Preview: Flugunfähig aber fabelhaft – The Fabulous Thunderbirds live (2019)

Donnervögel sind große, flugunfähige Vögel aus Australien und Tasmanien und schon ganz schön alt, die ältesten Funde so ca. 20 Millionen Jahre. Die Band des Abends ist gefühlt genauso alt, aber nur so ganz grob geschätzt. Und sie hat einen unschätzbaren Vorteil. Sie leben noch und sind wieder auf Tour. Live und in Farbe. Die fabelhaften Donnervögel.

Seit mehr als 30 Jahren faszinieren der kraftvolle Sound und abwechslungsreiche Stilmix von The Fabulous Tunderbirds das nordamerikanische und europäische Publikum. So spielten sie 1980 einen legendären „Rockpalast“ in Wiesbaden, tourten 1984 durch „good ol´ Germany“ und kehrten 1987 für die Fernsehshow „Ohne Filter“ zurück. 2019 kommen sie endlich wieder, um in sechs Städten ihren explosiven Bluesrock zu zünden. Nach wie vor steht Sänger und Mundharmonikaspieler Kim Wilson am Mikro.

„Wir begannen als reine Bluesband“, blickt Wilson zurück, „inzwischen bieten wir eine Mischung aus vielen verschiedenen Stilen, als solche sind wir eine amerikanische Band und verfügen über mehr Energie als je zuvor.“ Neben Wilson sind in der aktuellen Thunderbirds-Besetzung Johnny Moeller an der Gitarre, Steve Gomes am Bass, Kevin Anker am Keyboard und Wes Watkins am Schlagzeug vertreten. „Um bei den T-Birds mitzumachen, muss man die verschiedenen Musikstile und Spielweisen verstehen“, erklärt Wilson. „Man muss bereit sein, einen zeitgemäßen Stil anzunehmen. Die Jungs, die wir jetzt haben, können das.“ Kein geringer als Muddy Waters nannte Wilson seinen Lieblings-Mundharmonikaspieler und Vokalisten. „Muddy Waters war sehr gut zu mir“, sagt Wilson denn auch. „Er hat mich fast adoptiert. Ich werde ihn nie vergessen.“

Just wait on me baby
I’ll be there one day
Yes, and until I get there baby
All I can do is hope and pray

Für Kim Wilson begann die musikalische Reise in Goleta, Kalifornien. Mit 17 begann er Mundharmonika zu spielen. Zu seinen Einflüssen gehörten Little Walter, George „Harmonica“ Smith, Lazy Lester und James Cotton. Zur gleichen Zeit begann Wilson zu singen und war tief beeindruckt von Bobby „Blue“ Bland, B. B. King, Otis Rush, Jimmy Rodgers und Muddy Waters. Auf der Suche nach anderen Musikern, die seine Liebe zum Blues teilten, begab sich Wilson nach Minneapolis. Dort blieb er anderthalb Jahre, bevor er in die aufblühende Musikszene von Austin, Texas, wechselte. Hier lernte er Jimmie Vaughan kennen, den älteren Bruder von Mega-Gitarrist Stevie Ray Vaughan. Zusammen gründeten sie 1974 die T-Birds. 1979 veröffentlichten The Fabulous Thunderbirds ihr erstes selbstbetiteltes Album. In erster Linie bluesbeeinflusst, geriet es zum Klassiker.

Auf den folgenden Platten begann die Band, mehr Cajun-, Rock’n’Roll- und Soul-Einflüsse einzuarbeiten. 1986 erreichten The Fabulous Thunderbirds mit dem Album „Tuff Enuff“ einen kommerziellen Höhepunkt. Die Single „Tuff Enuff“ sowie die Auskopplungen „Wrap It Up“ und „Look At That“ gingen alle in die US Top 40. Jimmie Vaughan verließ die T-Birds 1989, aber Wilson hielt die Gruppe am Laufen und baute Keyboards in den gitarrengetriebenen Sound ein. Die Band kann allein auf 14 Studioalben zurückblicken, das letzte war „Strong Like That“ (2016). „Das Besondere an den T-Birds ist, dass wir sowohl Blues-Festival- als auch Rock-Locations spielen können“, freut sich Wilson. „Wir sind jetzt eine abwechslungsreiche Band und ziehen alle am gleichen Strang.“

Die Dates:

  • 07.11.2019 Hannover – Capitol
  • 09.11.2019 Aschaffenburg – Colos-Saal
  • 10.11.2019 Leipzig – Anker
  • 11.11.2019 München – Backstage Werk
  • 12.11.2019 Stuttgart – LKA-Longhorn
  • 18.11.2019 Köln – Gloria

Links:
www.fabulousthunderbirds.com

Veranstalter:
www.wizpro.com
www.hannover-concerts.de

Michael Lange
Michael Langehttps://www.be-subjective.de
Michael Lange. MichaL ist der Methusalix in unserem Team. Ein Original, ein Sympath, ein Genießer von A wie Abba bis Z wie Zabba und im realen Leben ein Stepptänzer. »Jawohl, das mit dem KlackerdiKlack.« MichaL hat schon Rock’n’Roll gehört, da waren die Little Boy Blue and the Blue Boys noch grün hinter den Ohren. Man munkelt er konnte schon einparken, da gab es noch nicht mal Rückspiegel, geschweige denn Einparkhilfen. Dennoch ist die MichaL noch lange kein Oldy oder darauf fokussiert. The big L war plötzlich da. Zeitlos. Unerwartet und doch völlig freiwillig tauchte er in unserem Universum auf und bereichert es. KlackerdiKlack.

Weitere Artikel

Ähnliche Beiträge

Preview: Voll positiv – Querbeat live (2024)

Die Zahl 13 hat ja so ihr Image. In...

Review: Aufhören, wenn´s am schönsten ist?! – Kapelle Petra live (02.03.2024, Hannover)

Das Minimalprinzip ist eines der drei Grundprinzipien des ökonomischen...

Review: Die neue Liebe erkennt man mit geschlossenen Augen – Tiefblau (17.02.2024, Hannover)

Wenn jemand frisch verliebt ist, kommt irgendwann der Zeitpunkt,...

Review: Alles. Wirtz. Gut ?! – Wirtz live (10.02.2024, Hannover)

„Alles wird gut“ ist wohl die Königin der Floskeln....