Review: Tierisch gut – Planet Erde 2, eine Erde & viele Welten (09.03.2018, Hannover)

Allein schon die Zahlen sind beeindruckend: Drei Jahre lang, 2089 Drehtage, 117 Reisen durch 40 Länder waren die Teams für dieses visuelle Spektakel unterwegs auf unserem Planeten. Ob Wüste, Graslandschaft, Gebirge, Dschungel oder Großstadtdschungel, überall gibt es faszinierende Tiere zu entdecken, die uns Menschen mit in ihren Lebensraum entführen.

Planet Erde 2 ist eine einzigartige Doku, eine Supershow der Tiere. Allein die Tieraufnahmen sind schon sensationell, aber zusammen mit der extra auf die Szenen komponierten Musik von Hans Zimmer und seinem Team, erhalten die einzelnen Filme noch mehr Dynamik, Dramatik, noch mehr Gefühl. Das The City of Prague Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Matthew Freeman gibt den Bildern Wucht, Tempo und dann und wann auch Melancholie. Mal lacht mensch mit den Tieren, mal gerührt oder auch geängstigt. Die ganze Gefühlspalette wird hier abgerufen. Und das auf einer riesigen, 9 Tonnen schweren Leinwand in 4K-Qualität. Mensch ist mittendrin dank Einsatz modernster Mittel (Drohnen, Hochgeschwindigkeitskameras, Kamerafallen). Das Ganze wird moderiert von Dirk Steffens, der die einzelnen Filme vorstellt und Hintergrundinformationen liefert.

Planet Erde (Foto: Michael Lange bs! 2018)

Auch in der Tierwelt geht es immer um die Basics des Lebens: Essen, Trinken, Schlafen, Fortpflanzung. Leben und Überleben. Ein Film könnte flapsig „Beamtenmikado“ (wer sich zuerst bewegt, hat verloren) heißen. Auf den Galapagos-Inseln gibst es Echsen, die bereits am ersten Tag ihres Lebens um dieses selbige laufen müssen. Bewegen sie sich kommen die Galapagosnattern, oft 20 bis 30!! und töten die Frischgeschlüpften. Bleiben die Echsen ganz ruhig stehen, passiert ihnen nichts. Doch wehe sie laufen, dann geht’s ums Ganze. Die Orchestermusik macht das Geschehen noch dramatischer. Spannend wie ein Hitchcock. Im Film überlebt die Echse und ist in Sicherheit. Jubel im Publikum.

Planet Erde (Foto: Michael Lange bs! 2018)

Auch eine Giraffe hat Stress. Mit drei Löwinnen. Hetzjagd über die Steppe. Eine Löwin setzt zum Sprung an Richtung Hals der Giraffe, diese kann den Feind abschütteln, versetzt der Löwin noch ein, zwei Tritte mit Ihren Hufen. Die Löwin bleibt benommen liegen. „Wer ist jetzt hier der Chef?“  denkt wohl die Giraffe. Drei gegen Einen ist ja auch feige. Aufatmen im Publikum.

Ganz andere Sorgen haben die Pinguine auf den Zavodovski-Inseln. Dort leben 1,5 Millionen Zügelpinguine. Zur Nahrungsbeschaffung müssen sich diese einen Fels hinunter ins Meer stürzen. Oft überschlagen sie sich, knallen gegen die Felsen, berappeln sich und schaffen es immer wieder Nahrung heran zu schaffen. Hier zählt nur das Überleben und die Familie steht über allem. Respekt.

Planet Erde (Foto: Michael Lange bs! 2018)

Mit Nahrungsproblemen habe die Rhesusaffen im indischen Jaipur keine Sorgen. Sie werden von der Bevölkerung verehrt und gefüttert. Hier gibt es keine Landflucht. Die Population in der Stadt steigt stetig. Und die Affen sind gewitzt, klauen alles was nicht niet- und nagelfest ist und mensch, pardon Affe, futtern kann. Gelächter im Publikum.

Diese sind nur einige Bespiele von unfassbar faszinierenden Aufnahmen. Zum Schluss gibt’s noch mal ein Best Of und ein Blick hinter die Kulissen.  Würde mensch das ganze Film- Material speichern wollen, kämen 82.000 DVD´s dabei raus. Wahnsinn. Großen Dank den Machern dieser Show. Und zurecht stehende Ovationen.

Planet Erde (Foto: Michael Lange bs! 2018)

Galerien (by Michael Lange bs! 2018):

Links:
www.planet-erde-live.de

Michael Lange
Michael Langehttps://www.be-subjective.de
Michael Lange. MichaL ist der Methusalix in unserem Team. Ein Original, ein Sympath, ein Genießer von A wie Abba bis Z wie Zabba und im realen Leben ein Stepptänzer. »Jawohl, das mit dem KlackerdiKlack.« MichaL hat schon Rock’n’Roll gehört, da waren die Little Boy Blue and the Blue Boys noch grün hinter den Ohren. Man munkelt er konnte schon einparken, da gab es noch nicht mal Rückspiegel, geschweige denn Einparkhilfen. Dennoch ist die MichaL noch lange kein Oldy oder darauf fokussiert. The big L war plötzlich da. Zeitlos. Unerwartet und doch völlig freiwillig tauchte er in unserem Universum auf und bereichert es. KlackerdiKlack.

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