Aeternitas: House Of Usher (2016) Book Cover Aeternitas: House Of Usher (2016)
Symphonic Metal
Massacre Records
21.10.2016
www.aeternitas.info

Tracklist:

1. Le Coeur
2. House Of Usher
3. The Prophecy
4. Roderick
5. Madeline
6. Fear
7. Forbidden Love
8. The Haunted Palace
9. Tears
10. Buried Alive
11. Can You Hear The Demons
12. The Fall
13. Falling Star
14. Open Your Eyes
15. Ethelred

Hinter „Aeternitas“ steckt ein ganz besonderes Projekt. Kein typischer Metal-Act, sondern vielmehr als Symbiose zwischen Metal, Theater und Musical zu verstehen, zaubern Alma und Oliver an den Vocals eine ganz besondere Stimmung in die härteste Musik der Welt.

Selbstverständlich versteht die restliche Band ihre Arbeit genauso gut, wie die beiden Klang-Experten. „House Of Usher“ ist kein schnelles Konsumprodukt, sondern die musikalische Umsetzung des Klassikers von Edgar Allen Poe, der an dieser CD sicher auch seine Freude gehabt hätte.

Mit „Le Coeur“ wird der ZuhörerIn in die mysteriöse Welt der schottischen Highlands entführt. Der Titeltrack „House of usher“ beschreibt das Herrenhaus, in das sich der Erzähler begibt. Eine einprägsame Melodie trifft auf den kraftvollen Gesang von Alma und Oliver. Die Stimmung ist mystisch und bedrohlich. „The Prophecy“ kann durch eine dunkelromantische Atmosphäre punkten. Der Refrain wirkt unbändig, während die Geschichte langsam Fahrt aufnimmt.

Die beiden folgenden Lieder beschreiben die Hauptakteure „Roderick“ und „Madeline“. Während der Track für den Hausherren verstörend wirkt, ist „Madeline“ eher ruhig, gefühlvoll und unglaublich kraftvoll. Bedrohlich und düster zeigt sich „Forbidden Love“. Ein sanft gehauchtes Liebesgeständnis, das gesellschaftlich keine Anerkennung fand. Mit „Buried Alive“ findet sich der Geheimtipp des Albums. An diesem Track hätte wohl auch Edgar Allen Poe seine Freude. Eine Powerballade, wie aus dem Lehrbuch. Der Spannungsbogen wird bis zum Zerreißen gespannt, ehe sich die gesamte Kraft in einem opulenten Klangfeuerwerk entlädt.

„The fall“ ist ein fast schwereloser Song, der mit einer Melodie punktet, die man so schnell nicht mehr vergisst. Um die Stimmung zu zementieren, findet sich ein Chor im Background, der dem Track noch mehr Tiefe verleiht. Nach dem Einsturz des Hauses, kommt nun die Moral von der Geschichte. „Open Your Eyes“ lässt die gesamte Story nochmal Revue passieren. Teilweise mit schockierenden Einblicken. Mit dem opulenten „Ethelred“ wird dem Album dann der Schlussakkord verpasst. Ein hymnisches Outro, das einfach zu begeistern weiß.

Fazit:
„Aeternitas“ erschaffen ein Meisterwerk, das zu den besten Konzeptalben der letzten Jahre gezählt werden darf. Die Kurzgeschichte von Edgar Allen Poe erweist sich als ideale Basis für die Klänge dieser Band. Stimmungsmäßig wird alles bedient, von Himmelhoch jauchzend bishin zu Tode betrübt. Wer sich gerne auf eine Achterbahn der Gefühle begibt, bekommt mit „House of Usher“ sein neues Lieblingsalbum präsentiert.

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Fabian Bernhardt
Um unglaublich international zu wirken, hat die Redaktion einen Headhunter auf DEN Berliner angesetzt. DAS Phantom, wie es aus Szenekreisen heißt, hat viele Tarnidentitäten. Gesichert ist, dass der Dämon – ein gerade mal 76 Zoll großer metalbesessener Gothik-Zwerg – im Nebenerwerb als Schauma-Shampoo-Model jobbt und einen mittel bis stark ausgeprägten Festivalfetisch pflegt, sich während der Wintermonate mit Kneipensport Ersatzbefriedigung verschafft und eine ruhige Kugel in seinem Prinzessin-Lilliefee-Darkroom schiebt. Ob es das Spandauer Edelexemplar wirklich gibt oder auch Bernhardt nur ein Pseudonym ist, konnte bisher nicht geklärt werden.