Stratovarius: Polaris (2009) Book Cover Stratovarius: Polaris (2009)
Edel Records
13.05.2009
www.stratovarius.com

Tracklist:

  1. Deep Unknown
  2. Falling Star
  3. King Of Nothing
  4. Blind
  5. Winter Skies
  6. Forever Is Today
  7. Higher We Go
  8. Somehow Precious
  9. Emancipation Suite: I Dusk
  10. Emancipation Suite: I Down
  11. When Mountains Fall

Stratovarius können auf eine lange und turbulente Bandgeschichte zurückblicken. 1984 gegründet, galten Stratovarius als eine der stärksten Metal-Export-Bands Finnlands.

In den zweieinhalb Jahrzehnten ihrer Geschichte gab es viele dramatische Höhen und Tiefen, die nicht zuletzt auch einen regen Wechsel der Bandmitglieder mit sich brachte. Als 2008 zuletzt Timo Tolkki, Gitarrist und früherer Sänger seinen Austritt aus der Gruppe verkündete, glätteten sich die Wogen ein wenig. Nach vierjähriger Plattenpause versuchen Stratovarius jetzt ihre frühere, erfolgversprechende Karriere wiederzubeleben, und das nicht nur durch eine ausgedehnte Tour, sondern auch (endlich!) ein brandneues Album. "Polaris" ist die erste Stratovarius-CD ohne Tolkki, der sich zurzeit auf sein neues Power Metal-Bandprojekt Revolution Renaissance konzentriert. Als würdiger Nachfolger von Tolkki wurde stattdessen Gitarrist Matias Kupiainen angeheuert.

Stratovarius scheinen mit "Polaris" einen frischen Neubeginn anzustreben. Glücklicherweise ist der für sie typische Sound, geprägt von Timo Kotipeltos Stimme durchdringender Stimme, der Band trotz aller Veränderungen erhalten geblieben. Dass Tolkki die Band verlassen hat merkt man kaum. Gitarrist Matias Kupiainen gibt alles, und das mit Nachdruck, merklich entschlossen, seine Bandkollegen nicht im Regen stehen zu lassen. So viel Einsatz verdient Anerkennung, und die gibt's in Form von einer deutlich größeren Zahl an erstklassigen Gitarrensoli.

Musikalisch fahren Stratovarius nun verstärkt die traditionelle Heavyschiene, gemixt mit einem Schuss Progressive, was momentan fast ein Trend zu werden scheint. Die teilweise eigenwilligen Songs sind melodisch und überraschend harmonisch aufeinander abgestimmt. Die erste Single-Auskopplung "Deep Unknown" mag vielleicht nicht beste Nummer der Platte sein, gibt aber beim Reinhören einen Vorgeschmack auf die restlichen zehn Nummern. Das Album endet mit der emotionsgeladenen, finnisch-melancholischen Ballade "When Mountains Fall".

"Polaris" ist eine ausgesprochen gelungene Compilation von kraftvollem Heavy Metal. Einzelne Tracks sind schwer hervorzuheben; die CD ist als Ganzes eine runde Sache. Stratovarius haben sich merklich weiterentwickelt, und das ist erfreulich, waren sie doch viel zu lange auf der gleichen Schiene unterwegs. Es lohnt sich, dieses Album anzuhören, und es bleibt zu hoffen, dass sich die Band mit "Polaris" neu etablieren kann.

Auf dem Label Edel Records herausgebracht, begannen Stratovarius die Aufnahmen für die neue CD schon im Herbst 2008 - in einem in Strandnähe gelegenem Mökki, einem Ort, an dem sich die Band alle von allen zuvor angestauten negativen Energien befreien wollte. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, und Frontman Kotipelto übertreibt keineswegs, wenn er "Polaris" mit den Worten charakterisiert: "Ein positives und starkes Album, das Strato-Fans auf der ganzen Welt in ihr Herz aufnehmen werden".

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Iris Kessin
Aikansa kutakin. "Alles zu seiner Zeit" sagt ein finnisches Sprichwort. Iris ist unser Schläfer bzw. unser Dornröschen, eine äußerst wache Rose in Finnland. Irgendwann wird sie uns mit ihren fotografischen Arbeiten bombardieren, erblühen, ordentlich stechen. Codename: Helsinki. Raja se on raittiudellakin.