H-BlockX: Open Letter To A Friend (2007) Book Cover H-BlockX: Open Letter To A Friend (2007)
Jörn Constabel
X-Cell Records
07.08.2007
www.hblx.de

Tracklist:

  1. Cliché
  2. Here I Go Again
  3. Countdown To Insanity
  4. I Don't Want You To Like Me
  5. Yesterday
  6. Leaving
  7. Selfconversation
  8. Stay
  9. Ordinary Man
  10. ... And I Wonder
  11. Bring It On
  12. Open Letter To A Friend

„It´s just another cliché, that rock´n´ roll is yet dead - Look at my resume, ain´t I looking great“, das ist die erste Strophe auf dem Neuling „Open Letter To A Friend“ der H-Blockx. Und es schaut schon gut, das neue Album, aber noch besser klingt es.

In den zwölf Tracks ist von allem was dabei: Party Rock, Balladen bis hin zu Nu-Metaleinflüsse; halt 100% Crossover, so wie man die vier Münsteraner kennt. Somit kommt es, dass in einigen Songs Metal-Riffs auftauchen und in anderen wiederum Klaviermelodien, wie z.B. im Titelsong „Open Letter To A Friend“.

Obwohl die Band schon seit gut 18 Jahren auf der Bühne steht, haben die H-Blockx ihre Wurzeln nicht vergessen. In dem Song „Yesterday“ erinnern sich die Band Member an ihre Gründung 1990. Aber vor dem Rückblick kommt ein anderer Song, „Countdown To Insanity“, indem die H-Blockx ihre Hörer aufrufen jetzt etwas für die Zukunft zu ändern.

Das Album macht eine gewagte Grätsche zwischen befreienden Rocksongs und tiefgehend, verträumten Tracks. Wenn man das Album hört, kann man sich nicht einfach zum Chillen aufs Sofa knallen, weil man bei Songs wie „Here I Go Again“ oder „I Don’t Want You To Like Me“ nicht einfach still liegen bleiben kann. Außerdem kommt Gefühlsduselei auf, denn thematisch kommt alles dran: Kritik an der Gesellschaft, Herzschmerz, Verarbeitung von Erinnerungen und Sex. Das ist ein ganz schönes Durcheinander, was dazuführt, dass man viel zu schnell seine drei, vier Lieblingssongs hat und die restlichen Tracks aus der Playlist löscht.

Um nochmal auf die anfangs erwähnten Klischees zu kommen: Vorwürfe, dass Deutsche Musik kein globales Potential hätte sollten wir spätestens mit diesem Album beseitigt haben. Angeblich soll die Band eine Wette mit ihrer Plattenfirma abgeschlossen haben. Die H-Blockx würden alle Marketingkosten für das Album übernehmen, sollte das Video „Countdown To Insanity“ nicht bis zum Albumrelease 100.000 Hits bei Youtube haben.

Die Wette ging auf und als Dank an ihre Fans, spielte die Band ein Gratiskonzert in ihrer Heimatstadt. Das Album ist definitiv ein Erfolg der Deutschen Musikszene. Die Vielfalt der Songs und das durch die Wette veranstaltete Exempel gegen die Musikindustrie und für die künstlerische Freiheit, rundet das ganze in einem schicken, kommerziell tauglichen, Image ab. Es sollte also für jeden Rocker was dabei sein.

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Torsten Volkmer
Volkmr, der Gründer des ehemaligen Goth-Zine.de, verdingt sich „selbst und ständig“ als Linsenputzer bei volkmr fotografie ihm seine Knipsklitsche, hat sich als Chefredakteur 2.0 selbst recycelt, die Metalfriese abgeschüttelt und kämpft mit be subjective! erfolgreich gegen hausgemachte Langeweile, Schubladendenken und seine Profilneurose an. Manchmal darf er auch die RedakteurInnen rumfahren oder Wassereis abstauben.