IamX: Volatile Times (2011) Book Cover IamX: Volatile Times (2011)
BMG
18.03.2011
www.iamx.eu

Tracklist:

  1. I salute you Christopher (Ode to Christopher Hitchens)
  2. Music People
  3. Volatile Times
  4. Fire And Whispers
  5. Dance With Me
  6. Bernadette
  7. Ghosts Of Utopia
  8. Commanded By Voices
  9. Into Asylum
  10. Cold Red Light
  11. Oh Beautiful Town

Chris Corner, Mastermind von Iamx, steht erneut mit einem Werk vor der Tür. Der Albumtitel "Volatile Times" lässt mal wieder viel Raum zur Spekulation, doch wie ist es um den Inhalt bestellt?

Mit dem ruhigen ersten Song "I Salute You Christopher", der eigentlich mehr einem Intro gleicht und sich grundsätzlich auf den stets einwandfreien Gesang beschränkt, steigt die Neugierde auf das Album. Wird "Volatile Times" ebenso brilliant wie "Kingdom Of Welcome Addiction" und all die anderen Vorgänger werden?

Bei "Music People", das einen sehr schwermütigen und düsteren Song darstellt, rufen Rhythmus, Melodien und Gesang ein Deja Vu hervor. Es scheint als habe man das alles schon einmal von Iamx gehört. Sollte Chris Corner etwa an dem Punkt angelangt sein an dem er nur noch sich selbst kopiert? Denn trotz ungebremster und unübertroffener Qualität gibt es kaum einen Moment der besonders hervorsticht.

Doch genau bei diesem Gedanken stellt sich dann wiederum die Frage: "Ist dies bei einem musikalischen Genie wie Chris Corner überhaupt notwendig?". Die Antwort lautet: Nein! Betrachtet man das Album einfach mal als Fortsetzung der vergangenen 3 Werke so ziehen sich musikalische Finessen, perfektionistische Gesangsspuren und Soundarrangements durch jedes einzelne Album - also auch durch "Volatile Times". Dieselben Ansprüche spiegeln sich wider, die Chris Corner offensichtlich an sich selbst, seine Band und vor allem die Liveshows hat.

Zwar finden sich weniger tanzbare Clubhits auf dem Album. Diese beschränken sich teilweise mit etwas Fantasie auf "Volatile Times", "Cold Red Light" und dem Hit "Ghosts Of Utopia".

Doch überzeugen auch zutiefst stimmungsdrückende Stücke wie "Oh Beautiful Town". Man sollte Iamx sowieso nicht an  derlei clubtauglichen Hitgaranten festmachen, die ihren Bekanntheitsgrad steigerten. Diese Band ist viel tiefgründiger und facettenreicher. Und  diese Tiefgründigkeit stellt sich nunmal wie bei "Volatile Times" oft etwas quer und ist nicht so leicht verdaulich und für Clubhitfans schwer tragbar.

Doch begibt man sich einmal auf die dunkle Seite wird man schnell von einer düsteren Faszination gefangen und steigert diese von Song zu Song.

Iamx haben mit "Volatile Times" vielleicht nicht gerade einen Zahn zugelegt doch präsentieren sie sich trotzdem ungebremst. Und das mit konstanter Leidenschaft, Einzigartigkeit und einer Unübertroffenheit, die ihnen mit Sicherheit keiner so schnell nehmen kann. Genau aus diesem Grund können Iamx und ihre Werke so schnell nicht langweilig werden... Manchmal muss man nur etwas öfters und genauer hinhören.

Vorheriger ArtikelMono Inc.: Voices of Doom (2009)
Nächster ArtikelLullacry: Vol. 4 (2005)
Melanie Schupp
Melanie – the fucking awesome face from outer space – Schupp, ist Freizeitzombie, der Alptraum jedes Metalldetektoren, HardcoreBraut und schippert von Hamburch auch mal über den Musicheadquarter. Als kleine Schwester Edward Scissorhands, hat sie das zweite Gesicht, schreibt ihre Texte mit Kunstblut und Kajal und bringt Farbe in jeden Fotograben.