Was für eine Location. Wer noch nie hier war, sagt: „Booaaah geil“. Die Waldbühne Northeim ist eine wunderschön gelegene Freilichtbühne, mitten im Wald. Sie zählt tatsächlich zu den schönsten Open-Air-Bühnen in Deutschland. Was zeichnet sie aus? Die Bauweise ähnelt einem alten „Amphitheater“- bietet also gute Sicht und eine ausgezeichnete Akustik, und das für 7000 Personen. Die Bands des Abends waren noch nie hier. Ihr einhelliges Urteil lautet: it´s…
Nice in Northeim
Dass sie überhaupt hier auftreten, haben Terry Hoax aus Hannover erst vier Tage vorher erfahren. Nachdem auch das Management von Billy Idol zugestimmt hat, konnte es losgehen. Sachen packen und ab nach Northeim. Da kann man schon mal Puls kriegen oder nennen wir es besser positiv aufgeregt sein. Aber die Band um Frontmann Olli Perau gibt es ja auch schon seit 1987, das sind keine Rookies. „Hallo Northeim, wir sind Terry Hoax aus Hannover“. Aha. Now is time for Terry. Hier in der Gegend kennen die Fans die Truppe nicht so. Aber das wird sich nachhaltig ändern. Einfach machen und so tun, als wären sie der Hauptact. Und das kann Perau. Er erzählt einfach drauf los. Von einem Telefonat mit seiner jüngeren Schwester, der er offenbart, dass sie Vorband von Billy Idol sind. Die Schwester versteht Billie Eilish und zollt ihm Respekt: „Uuuuh.Wahnsinn“. „Ne, Idol nicht Eilish“. Kennt die Schwester ob ihres Alters wahrscheinlich nicht, ist aber auch okay für sie. Dass Terry Hoax hier heute Abend auftreten ist schon mega, aber dass nur ein Tag später ihr neues Album rauskommt, ist die Kirsche auf der Sahne. Ein neues Album? Das kommt gefüllt nur alle 50 Jahre vor. Aber da ist es. Nicht immer nur „Policy of Truth“, das Depeche Mode Cover, jetzt auch „Meanwhile“ und „Circle of Desire“ vom neuen Album, nochmal NEUES ALBUM „Celebrate Nothing“ von Terry Hoax. Toller Auftritt.
t’s a nice day to start again
It’s a nice day for a white wedding
It′s a nice day to start agaiN
Es gibt viele Billy´s im Bereich der Popularmusik. Sie heißen dann Joel, Talent oder eben wie schon erwähnt Eilish, aber Billy schreibt sich dann Billie. Es ist auch nicht überliefert, ob für die Genannten dieser Billy ein Idol war oder noch ist. William Michael Albert Broad, so sein bürgerlicher Name, kommt am 30. November 1955 in Stanmore (England) zur Welt und mischt als Punk die Szene auf. Weltkarriere macht er als Billy Idol und der Mann hat noch nicht fertig. Auch Billy Boy hat eine neue Scheibe veröffentlicht. Das macht man so, wenn man auf Tour geht. Man will den Leuten schließlich auch was (Neues) bieten. Und was bietet er an? Seine Lebensgeschichte. Die neun Songs auf „Dream Into It“ erzählen die reichhaltige und zutiefst persönliche Geschichte von Billys Reise vom jungen Punkrock-Träumer zur MTV-Ikone mit Lederhandschuhen; dann weiter zu all seinen vielbeachteten Hits, Höhen, Tiefen, Überdosen und Unfällen; gipfelnd in einer erschütternd ehrlichen Einschätzung des Preises von Ruhm und der Weisheit, die man erlangt, wenn man die Kurve kriegt und die Familie umarmt. Das Leben schreibt doch die besten Geschichten. Billy ist „Still Dancing“. Alte und neue Songs wechseln wie eine Flipperkugel. Mal Punk, mal New Wave mal Pop, aber immer Billy Idol. Immer dabei ist sein kongenialer Partner Steve Stevens, der auch mal für Gitarrensoli allein auf der Bühne steht. Warum ist das so? Muss sich Billy, die „Gummilippe“, öfter mal erholen? Sauerstoffzelt und so? Nö, der „Oldie“ zieht das Ding hier mal sowas von richtig durch. Keine Schwächen erkennbar, und das mit knapp 70 Lenzen. 6.500 Fans sind begeistert. Mit Sängerin Kitten Kuroi liefert er sich ein Gesangsduell zum Rose Royce Cover „Love Don’t Live Here Anymore“. Mal etwas ruhiger sind „Flesh for Fantasy“ und „Eyes Without a Face”. Aber sonst gehts eigentlich nur vorwärts. Der Mann hat ein Füllhorn an Hits. Auf die Plätze, fertig, los. „Ready, Steady, Go“ als erster Hit von Generation X und danach nur noch Pam, Pam, Pam. „Rebel Yell“ der Überhit. „Dancing With Myself“ lässt die Menge ekstasieren. Dann wird’s „Hot in the City“ und es folgt die Rückkehr zum neuen Album mit „People I Love“. Ja, ja die Liebe. Die muss besiegelt werden. Das geht am besten mit einer „White Wedding“. Das war mehr als nur Nice, hier in Northeim.
Setlist Terry Hoax:
- Insanity
- Circle Of Desire
- From Love to Hate and Back
- Live All
- Policy of Truth (Depeche Mode cover)
- Grasshopper
- Meanwhile
- Another Face
- Rubbish Colours
- Inbetween
Setlist Billy Idol:
- Still Dancing
- Cradle of Love
- Steve Stevens Guitar Solo
- Flesh for Fantasy
- 77
- Too Much Fun
- Eyes Without a Face
- Steve Stevens Guitar Solo (Over the Hills and Far Away, Stairway to Heaven, Eruption)
- Mony Mony (Tommy James & the Shondells cover)
- Dream Into It
- Love Don’t Live Here Anymore (Rose Royce cover) (Duet with Kitten Kuroi)
- Ready Steady Go (Generation X song)
- Blue Highway / Top Gun Anthem
- Rebel Yell
- Dancing With Myself (Generation X song)
- Hot in the City
- People I Love
- White Wedding