Minuten lang geht), als vollwertige Langrille anzupreisen und als „richtiges“ Solowerk zu betrachten kommt einer Verarsche ziemlich nahe. Mir stellt sich da eher die Frage: Muss das sein? Eine EP mit den neuen Songs, hätte es auch getan.

Aber kommen wir lieber zu einer wichtigeren Frage, die sich an den Sänger richtet: Hey Nathan, wie sieht es denn mit einer neuen Boysetsfire CD aus? Nicht nur ich, sondern viele andere auch, würden sich darüber freuen bzw. sich das wünschen, anstatt einem „neuen“ Solo-„Aufguss“.

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Michael Gerlinger
Bei Mike handelt es sich im Einzelnen um allerhand mittelfränkische Verhandlungsmasse, ein wahrer Gentleman, ein wahrer Poet Den Löwenanteil seiner irdischen Sternzeit fristet Metalmike, wie wir ihn nennen, auf 49°17`60" N, 10°33`34" O in der Multi Media Abteilung eines Glücksgefühl-Sortimentas. In den 90ern war Gentlemicha der erste, der sich “Musik ist (mein) Leben!” auf die Pommesgabel hat tätowieren lassen, deswegen reichte das Taschengeld auch nicht für ‘ne Baumpatenschaft. Weil Metalmike jeden Tag einen Clown frühstückt, sperren wir ihn in der Regel statt Jack in die Box und füttern ihn für den Rest des Tages hauptsächlich mit Rock- und Metalscheiben, von Weichspülern bis hin zum richtig steilen Zeug à la Mgla, Lifelover und Co.