Lichtgestalt: Tempus fugit (2017) Book Cover Lichtgestalt: Tempus fugit (2017)
Industrial-Gothic
Pride & Joy Music (Edel)
26.05.2017
https://www.facebook.com/Lichtgestaltband

Tracklist:

  1. So kalt dein Lächeln
  2. Judas
  3. Tempus fugit
  4. Böse Fee
  5. Blutmond
  6. Messer, Gabel, Schere, Licht
  7. Lilith
  8. Virus Mensch
  9. Bis mein Auge bricht
  10. Der letzte Boxer

Die 4 Herren aus dem Ruhrgebiet durften nach ihrer Gründung 2013 bereits einige Erfahrungen sammeln. Nun wird das Konzentrat dieser Arbeit auf „Tempus fugit“ einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Irgendwo zwischen Industrial und Neuer Deutscher Härte hat sich hier eine ernstzunehmende Band formiert.

„So kalt dein Lächeln“ beginnt electro-lastig, entwickelt sich im Laufe der Spielzeit aber deutlich in Richtung NDH. Satte Gitarren und ein anklagender Text machen diesen Stück zum ersten Hinhörer dieser CD. „Judas“ spielt mit Techno-Anleihen, die sich schließlich der übermächtigen Gitarrenwand geschlagen geben müssen und so erblüht ein Track, der eingänglich ist, allerdings wenig Wiedererkennungswert besitzt. Nachdenklich und fast schon depressiv zeigt sich der Titelsong „Tempus fugit“. Ein Track, der zum Nachdenken anregt und sicher eher für die ruhigen Stunden im Leben geeignet ist. Kinderreime sind in der dunklen Szene seit jeher beliebt. Im Fall von „Messer, Gabel, Schere, Licht“ geht dieses Konzept aber leider nicht auf. Alleine der Text kann überzeugen und zeichnet eine dunkle Beschreibung unserer Gesellschaft. Mit „Lillith“ haben die Herren ein überzeugendes Statement in Sachen Feminismus abgegeben. Die Geschwindigkeit passt und auch die düstere Atmosphäre erzeugt den passenden Rahmen für dieses wichtige Thema. So richtig zufrieden kann die Umwelt mit unserer Existenz wohl nicht sein und der passende Soundtrack wird hier gleich mitgeliefert. „Virus Mensch“ zeigt einmal die Auswirkungen unseres Handels auf. Eine Nummer, die insbesondere durch viele Breaks überzeugen kann.

Die langsame Akustik-Nummer „Der letzte Boxer“ beendet dann schließlich diese CD. Ein Track, wie geschaffen für das Lagerfeuer und lange Abende im Freien. Das Freiheitsgefühl wird passend mit Mundharmonika-Klängen untermauert.

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Fabian Bernhardt
Um unglaublich international zu wirken, hat die Redaktion einen Headhunter auf DEN Berliner angesetzt. DAS Phantom, wie es aus Szenekreisen heißt, hat viele Tarnidentitäten. Gesichert ist, dass der Dämon – ein gerade mal 76 Zoll großer metalbesessener Gothik-Zwerg – im Nebenerwerb als Schauma-Shampoo-Model jobbt und einen mittel bis stark ausgeprägten Festivalfetisch pflegt, sich während der Wintermonate mit Kneipensport Ersatzbefriedigung verschafft und eine ruhige Kugel in seinem Prinzessin-Lilliefee-Darkroom schiebt. Ob es das Spandauer Edelexemplar wirklich gibt oder auch Bernhardt nur ein Pseudonym ist, konnte bisher nicht geklärt werden.