ASP: Zaubererbruder (2008) Book Cover ASP: Zaubererbruder (2008)
Trisol
29.08.2008
www.thetalesofasp.com

Tracklist:

  • Disk: 1
  1. Intro: Betteljunge
  2. Krabat
  3. Die Teufelsmühle
  4. Denn ich bin der Meister
  5. Fluchtversuch
  6. Elf und einer
  7. Mein Herz erkennt dich immer
  8. Verwandlungen 1-3
  • Disk: 2
  1. Abschied
  2. Der schnitter Tod
  3. Spottlied auf die harten Wanderjahre
  4. Zauberbruder
  5. Das geheimnisvolle Fremde (Ja, ja, drei mal hurra!)
  6. Am Ende
  7. Outro: Zwei Schwäne

ASP, die deutschen Meister der düsteren Melancholie aus Frankfurt veröffentlichen wieder ein Werk, bei dem sich die Lobgesänge überschlagen. Der märchenhafte Name „Zaubererbruder“ alleine besitzt schon genug Aussagekraft, um mit ein wenig Phantasie die Vorfreude ins unermessliche zu treiben. Kaum hat man das neue Album eingelegt entschwindet man auch schon in die Welt von ASP, Preußler und Breznan. Denn an Preußlers Roman „Krabat“ (dessen Verfilmung bald in die Kinos kommt) orientiert sich „Zaubererbruder“. Dabei vergisst er auch Breznan nicht und mischt dazu noch Teile der ursprünglichen Krabat-Saga hinzu. Heraus kommt bei dieser Mixtur ein wunderbares Album mit einer Neuinterpretation Krabats.

Zu Beginn halten sich ASP noch stark an die ursprüngliche Geschichte, etwas gewöhnungbedürftig auf den ersten Ton, da viele Bausteine der Folklore mit einfließen. Doch hat man sich nach den ersten Klängen eingefunden ist man verzaubert von der vielfältigen und abwechslungsreichen Musikwelt, die ASP schaffen. Während einige Lieder sich hauptsächlich auf den Gesang fokussieren, warten andere wiederum mit rockigem Sound auf. So träumt der Hörer mit, er leidet und er freut sich und verfällt vor allem in bittersüße Melancholie. Er wird zur schwarzen Mühle in Schwarzkollm geführt und ist gefesselt von der Geschichte an sich, als auch der Fähigkeit ASP’s einen bekannten Roman so gelungen umzusetzen. Das Album ist eindeutig ruhiger als vorangegangene. EBM-Ansätze sind weniger zu finden und Dancefloor-Füller ebenso - doch dies mag an der Geschichte darin liegen. Die Atmosphäre und die Erzählung könnten besser nicht transportiert werden. Eine andere Umsetzung wäre eher fehl am Platze gewesen. Und eine Band muss auch einmal andere Wege beschreiten, um sich weiter zu entwickeln, und dies haben ASP mit Bravour geschafft! Für jeden Fan von ASP als auch Geschichtenliebhaber zu empfehlen.

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Melanie Schupp
Melanie – the fucking awesome face from outer space – Schupp, ist Freizeitzombie, der Alptraum jedes Metalldetektoren, HardcoreBraut und schippert von Hamburch auch mal über den Musicheadquarter. Als kleine Schwester Edward Scissorhands, hat sie das zweite Gesicht, schreibt ihre Texte mit Kunstblut und Kajal und bringt Farbe in jeden Fotograben.