Heavenwood: The Tarot Of The Bohemians (2016) Book Cover Heavenwood: The Tarot Of The Bohemians (2016)
Occult Emotive Metal
Massacre Records
22.07.2016

Tracklist:

1. The Juggler
2. The High Priestess
3. The Empress
4. The Emperor
5. The Pope
6. The Lovers
7. The Chariot
8. Justice
9. The Hermit
10. The Wheel Of Fortune
11. Strength
12. The Hanged Man
13. Frithiof's Saga

„Heavenwood“ sind nicht nur eine junge Band. Nein, sie bringen auch gleich ihr eigenes Genre mit. „Occult Emotive Metal“ nennt sich die Stilrichtung, die nun mit „The Tarot Of The Bohemians“ eine lyrische Dichtung bekommt. Auf ihrem 5. Album zeigen sich die Jungs ausgereifter und deutlich spielwütiger als auf den Vorgängern.

Schon bei „The Juggler“ bemerkt man eine sehr ungewöhnliche Stimmung im Song. Irgendwo zwischen Death Metal und Crossover zeigen sich die Jungs sehr wagemutig und experimentieren mit ihren Sounds. „The high Priestess“ kann als Duett aufwarten und verwandelt den Track in eine bitter-schwarze Romanze, die sicher ihre Fans finden wird. Ein bemerkenswertes Stück für diese Band. Mit „The emperor“ begibt man sich dann wieder in das Fahrwasser des Death-Metals. Schnelle und brutale Gitarren geben hier ganz klar den Takt vor. Ein Stück, dass eher im Extreme-Metal Bereich anzusiedeln ist. Religionskritik gehört wohl bei diesem Genre definitiv zum guten Ton und so widmen die Jungs dem Papst eine eigene Hymne „The Pope“ punktet durch schwermetallische Gitarrenklänge und Drums, die gut nach vorne gehen.

Mit „Justice“ zeigt man sich eher von der melodischen Seite. Hier verbindet sich das gute Song-Writing mit einer Instrumentalisierung, die wirklich fasziniert. Eine schöne Mid-Tempo Nummer, die irgendwo zwischen Melancholie und Party anzusiedeln ist. „The hermit“ beginnt mit sanften Chorklängen, ehe die E-Gitarren und mörderische Growls die trügerische Stille zerreißen. Die Spielfreude ist auch hier wieder mehr als beachtlich. „The hanged man“ dürfte insbesondere den Headbangern gefallen, verfügt dieser Beitrag doch über ein Riff zu dem man gern das Haupthaar schüttelt. „Frithiof's Saga“ ist das hauseigene Epos dieser Band. 7 Minuten, die vor Power und Abwechslung nur so strotzen. Ein krönender Abschluss dieses Meisterwerkes.

Fazit:
„Heavenwood“ sind größtenteils noch sehr unbekannt hier in Deutschland. Mit diesem Album könnte es sich ändern. Mit solcher Spielfreude und interessanten Tracks sollte man auch hierzulande auf sich aufmerksam machen können. „The Tarot Of The Bohemians“ solltet ihr eine Chance geben.

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Fabian Bernhardt
Um unglaublich international zu wirken, hat die Redaktion einen Headhunter auf DEN Berliner angesetzt. DAS Phantom, wie es aus Szenekreisen heißt, hat viele Tarnidentitäten. Gesichert ist, dass der Dämon – ein gerade mal 76 Zoll großer metalbesessener Gothik-Zwerg – im Nebenerwerb als Schauma-Shampoo-Model jobbt und einen mittel bis stark ausgeprägten Festivalfetisch pflegt, sich während der Wintermonate mit Kneipensport Ersatzbefriedigung verschafft und eine ruhige Kugel in seinem Prinzessin-Lilliefee-Darkroom schiebt. Ob es das Spandauer Edelexemplar wirklich gibt oder auch Bernhardt nur ein Pseudonym ist, konnte bisher nicht geklärt werden.