A Perfect Circle: Eat the Elephant (2018) Book Cover A Perfect Circle: Eat the Elephant (2018)
Alternative
BMG/Warner
20.04.2018
CD
www.aperfectcircle.com

Tracklist:

1. Eat the Elephant
2. Disillusioned
3. Contrarian
4. The Doomed
5. So Long, And Thanks For All the Fish
6. TalkTalk
7. By and Down the River
8. Delicious
9. DLB
10. Hourglass
11. Feathers
12. Get the Lead Out

Wenn es nach Maynard James Keenan geht sind wir alle gefickt, so zumindest der Grundtenor von „Eat the Elephant“. Und wenn wir ganz ehrlich sind, hat er wahrscheinlich recht. Unsere Welt befindet sich an einem Punkt, der wohl ausgereicht hat, um A Perfect Circle 14 Jahre nach ihrem letzten Album „eMOTIVe“ aus ihrem Versteck zu locken. Herausgekommen ist ein Album, das für eingefleischte Anhänger Keenans die ein oder andere Überraschung bereithält.

Der erste Titel „Eat the Elephant“ beginnt zurückhaltend- Ein Schlagzeug, Klavierakkorde in Moll und Keenans facettenreiche, in diesem Stück sehr feminin anmutende Stimme bilden ein unerwartet ruhiges Stück. Etwas nachdrücklicher wird es bei „Disillusioned“. Der Song über unsere ausartende Abhängigkeit von Technik wurde bereits vorab als Single veröffentlicht. Düster, dramatisch und gewaltig geht es mit „The Contrarian“ und „The Doomed“ weiter bevor mit „So Long and Thanks for all the Fish“ ein Bruch erfolgt, den sich die treue A Perfect Circle und Tool- Anhängerschaft nicht in ihren wildesten Träumen hätte ausmalen können. Dur-Akkorde, Upbeat-Tempo – wiebittewas? Erst bei genauerem Hören offenbart sich die düstere Ironie. Bravissimo Hiphiphooray! Eine Nummer, um fröhlich in den angekündigten atomaren Weltuntergang zu tanzen.

Genug rumgealbert. Mit „Talk Talk“ geht es wieder mit gewohntem Ernst an die Sache. Besonders auffällig an dieser Stelle, wie viel Zeit in sämtlichen Songs für stets abwechslungsreiche instrumentale Parts eingeräumt wird. „Hourglass“ ist ein weiterer Song, der besonders hervorsticht und durch Sprechgesang und unzählige verfremdende Stimmeffekte beherrscht wird. Etwas luftiger, aber nicht weniger pathetisch wird der Sound bei „Feathers“. Beendet wird das Album mit dem Titel „Get the Lead Out“, welcher mit einem Hip Hop Beat überrascht, der Maynards Stimme in den Hintergrund stellt.

„Eat the Elephant“ – eine gefühlte Ewigkeit haben wir gewartet und wurden zum Glück nicht enttäuscht. Das Album ist überraschend abwechslungsreich – von einer Wiederholung der alten Alben keine Spur. Die Texte auf dem Album sind gewohnt poetisch und trotzdem ungewohnt direkt, perfekt inszeniert von Keenans Gesangsvariationen. Die Songs sind allesamt spannend. Pompös und doch zurückhaltender als erwartet und dass trotz all der Wut, die sich durch die Texte zieht. In einfachen Worten zusammengefasst: Das Album ist wahnsinnig gut!

Und wer weiß…aggressiver zur Sache geht es ja dann vielleicht auf der Neuen Tool. Wir sind gespannt!

 

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Thea Drexhage
Thea Drexhage hat Salma Hayek einiges voraus! 10 mm. Wie die meisten Frauen der Redaktion, Duffy, Beth Ditto, Joan Rivers oder Angus Young kann sie die MusikerInnen aus dem Bühnengraben also völlig problemlos sehen, wenn jemand ihren Hocker trägt, wird aber - das hat sie mit Salma dann doch wieder gemein - dennoch viel zu oft auf Ihre Körpergröße, ihre Mähne und ihre leicht misanthropischen Anflüge reduziert. Damit sie also nicht im nächstbesten Titty Twister von Sonnenunter- bis Sonnenaufgang Menschenmengen und Bläser mätzelt, halten wir “Aggro-Thea”, die zuvor ganze Landstriche in Mecklenburg Vorpommern ausgerottet hat, halbtags im spießbürgerlichen Oldenburger Exil an der langen Leine. Seither legt sich die scheißpünktliche existentialistische Besserwisserin analog mit Sartre, Camus & Kodak an und ja, auch wir müssen neidlos zugestehen, dass der Instagram-Account ihrer beiden Katzen “Salma” und “Hayek” mehr Follower pro Tag hat, als unser webzine im ganzen Jahr.