Dimmu Borgir: In Sorte Diaboli (2007) Book Cover Dimmu Borgir: In Sorte Diaboli (2007)
Nuclear Blast
27.04.2007
www.dimmu-borgir.com

Tracklist:

  1. The Serpentine Offering
  2. The Chosen Legacy
  3. The Conspiracy Unfolds
  4. The Sacrilegious Scorn
  5. The Fallen Arises
  6. The Sinister Awakening
  7. The Fundamental Alienation
  8. The Foreshadowing Furnace
  9. The Invaluable Darkness

Es wurde ja in den jüngst vergangenen Jahren übel gebraut und geköchelt in den Küchen des düsteren Blackmetal. So einige Bands – alte wie neue – versuchten sich an neuen Rezepten für dunkle Gaumenschmäuse. Bis das gesamte Gewusel dann doch zu bunt wurde und sich die Altmeister, die Fünf-Sterne-Blackmetaller sozusagen, erhoben und nach vier Jahren ein Machtwort sprachen. Und so erklang es „In Sorte Diaboli“ aus den Hallen der norwegischen Blackmetalschmiede und das von niemand Geringerem als Dimmu Borgir!

Allein der Name entlockt dem ein oder anderen ein „ah“ und „oh“ und die Nackenhärchen stellen sich. Die Vorreiter des Genres blieben in den vergangenen Jahren keineswegs untätig. Das neun Songs lastige „In Sorte Diaboli“ knüpft an, wo die Norweger mit Alben wie „Death Cult Armageddon“ oder „Puritanical Euphoric Misantrophia“ aufgehört hatten. Progressive und clever arrangierte Songs blasen den Marsch und beweisen, dass Dimmu Borgir nach wie vor eine der wichtigsten Bands ihrer Art sind.

Stellenweise eingesetzte orchestrale Einwürfe bleiben auch auf diesem Album nicht aus. Doch diesmal nicht ganz so präsent wie auf vergangenen Werken, sondern gezielt platziert und darauf bedacht die Gitarren nicht zu verdrängen, wirkt das Ganze wunderbar stimmig und geht fließend ineinander über.

Allerdings bleibt zu bemängeln, dass das Tempo etwas zurückgenommen wurde – waren Dimmu Borgir doch bis dato die am meisten Geschwindigkeitsrausch verursachenste Band. Auch die Songlänge wurde etwas hörerfreundlicher gehalten. Diese zwei Hauptkritikpunkte mögen bei dem ein oder anderen Dimmu Borgir Anhänger mit Sicherheit etwas anecken und schwer verdaulich sein. Doch nach mehrmaligem Durchhören wird sich das legen, wie es bei einem klassischen „Grower“ Album der Fall ist. Ob konzeptionell geplant und durchdacht oder einfach nur per Zufall – Grundstimmung, Lyrics, Melodie, Härte und Brutalität finden sich hier in einer harmonierenden Symbiose wieder, die dem wohlverdienten Status der Band einmal mehr gerecht wird.

Auch das aktuelle Video zu dem Opener „The Serpentine Offering“, das bereits auf youtube zu betrachten ist, gibt sich wundervoll klischeereich. Wie die gesamte Geschichte des Albums spielt dies im Mittelalter. Brutale Klänge, viel Nebel und Dramaturgie. Filmstimmung kommt nicht nur durch das Video und die orchestralen Klangwelten inmitten vieler der Songs auf. Auch Special Effects wie wiehernde Pferde überraschen und lassen den Hörer immer tiefer in das Album sinken. Ein Hörspiel könnte man sagen. Man sollte sich wirklich darauf einlassen. Vielleicht ist es rein songtechnisch gesehen nicht das beste Werk der Norweger, aber mit Sicherheit das durchdachteste und das stimmigste. Eine Geschichte, die man von A bis Z hören und als Ganzes sehen muss und nicht jeden einzelnen Song zerhacken und auseinanderpflücken.

Und wer nun am Ende des Albums angelangt ist und immer noch am Zweifeln ist, sollte sich selbst den Gefallen tun und die CD gleich noch mal von vorn hören.

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Melanie Schupp
Melanie – the fucking awesome face from outer space – Schupp, ist Freizeitzombie, der Alptraum jedes Metalldetektoren, HardcoreBraut und schippert von Hamburch auch mal über den Musicheadquarter. Als kleine Schwester Edward Scissorhands, hat sie das zweite Gesicht, schreibt ihre Texte mit Kunstblut und Kajal und bringt Farbe in jeden Fotograben.