Am 7. Dezember 2025 feierte Letzte Instanz ihr großes Jubiläum in Dresden – ein emotionaler Abend voller Erinnerungen, Musik und Gänsehautmomenten. Nur kurz zuvor hatte die Band bekanntgegeben, dass 2025 ihre letzte gemeinsame Reise sein wird.
Wir haben mit Benni Cellini, dem charismatischen Cellisten der Band, über diesen besonderen Abend gesprochen – über Abschiede, Zusammenhalt, und warum es Zeit ist, „Danke und Lebewohl“ zu sagen.

BS: Ihr habt erst kürzlich eine Bombe fallen lassen: 2025 wird das letzte Jahr der Letzten Instanz sein. Dazu habt ihr sehr viele Kommentare, Nachrichten und Anrufe bekommen. Wie geht es dir aktuell damit?
Benni: Mich persönlich, und ich glaube die Kollegen ebenso, hat das total geflasht und auch überfordert. Die Kommentare und Nachrichten waren so zahlreich, damit hatten wir absolut nicht gerechnet. Und sie waren so liebes- und verständnisvoll und trotzdem dankbar traurig, ich musste zum Schluß mein Telefon ausmachen. Da war manch Träne im Augenwinkel, es kamen viele alte Erinnerungen wieder hoch und auch ein paar bange Blicke auf den November 2025! Wir haben tolle Fans, muss man schon sagen!
BS: Kannst du mehr zu den Hintergründen sagen, die zum “Band-Schlussstrich” geführt haben?
Benni: 27 Jahre sind ja schon eine Nummer, soviel erstmal dazu! Wir sind stolz und ehrfürchtig, dass wir so lang, so weit oben mitspielen durften. Das Musikmachen und die Konzerte haben unglaublichen Spaß gemacht, leider ist das in der Branche nur noch ein Teil der Miete… Social Media nimmt immer mehr Raum ein und dafür sind wir ehrlich gesagt zu alt. Wir haben es lange versucht und nun mit unserer Maria auch einen Profi dafür gefunden, aber dieses ständige Liefern von Inhalten haben wir nicht geschafft und wissen auch immer noch nicht, warum wir das tun sollten! 😉 Wir sind Musiker und keine Schauspieler oder Werbefachmänner! Außerdem ist das Leben auch an uns nicht vorüber gegangen. Wir sind mittlerweile in alle Himmelsrichtungen verstreut (waren wir schon immer, aber seit Schwibs nach Bonn gezogen ist, bin ich der einzige Dresdner), das macht es nicht leichter. Dann kommen Kinder mit ins Spiel, das Leben geht eben seinen Weg. Und eine gewisse Leere und Müdigkeit, was Letzte Instanz angeht, mussten wir uns leider eingestehen. So war der gemeinsame, freundschaftliche Entschluß noch ein Jahr feiern und dann schließen wir das Kapitel LI für alle mehr als tragbar!

BS: Was ist dein Lieblingslied von euch selbst und warum?
Benni: Nun haben wir ja gerade unsere letzte EP herausgebracht, da sind 5 wirklich tolle Nummern zum Abschied drauf – aber an die neuesten Sachen denkt man natürlich immer als Erstes… Mein Letzte-Instanz-Lieblingslied des vergangenen Vierteljahrhunderts ist: Für immer und ewig – die Strophe brachial, der Refrain romantisch – besser läßt sich die Musik von Letzte Instanz nicht erklären! Und den Text ‚So atme und lebe – Als könnte es immer so gehen – Genieße die Zeit am Leben zu sein – Für immer und ewig – Ein Leben das niemals vergeht – Unsterblich zu sein – Das ist nur ein Traum‘ hab ich in mich aufgenommen für alle Zeit! Der bleibt! Wie übrigens die anderen Lieder ja auch! Das ist ein superschönes Gefühl!
BS: Am 07.12.2025 fand eurer großer Bandgeburtstag 25+1 im Alten Schlachthof Dresden statt. Wie war es für euch? Feiern die Fans jetzt anders, weil sie wissen, dass die gemeinsamen Instanz-Konzerte nun endlich sind?
Benni: Ehrlich gesagt, hatte ich dolle Angst vor dem Konzert. Heimatstadt und kurz vorher diese Ansage – ich kann Leute nicht weinen sehen ohne mitzumachen! Beim Soundcheck kamen Momente, wo ich dachte, dass wird ganz furchtbar, ich darf nicht ins Publikum schauen. ABER es kam ganz anders und zwar so, wie wir es uns gewünscht haben: Die Leute haben gefeiert, von der ersten Note bis zur letzten, Balladen und Kracher, die ältestens Lieder und die neuesten, es wurde getanzt, gelacht, es war groß! Emotional war unser letzte Lied ‚Noch einmal‘, aber da ist es völlig ok und auch richtig! Wenn wir das so in Erinnerung behalten ist alles gut!
BS: Und 2025 wird nochmal jede Bühne auf euren Tourplan abgerissen. Was wünschst du dir von eurem letzten gemeinsamen Bandjahr?
Benni: Genauso wie in Dresden bitte! Wir haben das Live-spielen immer geliebt und gab es auch noch so viel Zoff im Hintergrund, auf der Bühne haben wir uns verstanden, waren wir eins! Das wünschen wir uns für unser letztes Jahr! ‚Noch einmal an eurer Seite stehen – Die Feste feiern und die Sonne sehen‘ – da werden bestimmt traurige Momente dabei sein, aber die gehören zum Abschied dazu! Wer uns kennt, weiß aber, das es fetzig wird!!!
Vielen Dank für das Interview, Benni!

Links: